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0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ERHABENEN der DYNASTIE.«
    »Malen Sie nur den Teufel nicht an die Wand, Nicole«, stöhnte Möbius. »Das fehlte uns gerade noch…«
    Nicole zuckte mit den Schultern. Sie hatte ohnehin keinen Einfluß auf die Entwicklung. Zunächst einmal galt es abzuwarten, bis Zamorra und Gryf zurückkehrten.
    Je länger ihr Ausbleiben dauerte, desto unruhiger wurde Nicole.
    ***
    Die Maschine Frankfurt-London flog auf normalem Kurs. Der seltsame Vorfall am vergangenen Tag hatte keinerlei Auswirkungen auf den Flugplan. Der wurde eingehalten. Und die beiden Piloten vorn im Cockpit verschwendeten keinen Gedanken an das Geschehene.
    Sie hielten alles für einen technischen Trick. An Magie glaubten sie in einer Welt der Supertechnik nicht. Magie – daran mochten primitive Dschungelbewohner glauben, denen ihr Medizinmann mit ein paar Taschenspieltricks etwas vorzauberte. Mehr steckte nicht dahinter.
    Das Flugzeug jagte dem Ärmelkanal entgegen. Flughöhe war normal, die Wetterlage beruhigend. Der letzte Kontrollfunkspruch lag fünf Minuten zurück.
    Von den Passagieren ahnte nicht einmal jemand, daß am Tag vorher ein Mann auf höchst spektakuläre Weise ausgestiegen war. Das Flugzeug, dessen Sitz zerstört worden war, stand noch im Hangar, und eine Ersatzmaschine flog die Strecke ab.
    Plötzlich sah einer der Passagiere, kurz hinter den Tragflächen auf der linken Seite, wie sich neben ihm um das Fenster herum ein Schnitt zu bilden begann. Nicht einfach ein Riß – ein glatter, gerader Schnitt. Eine Linie wurde in das Metall geschnitten, die grün leuchtete wie Phosphor!
    Der Mann sprang auf.
    Jetzt wurden auch andere aufmerksam. Panik brach aus. »Die Wand reißt auf! Wir stürzen ab…«
    Sie stürzten nicht.
    Der Stewardeß gelang es nicht, die Fluggäste zu beruhigen. Im Cockpit brach für die beiden Piloten eine Welt zusammen. »Nicht schon wieder derselbe Mist«, ächzte Collins. »Das darf nicht wahr sein… Heinz, ruf die Bodenkontrolle an. Ich sehe mal nach, was da los ist! Jetzt will ich’s wissen!«
    Er löste die Gurte, stand auf und verließ die Kanzel. Über den Durchgang erreichte er den Passagierraum. Erstarrt blieb er stehen.
    In der Seitenwand des Flugzeuges gähnte ein rechteckiges Loch wie eine Tür. Dahinter war heller Himmel – aber im Flugzeug herrschte Nacht!
    Stockfinstere Nacht!
    Und in dieser Nacht stand ein Mann. Gegen ihn verblaßten die Fluggäste zu Schatten, die sich im rückwärtigen Teil des Passagierraumes zusammendrängten. Der Mann stand nur da und sah sie an, wandte dem Copiloten den Rücken zu. Collins spannte die Muskeln an. Er fragte sich, warum durch die Öffnung im Druckkörper die Luft in dieser Flughöhe nicht einfach nach draußen zischte und dabei alles mit sich riß, was nicht niet- und nagelfest war.
    Aber nichts dergleichen geschah!
    Plötzlich drehte der Mann sich um. Er sah den Copiloten.
    »Wer sind Sie?« keuchte Collins.
    Der andere hob die Hand. »Ich suche die Stewardeß«, sagte er.
    »Wo ist sie?«
    Collins begriff nicht. Was wollte dieser Mann von der Stewardeß?
    Sie stand doch hinter ihm zwischen den Passagieren, die merkwürdig ruhig geworden waren.
    »Die Stewardeß, die gestern an Bord war«, sagte der Fremde. »Wo ist sie?«
    »Die Anderson? Die hat frei… heute …«
    »Wo ist sie?« fragte der Unheimliche.
    Collins konnte nicht anders: er mußte antworten. Wie unter hypnotischem Zwang, ob er wollte oder nicht. Er nannte die Adresse, die ihm als Jill Andersons Wohnung bekannt war.
    »Gut«, sagte der Fremde. Er schritt durch die Öffnung in der Flugzeugwand nach draußen, schloß die Platte hinter sich, die wie eine Tür in unsichtbaren Angeln hing, und im nächsten Moment war nichts mehr von dieser Öffnung zu sehen.
    Auch von dem Unheimlichen nicht, der das Flugzeug verlassen hatte. Auch draußen war kein fallender, stürzender oder schwebender Körper zu sehen. Aber schlagartig gab es wieder Licht im Flugzeug. Die Schwärze war verschwunden.
    Collins war nicht minder fassungslos als die Stewardeß und die Passagiere.
    »Es gibt für alles eine Lösung. Bitte, begeben Sie sich wieder zu Ihren Plätzen«, krächzte er heiser, als die ersten Passagiere seine Uniform bemerkten und ihn mit Fragen zu bestürmen begannen. Aber es dauerte geraume Zeit, bis wieder Ruhe einkehrte.
    Eine Lösung gab es natürlich nicht.
    Nur ein Rätsel mehr. Und die Bodenkontrollstelle in London, die übernommen hatte, wußte auch nichts anderes zu erzählen, als daß man sich zur

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