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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zuzulangen. Etwas anderes wäre es gewesen, wenn sie im Kampf gezwungen gewesen wäre, sie zu töten.
    So, wie sie im Graben gegen Nick Parker kämpfte und auf ihn schoß. Und der war unglaublicherweise gegen die Silberkugeln gefeit…
    Dazu kam: die Medusa sah aus wie Uschis Schwester Monica!
    Uschi trat auf den Korridor. Von der Medusa war nichts zu hören, aber eben ertönte das Krachen, mit dem sie die Tür zum Bad aufsprengte.
    Nicoles Gedankenmuster wurde schwächer und erlosch. Uschi konnte es nicht mehr wahrnehmen. Da wußte sie, daß die Französin gescheitert war.
    Jetzt konnte die Medusa jeden Moment zurückkehren.
    Uschi warf sich nach links. Dort befand sich der Hauseingang mit der Vorhalle, und da war auch die Treppe, die nach unten führte.
    Uschi riß die Holztür auf und schlüpfte hindurch. Gerade noch rechtzeitig, denn als sie die Tür schloß, hörte sie die Schritte der zurückkehrenden Medusa. Die schleppte etwas Schweres mit sich.
    Nicole!
    Sie mußte zu Stein verwandelt worden sein!
    Uschi unterdrückte krampfhaft die in ihr aufsteigende Panik. Was geschehen war, ließ sich nicht mehr ändern. Sie mußte jetzt zusehen, daß sie das beste aus der verfahrenen Situation machte.
    Die Treppe hinunter!
    Da war der Gang. Da war ihre ehemalige Zelle. Die Tür war noch nicht wieder festgeschraubt worden, sondern lag jetzt flach in dem leeren Raum.
    Hier bin ich, Uschi! Die vierte Tür!
    Sie war nicht abgeschlossen. Das war auch nicht nötig, denn Monica war auf dem Boden angekettet. Sie konnte sich beim besten Willen nicht befreien. Selbst wenn sie Druidenkräfte besessen hätte, wäre es ihr unmöglich gewesen zu entkommen. Die Ketten ließen ihr keinen ausreichenden Spielraum für die Bewegung, die nötig war, den zeitlosen Sprung auszulösen.
    Uschi starrte sie entgeistert an, dann betrachtete sie die Schlösser der Hand- und Fußschellen.
    Die waren unglaublich primitiv. Für den, der gefesselt war, waren sie trotzdem sicher genug. Uschi lachte heiser auf. Sie zog das Taschenmesser aus der Tasche der Jeanshose; bei dem Kurzaufenthalt in »Mary’s Motel« hatte sie sich mit allerlei kleinen Hilfsmitteln ausstaffiert. Das kam ihr jetzt zugute. Sie klappte den Schraubenzieher auf und begann, die Schlösser blitzschnell und der Reihe nach zu zerlegen.
    »Jetzt stehen wir wieder vor dem Problem, daß wir rausmüssen«, sagte sie leise.
    Ich weiß nicht, ob ich das jetzt schaffe , gestand Monica telepathisch, weil sie mit der vor Durst angeschwollenen Zunge nicht mehr sprechen konnte.
    »Wir müssen es schaffen. Nicole hat’s wohl erwischt. Sie ist versteinert worden. Komm.«
    Wenn Nicole versteinert ist, ist alles aus. Man munkelt, daß auch Zamorra tot ist. Wofür kämpfen wir eigentlich noch?
    »Für uns selbst, Moni! Komm! Ich helfe dir!« Sie zog ihre Schwester hoch und stützte sie, während sie die Treppe hinaufstiegen.
    An der Holztür blieb Uschi stehen.
    Was ist?
    »Leon«, keuchte Uschi. »Er steht direkt vor der Tür!«
    ***
    Die Aktivitäten der beiden Medusen hatten Leon alarmiert, der sich vorübergehend zurückgezogen hatte. Jetzt brach er die Geschäfte ab, die er aus der Ferne lenkte, um sich wieder dem Geschehen im Bungalow zu widmen.
    Er hatte leichte Schwierigkeiten mit der Steuerung anderer Dinge; er mußte sich erst daran gewöhnen. An die Macht weniger, aber an die neu erworbenen Fähigkeiten, die ihn zum Giganten machten. Es wäre ihm am liebsten gewesen, wenn er das Haus sofort wieder hätte vergessen können. Aber es hatte sich, da es seit Jahren leerstand, für die Falle geradezu angeboten.
    Leon hatte Leute hypnotisiert, die das Haus mit scheinbarem Leben füllten.
    Jetzt näherte sich alles der Endphase – und jetzt schien alles doch noch zu scheitern, weil die Gefangenen mit mehr Tricks arbeiteten, als Leon vorausgeahnt hatte.
    Er sah, daß die eine der beiden Medusen eine in der Bewegung zur Steinsäule erstarrte Nicole Duval mit sich schleppte, um sie ins Wohnzimmer zurückzubringen.
    »Was soll das?« fauchte Leon. »Kreatur!«
    »Sie versuchte den Zauberspiegel zu zerstören, Herr«, sagte die Medusa. »Ich sah keine andere Möglichkeit, sie daran zu hindern.«
    »Hm«, machte Leon. Er hatte seinem treuesten Diener versprochen, er könne dabei sein, wenn Leonardo sich der Frau annahm.
    Und Leon pflegte Versprechen zu halten, auch wenn es sich dabei nur um seinen Untergebenen handelte.
    Er überlegte.
    Nun, das war zu verschmerzen, die Lage der Dinge erforderte es

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