Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0316 - Der Sprung ins Verderben

Titel: 0316 - Der Sprung ins Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
noch kennenlernen werdet.
    Stahl nennen wir ihn. Er ist so hart, daß man Holz und Fleisch damit schneiden kann."
    „Und das andere bei dir - was ist das?"
    „Du meinst den Strahler, mit dem ich den Häuptling betäubte? Das ist eine Waffe. Man kann Blitze mit ihr schleudern, und man kann seine Gegner damit töten, wenn man will. Der andere Gegenstand ist eine Bombe. Wenn sie explodiert, gibt es eine neue Sonne, und alles wird zerstört, was sich in der Nähe befindet. In den anderen Taschen sind Vorrate und für mich notwendige Gegenstände."
    Unga verschlang das Fleisch Stück für Stück. Er aß schnell und hastig, aber nicht ungesittet. Seine Frau blieb mit den Kindern in der Ecke. Sie schien eine untergeordnete Rolle zu spielen.
    „Bist du ein Gott?" fragte der Wilde schließlich.
    Ras lächelte.
    „Nein, ich bin kein Gott. Ich bin ein Mensch wie du, nur hat mich ein seltsames Schicksal zu euch verschlagen. Ich hoffe, eines Tages wieder in meine Zeit zurückkehren zu können. Vielleicht war es nur ein Wunsch im Unterbewußtsein, der mich in der entscheidenden Sekunde zu euch brachte. Unga, ich weiß nicht, ob du es verstehen kannst, aber ich werde erst in ferner Zukunft geboren, vielleicht erst in hunderttausend Jahren. Ihr seid meine Vorfahren."
    Unga hörte auf zu essen. Er starrte Ras verständnislos an. Dann sagte er zur Verblüffung des Teleporters: „Dann bist du doch ein Gott. Nur Götter verstehen es, in der Zeit zu reisen."
    Eine Weile schwieg Ras. Er kaute auf seinem Fleisch herum, das ihm ohne Salz nicht besonders gut mundete. Ansonsten war es schmackhaft und zart.
    „Haben euch oft Götter besucht?" fragte er schließlich.
    Unga nickte, aber dann schüttelte er schnell den Kopf.
    „Nicht uns, aber wir hörten schon, daß sie da waren. Gefangene von anderen Stämmen berichteten es uns. Sie kamen oft in seltsamen Fahrzeugen, die fliegen konnten, aus dem Himmel herab auf die Erde. Andere waren einfach plötzlich da. Immer brachten sie schreckliche Waffen mit, mit denen sie jeden töteten. der sich ihnen näherte. Es waren böse Götter. Du aber bist ein guter Gott."
    „Ich bin überhaupt kein Gott, sondern ein Mensch wie du."
    „Die anderen Götter waren weiß", sagte Unga.
    Also gab es schon damals raumfahrende Rassen, dachte Ras. Ob es die Arkoniden waren? Dann befand er sich nur gute zehntausend Jahre in der Vergangenheit.
    Er erschrak und sah auf die Uhr.
    Fünfzig Minuten!
    Noch zwei Stunden Relativzeit, dann würde die Bombe explodieren. Er mußte sie bis dahin loswerden, aber wie? Würde sie überhaupt explodieren? Er kontrollierte den Zündanzeiger. Auch fünfzig Minuten.
    Also noch zwei Stunden.
    Er schob das Messer in die Scheide zurück, aber dann überlegte er es sich anders. Er nahm die Scheide mit dem Messer vom Gürtel und reichte beides Unga.
    „Nimm das als Geschenk von mir, Unga. Damit bist du ein mächtiger Krieger deines Stammes. Das Messer ist eine gute Waffe, wenn du es zu gebrauchen verstehst. Ich muß jetzt gehen, aber ich komme zurück. '„Es wird bald dunkel..."
    „Ich komme zurück. Und wenn ihr bald einen hellen Lichtschein und eine glühende Wolke seht, dann werft euch zu Boden und schließt lange die Augen. Eine Druckwelle wird wie ein Orkan über euch hinwegfegen. aber sie wird euch nichts tun. Bleibt in der Nähe der Höhle, zehn Tage lang. Es wird euch nichts geschehen, wenn ihr tut, was ich euch sage."
    Unga verstand das alles nicht, aber er nickte.
    „Wir werden tun, was du verlangst. Wann kommst du zurück?"
    „Bald - vielleicht."
    Sie saßen noch eine Weile zusammen und unterhielten sich, dann brach Ras auf. Er durfte keine Zeit mehr versäumen wenn er kein Risiko eingehen wollte. Er würde die Bombe in die tiefe Schlucht werfen, von der ihm Unga erzählt hatte. Der Weg bis dorthin war nur kurz, und die Explosion konnte keinen Schaden anrichten.
    Die Wilden ließen ihn ziehen und sahen ihm nur nach. Unga stand am Höhleneingang und winkte, wie er es von Ras gelernt hatte Auch wenn der Fremde nicht zurückkehrte, so würde er ihn niemals vergessen schon des Messers wegen nicht, das er ihm geschenkt hatte.
    Er würde seinen Kindeskindern noch davon berichten...
    ... und das tat er dann auch. Viele Jahrtausende später wunderten sich die Forscher, als sie in Zentralafrika die abgebrochene Klinge eines Messers fanden, dessen Schneide aus reinem Stahl bestand.
    Sie vermuteten, daß es hier einst eine Rasse mit erstaunlich hoher Zivilisation gegeben

Weitere Kostenlose Bücher