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0316 - Der Sprung ins Verderben

Titel: 0316 - Der Sprung ins Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schießen Wuriu. Ich kann einfach nicht auf unschuldige Menschen schießen selbst dann nicht, wenn sie uns angreifen..."
    „Drüben ist eine zweite Seitenstraße. Wenn es mir gelingt, sie zu erreichen, ist das Problem gelöst.
    Wenn sie allerdings hinter uns her schießen..."
    Sengu versuchte es, aber einige der Männer sprangen mitten auf die Straße und wichen nicht zur Seite. Auch dann nicht, als der Traktor sie zu Überfahren drohte.
    Sengu hielt an.
    Marshall behielt die entsicherte Waffe in der Hand, als er sich erhob.
    „Gebt den Weg frei", sagte er laut genug, daß alle ihn hören konnten.
    „Wir sind eure Freunde und haben keine schlechten Absichten. Gebt den Weg frei."
    Einer der Kolonisten, ein kräftiger, älterer Mann, schwenkte sein Gewehr. Marshall bemerkte, daß es noch gesichert war.
    „Ihr dürft die Stadt nicht mehr verlassen, Fremder. Wir haben den Befehl, euch festzunehmen. Wenn ihr euch dagegen wehrt, sind wir gezwungen, von den Waffen Gebrauch zu machen. Steigt ab."
    Marshall dachte nicht im Traum daran, sich in die Gewalt der Kristalle zu begeben, denn was anderes bedeutete es nicht, dem Befehl des Kolonisten Folge zu leisten. Er blieb stehen; den Impulsstrahler in der Hand.
    „Weiter, Sengu", sagte er. „Sie werden sich nicht totfahren lassen." Er wandte sich wieder an die Siedler. „Geht beiseite, Männer. Seid vernünftig. Ihr steht unter dem hypnotischen Einfluß der Kristallagenten aus der Magellanschen Wolke. Stellt euch nicht gegen Terra und Perry Rhodan. Wir sind seine Freunde. Geht beiseite und gebt den Weg frei."
    Die Kolonisten zögerten, aber Sengu wurde nervös. Er ließ den Traktor langsam vorrollen. Mit dem Kotflügel schob er zwei Kolonisten beiseite. Die Männer stolperten und fielen hin. Noch während sie stürzten, begannen sie zu schießen.
    Marshall duckte sich und beobachtete die anderen. Zu seinem Erstaunen kümmerten die sich nicht um ihre gefallenen Gefährten, sondern wichen dem Traktor aus. Erst als Sengu Fahrt aufnahm, hoben sie ihre Gewehre und eröffneten das Feuer auf die Traktorbesatzung.
    „Mehr Tempo!" rief Marshall. Er wollte nicht zurückschießen. „Um die Ecke der Seitenstraße. Wenn wir außer Sicht sind, haben wir es geschafft."
    Sie bogen in die Seitenstraße ein und mußten zu ihrer Verblüffung feststellen, daß sie nur zögernd verfolgt wurden. Zwar wurde noch immer geschossen, aber es war ungezieltes Feuer, das keinen Schaden anrichtete. Wie es schien, waren die Hypnobefehle der Kristalle nicht exakt.
    Beim nächstenmal würden die Befehle exakter und durchgreifender sein.
    Sie bogen mehrmals in Seitenstraßen ein und wechselten die Richtung, bis sie sicher waren, daß die Verfolger sie verloren hatten. Sengu verlangsamte das Tempo.
    „Scheint so, als hätten wir das überstanden. Siehst du übrigens ü berall den grünen Staub in den Straßen hängen?"
    Marshall nickte.
    „Und seltsam ist es, daß er sich bewegt. Obwohl kein Wind geht. Immer in Richtung Raumhafen.
    Wird Zeit, daß wir uns darum kümmern. Die Kristalle sammeln sich. Das ist unsere einzige Chance, sie zu vernichten."
    Sie gelangten wieder auf die Hauptstraße und bogen links ab. Von den Kolonisten war nichts zu bemerken. Nur einmal überquerte ein Mann dicht vor ihnen die Straße, ohne sich um sie zu kümmern.
    Er sah weder nach rechts oder links, sondern verschwand in einem Torbogen.
    „Keine Befehle", murmelte Marshall. „Die Kristalle haben im Augenblick, wie es scheint, andere Sorgen!"
    Es war für die beiden Männer ein merkwürdiges Gefühl, durch eine intakte aber menschenleere Stadt zu fahren. Sie wußten, daß sich die Bewohner irgendwo in den Häusern versteckt hielten, äußerlich wohlauf und gesund, in Wirklichkeit jedoch nicht mehr ihrer Sinne mächtig. Sie waren Sklaven der Kristallagenten geworden.
    Die Häuser traten mehr zurück und dann war der Blick auf das Raumfeld plötzlich frei. Das Schimmern der grünen Staubwolke war intensiver geworden. Sie schien sich allmählich zusammenzuballen, wurde kleiner - aber auch dichter.
    Sie schwebte langsam auf die Ebene hinaus, dem Gebirge zu.
    „Sie macht Platz", murmelte Marshall. „Sie macht Platz für das Schiff, das sie abholen soll..."
    Von allen Richtungen her kamen neue Wolkenfetzen geschwebt, um sich mit der bereits vorhandenen Hauptwolke zu vereinigen. Sie war so dicht geworden, daß der Himmel nicht mehr durchschien. An einigen Stellen entstanden bereits feste Kristalle, manche meterdick. Sie

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