0312 - Die Totenmaske aus Atlantis
es ihn überhaupt nicht mehr gab.
Nathan, der Schmied!
Innerhalb von Sekunden zuckte ungemein viel durch ihren Kopf. Sie dachte an ihr erstes Leben und daran, daß Nathan von ihrem Vater Delios den Auftrag bekommen hatte, das Schwert zu schmieden.
Und plötzlich sah sie den Mann, dem sie diese Waffe verdankte, in höchster Lebensgefahr.
Kara war schnell.
Die Kugel war kaum zerplatzt, als die Schöne aus dem Totenreich sich bereits auf den Weg machte. Nathan ging es sehr schlecht. Er lag auf dem Boden. Sein Hals war von einem düsteren Schatten umwickelt worden, der wirkte, als würde ein gefährliches Leben in ihm stecken.
Mit den Händen konnte Kara Nathan nicht befreien. Aber sie hatte die Klinge. Diese Waffe, die ihr einst der Schmied hergestellt hatte, sollte auch ihm das Leben retten. So bekam er aus der Zukunft und in der Vergangenheit noch seinen »Lohn«.
Die Schöne aus dem Totenreich hatte es gelernt, mit dem Schwert umzugehen. Um Myxin kümmerte sie sich nicht, sie schlug zu.
Und sie traf den Schatten.
Um Haaresbreite wischte die Klingenspitze am Hals des Schmieds vorbei. Sie berührte nur den öligen Schatten, und ihre Magie reichte aus, um ihn zu zerstören.
Er platzte auseinander. In mehrere Teile wurde er zerrissen, die hochwirbelten und davonflatterten.
Der Schmied war gerettet.
Oder?
Kara bekam plötzlich Angst. Nathan lag wie tot vor ihr auf dem Boden. Sie starrte in sein Gesicht, sah die großen Augen, die weit aufgerissen waren, und einen Mund, dessen Lippen zuckten.
Ja, sie zuckten.
Kara legte das Schwert neben sich. Plötzlich spürte sie Tränen in den Augen. Es war eine Reaktion der Freude und Erleichterung. Sie legte die Hände unter den Hinterkopf des Schmieds, flüsterte den Namen und hob den Kopf an.
»Bitte, Nathan, bitte…!«
Der Schmied stöhnte. Sein langer Bart zuckte, für Kara ein Zeichen, daß sich auch der Mund des Mannes bewegte. Wollte er etwas sagen?
Die Schöne aus dem Totenreich strich mit ihren Fingerspitzen über die Gesichtshaut des Freundes, und sie hätte einen Jubelschrei ausstoßen können, als sie erkannte, daß Nathan die Augen öffnete.
Ihre Blicke trafen sich.
Plötzlich gab es nur die beiden auf der ganzen Welt. Es war ein Hineintauchen, ein Erkennen, ein plötzliches Wissen und die große Überraschung.
»Kara?« hauchte Nathan.
»Ja, ich bin es.«
»Dann hatte er doch recht.«
»Wer?«
»Bill. Er… er sprach von dir und auch dem Schwert mit der goldenen Klinge.«
»Das habe ich tatsächlich«, erwiderte Kara. »Und ich habe dich damit gerettet.«
»Ich danke dir!« flüsterte der völlig Erschöpfte. »Ich… ich bin dir so dankbar, aber Arkonada war zu stark, obwohl er schon nicht mehr der war, den ich kannte. Es hat ihn zerrissen. Nur seine Schattenteile waren vorhanden.«
»Haben sie dich gewürgt?«
»Ja, meinen Freund auch. Aber dann kamst du mit dem Schwert. Er muß schwach gewesen sein, daß du ihn so ohne weiteres in die Flucht schlagen konntest.«
»Das stimmt, Nathan. Einmal habe ich es nicht geschafft. Oder vielmehr Myxin…«
»Myxin, der Magier?«
»Ja, ich bin hier!«
Ohne zuvor bemerkt worden zu sein, war der kleine Magier nähergetreten. Er erschien im Blickfeld des Schmieds. Nathan war natürlich nicht darüber informiert, was sich inzwischen ereignet und alles verändert hatte, deshalb gab er sich so verwundert, ihn auf Karas Seite zu sehen.
»Wir sind jetzt zusammen«, erklärte Kara. »Myxin hat lange geschlafen. 10 000 Jahre, dann wurde er erweckt und stellte sich schließlich auf die andere Seite. Er hat dem Bösen abgeschworen und bekämpft es. Die Chancen stehen gut, denn wir besitzen inzwischen die Totenmaske.«
»Die gab es noch?«
»Ja«, erwiderte der kleine Magier. »Die gab es tatsächlich. Ich habe lange gesucht…«
»Wo hast du sie gefunden?«
»Die Geschichte kann ich dir jetzt nicht erzählen, mein Freund. Sei versichert, daß ich die Maske besitze. Sie wird uns helfen.«
»Hilf mir hoch!« bat Nathan die schöne Kara.
Sie stützte den Schmied ab, so daß sich dieser wenigstens hinsetzen konnte. »Ich mußte die goldenen Pistolen herstellen«, flüsterte er, »aber ich wußte nicht, daß sie so schrecklich sein würden. Wir haben es erlebt, Bill hat geschossen, er traf einen Vampir…«
»Das war Mandraka«, sagte Myxin.
»Vielleicht. Er wollte uns umbringen…«
Kara schaute den kleinen Magier scharf an. »Was hast du noch mit ihm zu tun?«
Myxin hob die Schultern. »Jetzt nichts
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