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0316 - Dämonen-Bingo

0316 - Dämonen-Bingo

Titel: 0316 - Dämonen-Bingo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter.
    Bevor wir das Haus erreichten, nahmen wir schon den Geruch von gegrilltem Fisch wahr. Diese Fischbratküche befand sich dort, wo auch die Frau wohnte.
    Als wir die Haustür suchten, wurden wir von einem kleinen Jungen angebettelt. Er wollte sich gern eine Portion Chips and Fish kaufen.
    Von mir bekam er das noch fehlende Geld nicht ohne Gegenleistung, denn er mußte uns den Eingang des Hauses zeigen.
    Der lag an der Seite.
    Die zur Tür hochführenden Stufen waren stark abgenutzt. Wir entdeckten ein Klingelbrett und fanden den Namen Larson ganz oben.
    Da es im Haus keinen Aufzug gab, mußten wir drei Etagen zu Fuß gehen.
    Im Flur stank es nach Fisch. Ein widerlicher Geruch, der sich schnell in der Kleidung festsetzte. Wahrscheinlich wurde der Dampf aus der Fischbratküche in den Hausflur geblasen.
    Über uns hörten wir Schritte. Sie klangen nicht locker, sondern schwer und stampfend. Dort mußte eine Person hergehen, die nicht gerade einen guten Tag erwischt hatte.
    In der dritten Etage holten wir sie ein und sahen sie vor einer Tür stehen, an dessen Außenseite ein Pappschild mit dem Namen Larson klebte. Da waren wir genau richtig.
    »Mrs. Larson?« sprach ich sie an.
    Die Frau im grauen Kittel drehte sich um. »Ja bitte?«
    Ich zeigte meinen Ausweis.
    »Polizei?«
    »Leider.«
    Müde wirkte ihre Handbewegung. »Ach, kommen Sie bitte rein! Was soll’s denn auch?«
    Sie führte uns in eine Wohnküche, in der peinliche Ordnung herrschte.
    Nur eben nahmen wir auch hier den Fischgeruch wahr.
    »Es stinkt, wie?« fragte Mrs. Larson.
    »Das können Sie wohl sagen«, erwiderte Suko.
    Mrs. Larson hob die Schultern. »Ich rieche das überhaupt nicht mehr, da ich unten in der Bude arbeite und jeden Tag nur diesen verdammten Fisch brate oder koche.« Sie nahm eine Flasche Wasser vom Regal und schenkte sich ein Glas ein. »Jetzt habe ich Pause.«
    Zwei Schlucke nahm sie. »Aber setzen Sie sich doch!«
    Wir nahmen das Angebot dankend an. Mrs. Larson war vielleicht mal eine hübsche Frau gewesen. Nun hatte das Leben Spuren hinterlassen.
    Ihr Haar war grau geworden. Man konnte die ehemals blonde Farbe nur mehr ahnen.
    »Es geht um Kid, nicht wahr?«
    »Ja, um Ihren Sohn«, bestätigte ich.
    »Was ist mit ihm?«
    »Mrs. Larson«, sagte ich und schluckte. »Sie müssen jetzt…«
    »Sagen Sie es!«
    »Er ist tot.«
    Manche Mütter schreien, andere brechen zusammen, einige gibt es auch, die schluchzen verhalten. Mrs. Larson reagierte nicht so. Sie sprach überhaupt nicht, sondern schaute uns nur an. Aus großen, deprimiert wirkenden, traurigen Augen.
    Da wir ebenfalls nichts sagten, lastete das Schweigen zwischen uns wie Blei.
    Nach einer Weile nickte sie und gab ihren ersten Kommentar.
    Dabei blinzelte sie in einen Sonnenstrahl, der durch das kleine Fenster in der Ecke fiel. »Ich habe es gewußt. Es hat einmal so kommen müssen. Deshalb überrascht es mich nicht.«
    »Wieso?« erkundigte sich Suko.
    »Wissen Sie, Mister, mein Sohn war schlecht. Ein wirklich schlechter Mensch. Es tut mir leid, wenn eine Mutter das sagen muß, aber es ist die Wahrheit. Ich hatte einen schlechten Sohn.«
    »Können Sie das näher erklären?«
    Mrs. Larson nickte mir zu. »Ja, natürlich. Er dachte nur an seinen Vorteil. Schon als kleines Kind hat er andere Kinder betrogen, und später, als mein Mann nicht mehr da war, steigerte sich dies noch. Er wollte Geld, er wollte Macht.«
    »Ging er den Weg des Verbrechers?«
    »Nein, nicht direkt. Wenigstens nicht aus meiner Sicht. Polizisten sehen das vielleicht anders. Man kann es als üble Streiche auffassen. Im letzten halben Jahr steigerte er sich. Da kannte er plötzlich nur noch ein Thema. Den Teufel. Er war wie besessen, riß hier alles ab, was nur im Entferntesten mit christlichen Symbolen zu tun hatte. Er sprach nur mehr von Teufelsbeschwörungen, von der Hölle und grausamen Blutopfern, die man dem Satan bringen mußte. Schließlich verschwand er völlig von der Bildfläche. Ich erinnere mich noch an den letzten Abend. Als er sich verabschiedete, fragte ich ihn, wohin er wollte. Er sagte mir wörtlich. ›Mutter, ich gehe in die Hölle!‹ Damit war er verschwunden.«
    Mrs. Larson hatte uns da eine wirklich interessante Charakteristik ihres Sohnes vermittelt. Wir dachten darüber nach, bis ich fragte:
    »War er denn allein, oder hatte er Helfer?«
    »Die Clique. Ob sie aber mit dem Teufel zusammenhing oder ihn auch anbetete, kann ich nicht sagen.«
    »Und wie war das mit dem

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