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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Aber nein«, sagte der Mann, packte zu und bog die Kiefer der Schlange auseinander. »Du suchst dir immer den falschen aus, Kleines. Bald darfst du richtig zubeißen. Und ich wette, daß er nicht damit rechnet, dir und deinen Schwestern zu begegnen – zumindest nicht in der Form, die mir vorschwebt. Es wird ein Schock für ihn sein…«
    Er lachte spöttisch. Und sekundenlang loderte in ihm das Feuer der Hölle auf. Aber die Hölle war fern. Er hatte sie verlassen, um anzugreifen.
    Er warf die Schlange zu den anderen zurück. Die Reptile zischelten bösartig. Sie waren unberechenbar. Und sie waren noch etwas: mit normalen Mitteln nicht zu töten. Die Körper der Giftschlangen waren in der Hölle gestählt worden.
    Denn der Mann, der gegen ihr Gift gefeit war, hatte etwas ganz Besonderes mit ihnen vor.
    Wieder lachte er. Er war sicher, daß sein Plan gelingen mußte.
    ***
    »Leons Parties sind berühmt«, hatte die Rothaarige neidvoll gesagt, bevor sie im Getümmel verschwand. Offenbar fühlte sie sich zurückgesetzt und persönlich beleidigt, weil sie selbst nicht aufgefordert war, Leon zu begleiten, andererseits gönnte sie den beiden Mädchen aber wohl den Spaß.
    In dem weißen Ferrari wurde es zu dritt eng, aber irgendwie klappte es schon. Leon lachte zufrieden und lenkte den Wagen über schmale Straßen zu einem abseits gelegenen Landhaus. Die Scheinwerferstrahlen stachen wie weiße Balken durch die Nacht. Die dröhnenden Rhythmen der Discothek waren vergessen.
    Der Wagen stoppte vor einem langgestreckten Bungalow. Monica und Uschi Peters, die beiden eineiigen Zwillingsschwestern, schwangen ihre langen Beine aus dem fahrbaren Untersatz und streckten sich. Die Nacht war warm, und über dem Bungalow inmitten einer parkähnlichen Landschaft lag heller Schein. Wahrscheinlich war auf der Rückseite das Gelände hell erleuchtet. Musik und ein Stimmendurcheinander, das Klirren von Gläsern und das Plätschern von Wasser war zu hören.
    »Warum hast du eigentlich ausgerechnet uns herausgepickt, Leon?« wollte Monica wissen. »Es waren doch genug andere Girls da, und die Rothaarige war verflixt beleidigt. Die hat wohl fest damit gerechnet, daß du sie mitnehmen würdest.«
    Leon zuckte mit den Schultern.
    »Weißt du, sie hat mal versucht, mich mit einem Ring einzufangen. Aber ich bin kein Typ fürs Heiraten. Deshalb meide ich ihre Nähe jetzt, obwohl sie ganz schön heißblütig ist. Kommt ihr jetzt mit, oder sollen wir anwachsen? Drüben am Swimmingpool ist was los.«
    Er nickte den beiden Mädchen auffordernd zu und schlenderte voraus. Aus dem Haus trat ein Mann in gestreifter Weste und steuerte auf den Ferrari zu, um ihn in eine Großgarage zu fahren.
    »Aha, der Herr hat für alles Personal«, sagte Monica. »Was machst du eigentlich beruflich, Leon? Ölmilliardär, Waffenschieber, oder sonstwas?«
    »Film«, tippte Uschi. »Du produzierst Filme, nicht wahr?«
    Leon schüttelte den Kopf. »Ich bin Zauberer«, sagte er.
    »Und davon kann man so leben?« Uschi machte eine weitausholende und umfassende Armbewegung.
    »Ich schon«, sagte Leon trocken. Er führte die beiden Mädchen um das Haus herum. Monica und Uschi Peters befanden sich auf einem sehr ausgedehnten USA-Trip. Sie wollten Land und Leute kennenlernen, etwas erleben, und seit ein paar Monaten durchreisten sie bereits den riesigen Kontinent, machten hier und da Bekanntschaften, verweilten dort ein wenig, wo es ihnen gefiel. Zuweilen quartierten sie sich in Hotels ein, manchmal blieben sie bei den frisch gemachten Bekanntschaften – wie es gerade kam. Und jetzt waren sie hier in der Discothek von dem schwarzhaarigen Burschen angesprochen worden, der sich Leon nannte und den jeder zu kennen schien.
    Er hatte sie angelacht: »Bei mir steigt eine Pool-Party, und wir haben Männer-Überschuß. Habt ihr nicht Lust, ein bißchen mitzufeiern?«
    »Lust schon«, hatte Uschi gesagt. »Nur – mit wem müssen wir als Gegenleistung schlafen?«
    »Erstens müßt ihr nicht, zweitens ist das keine Sexparty, drittens sind nur nette Leute, und viertens – wer nicht will, wird nicht gezwungen. Okay?«
    »Trotzdem, da steckt doch was hinter.«
    »Nehmt an, ich habe heute meinen menschenfreundlichen Tag. Und ihr seht so allein und ohne Anschluß aus. Wollt ihr hier in der Disco versauern oder euch von Typen anmachen lassen, die nur eine schnelle Nummer wollen und sonst nichts? Musik, Sekt oder Selters – gibt’s bei mir auch.«
    »Und du als Gastgeber düst mal eben so

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