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0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ein uralter, verkrümmt dastehender Mann, von einem leuchtenden Schein umgeben. Hinter ihm war etwas wie ein Tor in der Schwärze zu sehen.
    Jill keuchte entsetzt. Der Mann bewegte sich auf sie zu.
    »Stewardeß«, krächzte er. »Bist du die Stewardeß?«
    Da glaubte sie in seinem faltigen Gesicht eine Ähnlichkeit mit dem Unheimlichen zu erkennen, der John Todd hieß!
    »Todd…?«
    Da war der Uralte bei ihr, und mit ungestümer Kraft packte er sie und riß sie zu sich in die Schwärze!
    Niemand hörte ihren entsetzten Schrei, mit dem sie im Nichts verschwand.
    Und über London funkelten die Sterne so prachtvoll und hell am Vollmondhimmel, wie selten zuvor…
    ***
    Bis die ALBATROS endlich flog, war es nun doch Nacht geworden.
    Gryf hatte zwischendurch Bedenken angemeldet, was die Sicherheit anging, und so hatten sie noch weiter theoretisiert. Aber jetzt waren sie in der Luft. Sie hingen in den Radarnetzen von Düsseldorf, Hamburg, Den Haag und London. Die genauen Koordinaten waren bekannt, bei denen Mister John Todd zweimal aufgetaucht war.
    Auf den Flug als solchen hatte die Dunkelheit keinen Einfluß. Die ALBATROS flog über Radar und Funksteuerung präziser als nach Direktsicht durch die Piloten. Der Privatjet des Möbius-Konzerns tastete sich in einem um diese Nachtzeit freien Flugkorridor an den Ort des Geschehens heran. Die Flugsicherungen hatten das Kreisen in diesem Bezirk bis zu einer Dauer von zwei Stunden genehmigt. In dieser Zeit würden sie nicht auf eine andere Maschine stoßen. Sie konnten sich also in einem genau abgegrenzten Luftraum frei und ungehindert bewegen.
    Professor Zamorra setzte an Hilfsmitteln ein, was ihm möglich war: Amulett und Dhyarra-Kristall. Daß dieser Kristall ein Beutestück war, spielte keine Rolle. Sein eigener Kristall war im Kampf gegen Agenten der DYNASTIE zerstört worden, aber Zamorra hatte alsbald Ersatz durch einen gleichwertigen DYNASTIE-Kristall beschaffen können, der ihm dieselben guten Dienste zu leisten imstande war.
    Zamorra konzentrierte sich auf Kristall und Amulett. Er bemühte sich, die beiden unterschiedlichen magischen Instrumente miteinander zu koordinieren, damit sie sich gegenseitig verstärkten. Dabei konzentrierte er sich selbst auf das Bild, wie er es sich eindringlich hatte schildern lassen: John Todd, der ein Flugzeug wahlweise von innen oder von außen öffnete! Todds Aussehen kannte er von einem Firmenfoto her.
    Immer wieder drohten seine Gedanken abzuschwenken und damit das Experiment in Frage zu stellen: warum ausgerechnet ein Mitarbeiter des Möbius-Konzerns?
    Und was war es, das Gryf in der Entfaltung seiner Para-Fähigkeiten hemmte? Er konnte nicht einmal mehr richtig Gedanken lesen!
    Auch dabei machte sich in ihm eine seltsame Schwärze breit – eine Schwärze, die seit kurzer Zeit dichter und intensiver war als zuvor, auch bedrohlicher.
    Im Zentrum des Amuletts befand sich ein stilisierter Drudenfuß, ein Fünfeck-Stern, in dessen Mitte sich mitunter Bilder abzeichneten.
    Bilder aus der Zukunft oder aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart… je nachdem, was beobachtet werden sollte. Gespannt wartete Zamorra darauf, ob sich in dieser kleinen Fläche etwas zeigte.
    Oder ließ ihn Merlins Stern wieder einmal im Stich?
    Plötzlich war da etwas.
    Gryf und Nicole merkten es an Zamorras Zusammenzucken und kamen zu ihm. Der Parapsychologe beugte sich über das Amulett, das auf dem kleinen Tischchen im »Konferenzraum« des Privatjets lag. Das Amulett zeigte etwas, aber es blieb unverständlich. Waren es Gesichter, waren es Nebelwolken, in deren Tiefen verhaltenes Vulkanfeuer glomm?
    Der Dhyarra-Kristall begann hell zu leuchten. Er strahlte hartes, intensives Blaulicht ab, das in schauerartigen Wellen das Innere des Flugzeugs erhellte. Plötzlich machte der Kristall sich selbständig. Er begann zu schweben und glitt auf die Außenwand des Flugzeugs zu.
    Fast hätte Zamorra »Maschine stop« aufgeschrien, aber das nützte ihm ja hier nichts. Sie befanden sich nicht auf einem Schiff, das unterwegs stoppen konnte. Außerdem waren auch die Linienflugzeuge in ständiger Bewegung gewesen. Aber offenbar war das hier die entscheidende Stelle, die sie jetzt erreicht hatten.
    »Flugschreiber«, preßte Zamorra hervor. »Alles festhalten, sofort! Wir haben es!«
    Der Dhyarra-Kristall klebte jetzt förmlich an der Außenwand. Er leuchtete jetzt fast weiß. Zamorra ging zu ihm und berührte ihn mit zwei Fingern. Das Leuchten war kalt. Der Parapsychologe

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