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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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doch irgendwo stehen.
    Er erinnerte sich genau, daß er den Namen bereits in den Akten gelesen hatten. Sein Blick glitt hastig über die Seiten.
    Dann hatte er es gefunden. Er schloß die Augen und atmete tief. Dies war einer jener erregenden Augenblicke, wie er im Leben eines jeden Kriminalbeamten vorkommt, wenn urplötzlich Zusammenhänge auftauchen, die er nicht einmal geahnt hatte.
    »Soll ich Collins herauskommen lassen?« fragte er die Frau freundlich.
    Sie nickte. Norman senkte den Kopf und tat, als blättere er wieder in den Akten. In Wahrheit musterte er Albert Stein.
    Der Killer sah noch immer zu der Frau hin, die sich willenlos auf den Stuhl hatte fallen lassen. Aber das junge Gesicht hatte einen nachdenklichen Ausdruck angenommen. Auf einmal wandte er sich Pitterley zu.
    »Sie sagten was von einem Stan Collins«, murmelte er. »Wer ist das?«
    Pitterley zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung. Wissen Sie es nicht, Stein?«
    Der Junge zuckte ebenfalls die Achseln, aber der nachdenkliche Ausdruck aus seinem Gesicht verschwand noch nicht.
    »Ich bin nicht sicher. Leo hat doch mal so eine verrückte Jungfer umbringen müssen. Hoare oder so ähnlich hieß sie…«
    »Anna Hoare, ja«, bestätigte Pitterley. »Die ist von Leo Moravius ermordet worden. Er gestand es, als er im Sterben lag. Was hat die alte Frau mit uns zu tun?«
    Steins Gesicht hellte sich auf. Er schlug sich mit der geballten Linken auf den Oberschenkel.
    »Aber das ist er doch!« rief er. »Stan Collins! Ihr Neffe! Der bestellte doch den Mord! Er ließ seine Tante umbringen, weil er ihr Geld haben wollte! Daß ich nicht gleich darauf gekommen bin! Stak dieser Kerl etwa mit ihr zusammen?«
    Eine Kopfbewegung machte deutlich, daß er Gloria Coster meinte. Pitterley nickte. Abert Stein rieb sich mit höhnischem Lachen die Hände.
    »Also, da haben Sie es! Die beiden haben sich das schön zusammen ausgeheckt! Das ist ja großartig. Sie beerbt ihren Mann und er seine Tante. Hoffentlich haben Sie den sauberen Kollegen gleich mitgebracht.«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Stein«, sagte Pitterley. Er nahm den Telefonhörer und wählte. »Sam, bring ihn mit herauf. Ich weiß genug von ihm. Du brauchst dich nicht mehr weiter mit ihm zu unterhalten.«
    Er ließ den Hörer zurückfallen. Gloria Coster saß auf ihrem Stuhl und sah aus wie ein Gespenst.
    ***
    Die Tür ging auf. Er war es: Tim O. Georgeton. Er mochte fünfundvierzig Jahre alt sein, wirkte aber ein bißchen jünger.
    Sein Gesicht war kantig, das Kinn eckig und vorspringend, die Lippen waren sehr schmal, und seine Augen hätten den- Blick eines Mannes, der es gewöhnt ist, daß er Befehle austeilt und Gehorsam erwarten darf.
    Er sagt gar nichts. Er sah uns nur fragend an. Aber hinter seiner harmlos fragenden Miene verbarg sich die immer wache Aufmerksamkeit eines Mannes, der ein schlechtes Gewissen hat.
    »Wir haben den Fleetwood mitsamt seinen Insassen vorübergehend beurlaubt«, sagte ich gedehnt.
    Seine Augenbrauen hoben sich ein wenig. Er sah mich gründlicher an als zuvor, danach musterte er Phil eingehend, und schließlich fragte er leise, fast flüsternd zurück:
    »Was soll das heißen?«
    Phil grinste Georgeton an.
    »Wir haben Ihren Fahrer und seinen Begleiter nach Hause geschickt«, erklärte Phil langsam. »Ist das nicht deutlich genug?«
    Georgeton überlegte einen Augenblick. Dann trat er zurück und brummte:
    »Kommt herein.«
    Wir folgten ihm in sein Appartement. Immerhin hatten wir also schon erreicht, daß er uns einließ. Ein paar Sekunden hatte ich gefürchtet, daß er unsere beiden Gesichter vielleicht aus den Zeitungen kannte, aber das schien nicht der Fall zu sein.
    Sein Appartement mußte sündhaft teuer sein. Die Einrichtung hatte irgendeins der zahllosen Ausstattungshäuser geliefert, wahrscheinlich vom Teppich bis zum Büchsenöffner in der vollautomatischen Küche. Aber es war eine Einrichtung der oberen Preisklasse.
    Wir wurden in ein Wohnzimmer geführt, das die Größe eines kleinen Saales hatte. Wieviel Räume insgesamt zu der Wohnung gehörten, konnten wir vom Wohnzimmer aus nicht feststellen. Es führten vier Türen zu anderen Zimmern, aber im Flur hatte ich fünf weitere Türen gesehen.
    Auf der riesigen Couch räkelte sich Peg Worth. Sie war achtundzwanzig, superblond, die übliche Kosmetikschönheit. Peg war eine bekannte Erscheinung aus dem Künstlerviertel von Greenwich Village, wo sie zuerst als Modell Karriere gemacht hatte, bis ein Fotograf sie als

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