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0316 - Der Sprung ins Verderben

Titel: 0316 - Der Sprung ins Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deren Sinn er kannte. Er hatte die Sprache schon einmal gehört, wenigstens Fragmente davon. Aber das mußte schon sehr lange her sein, mehr als vierhundert Jahre. Damals lebte er noch in Afrika.
    Afrika!
    War das hier Afrika? War das hier wirklich die Erde der fernsten Vergangenheit? War er zugleich mehr als achttausend Lichtjahre weit geschleudert worden?
    Der Gedanke war phantastisch, aber was wußte er schon von den Gesetzen übergeordneter Energiefelder, was wußte er schon von Zeit und Raum? Er benutzte beides, wenn er teleportierte, aber das war auch alles.
    Und nun konnte er nicht einmal mehr teleportieren.
    Es mußte sich um eine alte Sprache der Ureinwohner Afrikas handeln, von der sich einige Elemente bis in die Neuzeit gerettet hatten. Wenn er sich entsprechend Mühe gab, war vielleicht doch eine Verständigung auf primitiver Basis möglich.
    „Ich komme aus der... „, begann Ras, dann verstummte er. Wie wollte er den Wilden klarmachen, daß er aus der Zukunft kam? Vielleicht war es besser, sie nicht noch mehr zu verwirren. „Ich komme von dort", sagte er daher und deutete hinauf in den klaren Himmel. Die Sonne stand nun schon merklich näher dem westlichen Horizont. „Und ich komme als euer Freund. Kann ich bei euch bleiben?"
    Der Häuptling versuchte, sich den Sinn zusammenzureimen. Die Hälfte der Worte hatte er verstehen können. Als er begriff, daß der Fremde vom Himmel herabgestiegen war, warf er sich auf den Boden, und die Jäger folgten spontan seinem Beispiel.
    Ras wußte, daß er nun nichts mehr von ihnen zu befürchten hatte.
    Er ging zu den immer noch am Boden liegenden Jägern und half dem Häuptling beim Aufstehen.
    „Ich bin euer Freund", wiederholte er. „Und nun wollen wir essen."
    Ras verspürte in der Tat einen mächtigen Appetit. Seit Beginn seines Abenteuers waren sieben Stunden Relativzeit vergangen. Etwas mehr als eine halbe Stunde im normalen Universum und in der Gegenwart, wenn die Uhr richtig lief.
    Was war inzwischen in Jellicos System geschehen?
    Es schien Ras, als sei das alles unendlich lange her dabei lagen alle Geschehnisse an die er sich erinnern konnte, weit in der Zukunft. Es waren Dinge, von denen diese Menschen hier und jetzt nichts ahnten.
    Sie hatten sich erhoben, und geleiteten ihn zur Höhlenwand. Die Frau des schlafenden Ältesten bemühte sich um ihren Mann, aber ihr Gesicht war zuversichtlich. Ras nickte ihr beruhigend zu.
    Sein neuer Freund, der sich Unga nannte, führte ihn in seine Höhle, wo seine junge Frau damit beschäftigt war, ein Stück Fleisch im Feuer zu braten. Sie benutzte dazu einen kleinen Spieß, den sie geschickt drehte. Einige Kinder hockten angstvoll in der äußersten Ecke.
    „Warum bist du zu uns gekommen?" fragte Unga, nachdem sie sich unweit des Feuers niedergelassen hatten.
    Ras betrachtete die Geräte und Werkzeuge, die überall herumlagen. Es waren meist Waffen und Gegenstände, die zum Kochen und Nähen geeignet waren. Metall konnte Ras nicht entdecken, bis auf den Schmuck. Ohne ihn näher zu untersuchen wußte er, daß er aus reinem Gold bestand.
    Wo hatten die Wilden ihn her? Wenn sie Gold in reiner Form bearbeiten konnten, warum dann kein Eisen? Es wurde Ras klar, daß sie den Goldschmuck irgendwo erbeutet haben mußten. Also gab es andere Stamme, die fortgeschrittener waren.
    „Das ist eine lange Geschichte, Unga, und du würdest sie nicht verstehen. Vielleicht kann ich dir später einmal alles erklären, wenn ich solange bleibe und wenn ich bis dahin eure Sprache erlernt habe. Bis dahin aber möchte ich viel von euch wissen ein wenig mit euch leben - und dabei versuchen, einen Weg zurück in meine eigene Welt zu finden."
    Das wiederum verstand Unga nicht. War der Fremde nicht ein Gott der nach Belieben kommen und gehen konnte? Warum mußte er den Weg erst suchen, wenn er ihn doch kannte? Wäre er sonst hier in Ungas Bergen?
    Das Fleisch war fertig. Ungas Frau brachte es auf einem hölzernen Schild und stellte ihn vor den beiden Männern auf den Boden. Neben dem Braten, der herrlich duftete, lagen zwei roh behauene Steinmesser.
    Ras lächelte und zog sein eigenes Stahlmesser aus. dem Gürtel. Er zeigte es Unga und fuhr mit dem Daumen leicht über die scharfe Schneide. Dann beugte er sich vor und schnitt ein Stück aus dem Fleisch. Er bot es Unga an und nahm sich das zweite. Das dritte gab er Ungas Frau.
    „Was ist das?" fragte Unga neugierig.
    „Ein Messer, nur ist es nicht aus Stein, sondern aus einem Stoff, den ihr

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