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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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nehme keinen Teilhaber auf«, knurrte Georgeton abweisend.
    »Das würde ich so schnell nicht behaupten«, warf ich ein und ließ mich in einem Ungetüm von Schaumgummisessel nieder. »Es wäre doch unangenehm für Sie und für eine Menge Leute, wenn das, was wir wissen, an die verkehrte Adresse geriete.«
    Ich sah ihn an. Und Georgeton verstand sofort. Er preßte die Lippen aufeinander, dachte nach und nahm Phil jäh das Glas aus der Hand, in dem der Cocktail schwappte. Er stellte es auf die Bar zurück und wandte sich an das Mädchen.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Aus dem Ausgehen wird nichts. Ich rufe dich morgen an.«
    Peg Worth bedachte uns mit teils beleidigten, teils aber auch sehr neugierigen Blicken. Es schien ihr zu imponieren, wie wir mit dem allmächtigen Georgeton umsprangen.
    »Okay«, nickte Georgeton. »Innerhalb einer Stunde gebe ich dir Bescheid, ob wir noch zu unserem Essen kommen oder nicht.«
    Er brachte sie hinaus. Durch die offenstehende Tür konnte ich beobachten, wie er ihr in den Mantel half. Dabei sprach er leise mit ihr. Ich unterdrückte ein Grinsen.
    Wahrscheinlich beauftragte er sie jetzt damit, nachzusehen, ob seine beiden Burschen wirklich aus seinem Wagen verschwunden seien.
    Er kam ins Wohnzimmer zurück, während das Mädchen noch vor dem Garderobenspiegel stand und ihr Make-up erfrischte. Er zog die Tür hinter sich zu.
    Es war mein Fehler, daß ich nicht mißtrauisch wurde. Aber ich glaubte, von Peg Worth könnte uns keine Gefahr drohen.
    »Bevor ihr die Katze aus dem Sack laßt, möchte ich einen Whisky trinken«, bat Georgeton meinen Freund. »Da Sie sich schon an meiner Bar gütlich tun, könnten Sie mich auch einmal bedienen.«
    »Gern«, nickte Phil. »Scotch oder Bourbon?«
    »Bourbon, zwei Eiswürfel, einen Spritzer Soda.«
    Ich betrachtete Georgeton, während Phil das Getränk zurechtmachte. Er benahm sich auffallend ruhig. Fühlte er sich völlig unantastbar oder was war sonst der Grund seiner Ruhe? Plante er etwas?
    Wie wollte er es ausführen? Immerhin waren wir zwei, während er uns jetzt allein gegenüberstand.
    Phil reichte ihm das Glas mit dem Bourbon. Georgeton quittierte es mit einem dankenden Nicken. Er nahm zweimal einen tüchtigen Schluck.
    »Mir schmeckt unser amerikanischer Whisky mindestens ebenso gut wie der schottische«, sagte er und nahm einen dritten Schluck.
    In diesem Augenblick flog die Tür hinter Phil auf. Gill Verward kam herein, ein stadtbekannter Gangster von der gut verdienenden Sorte. Zugleich aber spürte ich an dem Luftzug, daß auch hinter mir eine Tür aufgegangen war.
    Ohne mich umzusehen, nahm ich an, daß Bucky Lane hinter mir stehen mußte. Denn jetzt fiel es mir endlich wieder ein, daß uns der Kollege im Lieferwagen am Hintereingang auf die Anwesenheit dieser beiden Gauner aufmerksam gemacht hatte.
    »Hallo, Bucky«, grinste Phil in eine Richtung, die meiner Vermutung recht gab. »Überraschender Besuch!«
    Ich wollte aufstehen, als sich Phils Gesicht erschrocken veränderte. Er schien etwas zu rufen, aber ich hörte es nicht mehr. Denn auf meinem Hinterkopf dröhnte etwas Hartes mit derart mörderischer Wucht, daß sich meine Sinne sehr schnell verabschiedeten. Bevor es schwarz vor meinen Augen wurde, glaubte ich noch, das höhnische Gelächter von Georgeton wie von weither zu vernehmen.
    ***
    Norman Pitterley hatte sich allein in den Nebenraum des Vernehmungszimmers gesetzt. Es war eines der üblichen Büros mit Schreibtisch, Aktenschränken, ein paar Stühlen und einem Reklamekalender an der Wand. Auf dem Schreibtisch brannte die schwarze Bürolampe. Auch die Deckenbeleuchtung war eingeschaltet.
    Als Sam Willton und Stan Collins hereinkamen, sah Norman flüchtig von den Papieren auf, die er vor sich ausgebreitet hatte.
    »Ach so, ja«, murmelte er scheinbar zerstreut, »Mr. Collins, nicht wahr?«
    »Ja, was ist denn los?« erwiderte der Jüngling geziert. »Ist Gloria - ich meine: Ist Mrs. Coster noch nicht fertig?«
    Norman zeigte stumm auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. Verwirrt ließ sich Collins darauf nieder. Norman legte die Fingerspitzen gegeneinander und besah interessiert seine makellos sauberen Fingernägel.
    »Fertig?« wiederholte er. »Doch, ich glaube man kann sagen, daß sie fertig ist. Ziemlich fertig sogar. Im Augenblick weint sie. Wahrscheinlich wird es nicht das letztemal sein.«
    Collins sah verständnislos drein. Aber tief in seinen Augen flackerte auch schon die Angst.
    Ein reines Gewissen hat er

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