0316 - Der Sprung ins Verderben
würde.
Er war verloren, wenn kein Wunder geschah.
3.
Gucky passierte das gleiche Mißgeschick.
Er prallte ebenfalls gegen die Reste des erlöschenden HÜ-Schirms, kam aber durch. Als er allerdings materialisierte, geschah das rein zufällig in einem Umformerraum, in dem die freiwerdenden Energien der Normalkraftwerke in Hochenergieimpulse für die HÜ-Schirme umgewandelt wurden. Einer der Projektoren war durch den Angriff der FREYT halb zerschmolzen und erzeugte ein unvorstellbar starkes Kraftfeld.
Gucky wurde zurückgeschleudert, aber nicht so kräftig, daß er abermals entmaterialisierte oder gar in Raum oder Zeit versetzt wurde. Er blieb im Materiezustand und an Bord der I-13.
Aber er verlor die Besinnung.
Lediglich Jumpy materialisierte wohlbehalten und unverletzt in dem feindlichen Robotschiff.
Er hatte vorerst keine Zeit, sich etwas darauf einzubilden, sondern versuchte sich zu orientieren. Er kannte das Innere solcher Schiffe bereits gut genug und wußte nach einigen Minuten, wo er gelandet war. Es war der Hauptkorridor, der von den Antriebsräumen zu den Mannschaftsquartieren und später zur Kommandozentrale führte.
Das erste, was ihm auffiel, waren Hypnoimpulse.
Sie kamen von allen Seiten, aber sie galten nicht ihm. Die Befehle galten der menschlichen Mannschaft des Schiffes - oder anderen.
Zum Teil konnte Jumpy die Befehle verstehen, aber sie hatten nicht viel mit der Navigation zu tun. Es waren vielmehr Befehle, die gar nicht in das augenblickliche Programm der I-13 paßten. Sie ergaben keinen Sinn.
Jumpy versuchte, die Hypnoimpulse weitestgehend zu isolieren denn ihm lag zuerst daran, Kontakt zu Ras und seinem Vater aufzunehmen. Sie mußten vereint handeln wenn auch eine einzige Bombe genügte, das Schiff von ihnen her zu vernichten. Er sah auf die Uhr. Die Bomben würden alle in fünfzig Minuten detonieren. Bis dahin mußten sie das Schiff wieder verlassen haben.
Jumpys telepathische Anlagen waren noch sehr schwach ausgebildet. Er hatte Schwierigkeiten, wenn er jemand anpeilen wollte, auch wenn es sein Vater oder ein guter Freund war, deren Impulse und Gedankenmuster er bereits kannte. Zumal dann, wenn ein solches Durcheinander herrschte wie jetzt.
Einmal war es Jumpy, als vernähme er Hilferufe in verzweifelter Not aber ehe er die Richtung feststellen konnte, verstummten sie. Er wußte aber mit Sicherheit, daß die Impulse nicht von Gucky oder Ras stammten.
Es dauerte fast zehn Minuten, ehe er bekannte Muster empfing. Es waren allerdings sehr wirre Gedanken die er auffing, aber es stand fest, daß sie von Gucky stammten. Warum er so dummes Zeug dachte, konnte Jumpy sich nicht erklären, aber wenigstens erhielt er so Gelegenheit, sich auf den Sender einzupeilen. Gucky war in Richtung Generatorenhalle zu finden, keine fünfhundert Meter entfernt.
Als Jumpy hörte, wie sich die schweren Schritte eines Roboters näherten, teleportierte er. Es war nur ein kurzer Sprung über ein paar Hundert Meter, aber er brachte ihn seinem Vater näher, dessen Gedanken nun deutlicher und stärker zu empfangen waren. Sie wurden aber nicht vernünftiger.
Gucky dachte an eine neue Karottenart, die er im Garten seines Landhauses anzubauen gedachte.
Es sollte sich dabei um besonders süße und schmackhafte Karotten handeln, die das Ergebnis einer sorgfältigen Auslese waren. Natürlich war auch eine Spezialerde dazu notwendig, und wenn Jumpy sich nicht täuschte karrte Gucky gerade diese Erde quer durch den Garten.
Sein Vater mußte plötzlich verrückt geworden sein! Jetzt, im Augenblick höchster Gefahr und Konzentration, dachte er an Karotten und Gartenbau!
Jumpy war zutiefst empört. Zielstrebig teleportierte er abermals, aber nur bis wenige Meter vor den angepeilten Standort seines Vaters Und das war sein Glück. Er wäre nämlich dann ebenfalls in das noch aktive Kraftfeld geraten und besinnungslos geworden.
So aber stand er nur vor der Tür zum Umformerraum. Sie war leicht zu öffnen, und vorsichtig glitt Jumpy in das Innere der gewaltigen Halle, die von einem dröhnenden Brummen erfüllt war. Zuerst sah er vor lauter Maschinen überhaupt nichts aber die Gedankenimpulse seines Vaters waren noch stärker geworden. Er peilte die Richtung an und ging weiter.
Er fand Gucky neben einem Generatorblock liegen, bewegungslos und ohne Bewußtsein. Jumpy begriff, daß sein Vater bei der Materialisation Pech gehabt haben mußte und nun tief schlief. Dabei hatte er wahrscheinlich seine Gärtnerträume
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