0313 - Die Mumien kommen
deshalb wunderte er sich nicht über den Fund.
Nein, hier hielt sich niemand versteckt.
Der Tür gegenüber und am hinteren Ende der Bude stoppte Suko seinen Schritt.
Er wollte sich ganz normal umdrehen, als er plötzlich das Knacken einer Bodendiele vernahm.
Jetzt wirbelte Suko herum.
In der offenen Tür stand eine der drei Mumien.
Sie allein hätte Suko vielleicht nicht aus der Fassung gebracht, aber das verfluchte Wesen hatte sich bewaffnet. Unter seinem rechten Arm klemmte ein kantiger Holzstempel, damit konnte sie leicht jemandem den Schädel einschlagen.
Zudem war diese Baubude verdammt eng. Suko würde es schwer haben, den Schlägen auszuweichen.
Die Mumie sah nicht so aus, als verstünde sie Spaß, und sie hatte ein Ziel. Die seltsam schimmernden Augen waren fest auf den Chinesen gerichtet, während das Ende des Holzstempels ebenfalls auf ihn zeigte.
So ging sie vor.
In nichts unterschied sie sich von dem Wesen, das Suko erledigt hatte. Auch sie war mit einer normalen Haut bedeckt, unter der keine Adern liefen und kein Blut floss, sondern sich allein tote Materie befand. Allerdings erfüllt von einem unheiligen Rachegeist, der die gefährliche Mumie antrieb.
Suko suchte nach einem Ausweg. Zumindest musste er einen Gegenstand finden, mit dem er die Schläge dieser Kreatur abfangen konnte. Der Tisch sah trotz seiner primitiven Bauweise ziemlich stabil aus, und auch die Stühle waren es.
Der Chinese schnappte sich einen.
Er umfasste ihn an der Lehne, wuchtete ihn hoch und stellte sich dem Gegner.
Um mehr Platz zu bekommen, trat die Mumie den Tisch um. Er polterte auf die Seite und hatte den Boden kaum berührt, als das Wesen schon zuschlug. Zu kurz, denn der Stempel erwischte nicht einmal den Stuhl.
Aber die Mumie übte erst. Der zweite Schlag kam schon dichter an Suko heran, so dass der Chinese zur Seite zuckte. In den dritten ging er hinein.
Stempel und Stuhl krachten zusammen. Suko hatte Mühe, sein Möbel in der Hand zu halten. Er schwankte vor seinen Augen, etwas brach knirschend, dann besaß der Stuhl nur noch drei Beine, und ein weiteres war sehr wacklig.
Der nächste Hieb.
Wieder krachten die beiden Teile zusammen. Diesmal hatte auch Suko geschlagen. In der Hoffnung, dass die Mumie den Stempel verlieren würde. Leider erfüllte sich Sukos Wunsch nicht. Sein Gegner hielt die Schlagwaffe eisern fest.
Und sie stieß zu.
Suko sprang nach rechts.
Der Stempel hätte ihn in der Körpermitte erwischt, doch durch die schnelle Bewegung huschte er an Suko vorbei und donnerte gegen die Rückwand, die diesem Aufprall nicht gewachsen war und an der Stelle knirschend brach.
Der Chinese hielt nur mehr Reste seines Stuhls in der Hand. Und die wuchtete er der Mumie in den Nacken.
Erledigen konnte er sie damit nicht, aber die Kraft des Treffers drückte die Mumie in die Knie.
Suko bekam Zeit und auch Platz, um seine Dämonenpeitsche zu ziehen, die er weggesteckt hatte, als er sich den Stuhl nahm. Er huschte zurück, holte die ausgefahrene Peitsche hervor und wunderte sich im nächsten Augenblick über die Schnelligkeit der Mumie, denn sie hatte dem Tisch einen heftigen Stoss gegeben, so dass er auf den Chinesen zuschlidderte.
Suko wurde zum Flieger. Bevor ihn der Tisch erreichen konnte, sprang der Chinese hoch, warf sich nach vorn, fiel auf die Platte und schlug gleichzeitig zu.
Die Mumie kam nicht sofort weg. Dicht vor ihrem Gesicht fächerten die drei Riemen auseinander, so dass sie einfach treffen mussten.
Es war fast ein klassischer Schlag geworden.
Die beiden seitlichen Riemen klatschten über die Schultern, während der in der Mitte von oben nach unten das Gesicht traf.
Das sah Suko noch, bevor er das Übergewicht bekam und vom Tisch zu Boden fiel, wobei er sich geschickt über die rechte Schulter abrollte.
Die Mumie wankte zurück.
Beide Arme fielen ab, auch der Kopf wurde gespalten. Es kamen die schimmelgrauen Binden zum Vorschein, und mit einem dröhnenden Laut fiel das Wesen auf die Planken.
Dort verging es!
Suko atmete ein paar Mal tief durch, nickte sich selbst zu und dachte daran, dass er nur noch zwei Gegner hatte.
Mit dem rechten Fuß streifte er die Asche auseinander. Mehr war von der Mumie nicht geblieben.
Er steckte die Peitsche wieder in den Gürtel und hob den Holzstempel auf. Der hatte ein ziemliches Gewicht. Nur gut, dass er mich nicht erwischt hat, dachte Suko. Ferner ging er davon aus, dass der Lärm des Kampfes gehört worden war. Bestimmt von den restlichen
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