Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0317 - Der Seelenschmied

0317 - Der Seelenschmied

Titel: 0317 - Der Seelenschmied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Ballsaal die Schreie der Menschen ertönten, die von den Seeräubern ausgeplündert wurden. Echte Perlen und Brillanten wurden in Säcke und unter die Hemden geschoben. Geldscheine, die man den Piraten bibbernd entgegenhielt, fielen zu Boden. Was Papiergeld war, das wußten die Männer des Schwarzen Garfield nicht. Nur das wenige Hartgeld steckten sie ein.
    Carsten Möbius, der meist nur Kleingeld in der Tasche mit sich führte, wurde deshalb als reicher Mann betrachtet, während das Bündel Tausend-Dollar-Noten, das Andrew Richardson den Piraten entgegen hielt, zu Boden fiel. Dafür nahmen sie den silberglänzenden Sektkühler mit. Und natürlich Priscilla Richardsons Ketten und Ohrringe. Einen davon warf einer der Piraten Dagmar Holler zu, die überhaupt keinen Schmuck trug.
    »Hier, hübsche Magd!« lachte er dröhnend. »Kauf dir in der nächsten Hafentaverne davon eine Karaffe Wein. Und laß es dir nicht von seinem Herrn«, der Entersäbel wies dabei auf Carsten Möbius, »wegnehmen!«
    »Wie üblich ist mein Leibwächter nicht da, wenn’s ernst wird!« knurrte Carsten Möbius verbittert. Denn Michael Ullich hatte sich mit Sabine Janner schon vor einer halben Stunde zurückgezogen.
    Und Nicole Duval wurde ebenfalls von den Waffen der Piraten bedroht und war soeben dabei, den Modeschmuck, den sie trug, abzuliefern. Sie wußte, daß sie sich ohne Professor Zamorras ausdrückliche Anweisung nicht erlauben konnte, Maßnahmen zur Gegenwehr zu ergreifen. Sie hatte mit ansehen müssen, wie Menschen, die Widerstand zu leisten versuchten, niedergemacht wurden.
    Ob von Höllendämonen besessene Wesen oder richtige Kriminelle.
    Es war das beste, sich vorerst ihrem Willen zu beugen. Gegen die Säbel, Messer und Faustrohre hatte man mit bloßen Händen keine Chance.
    Nur Michael Ullich hätte mit seinem Schwert etwas ausrichten können. Aber der war ja mit Sabine Janner in seiner Kabine und wollte die Stunden bis zur Trennung noch ausnutzen. Denn Sabine wollte auf Samoa geologische Untersuchungen im Auftrage des Konzerns durchführen, und Michael Ullich mußte mit Carsten Möbius zurück nach Frankfurt in die Zentrale. So bald würden sich die beiden nicht mehr wiedersehen.
    In der Zeit hatte der Schwarze Garfield Professor Zamorra alles erklärt, was damals geschehen war und daß sie nun wieder erwacht waren.
    »… ich weiß nicht, welche Macht uns treibt!« beendete er seine Erzählung. »Sie befahl uns, hier einige Menschen gefangen zu nehmen. Männer und Frauen. Auch an dein Bild erinnere ich mich, Mann mit der Silberscheibe. Ich bin gewillt, sogar diesem Befehl zu gehorchen. Denn du interessierst mich, weil ich dich für einen Mann halte, der magischen Kräften kundig ist. Vielleicht kannst du uns helfen, den Goldenen Götzen auf unser Schiff zu bewegen. Wir werden sehen…!«
    »Und du denkst, ich schließe mich einfach einer Piratenhorde an?« fragte Professor Zamorra.
    »Wenn du weiterleben möchtest, dann tust du es!« sagte Garfield.
    »Wenn ich mich umsehe, dann bist du der einzige Mann, der mir hier gefährlich werden kann. Das lese ich aus deinen Augen!«
    »Ich weigere mich, ein Seeräuber zu werden!« knirschte Professor Zamorra.
    »Dann nimm den Säbel und verteidige dein Leben!« befahl der Schwarze Garfield trocken. »Dann muß ich eben an dir das Exempel statuieren, das notwendig ist, den Leuten hier ihre aussichtslose Lage zu erklären!«
    »Ich werde nicht kämpfen!« sagte Professor Zamorra entschlossen.
    »Auch gut!« knurrte Garfield. »Dann töte ich den Mann, der auf mich diesen unehrenhaften Schuß abgegeben hat. Rette also dein Leben, indem du ihn sterben läßt. Oder kämpfe!«
    Mit diesen Worten ging er langsam auf Jeremy Thunder zu, der sich gerade wieder erheben wollte. Keine Regung war im Gesicht des Piratenkapitäns zu erkennen, als er den Entersäbel zum tödlichen Schlag hob.
    Doch bevor er ihn fallen ließ, handelte Professor Zamorra…
    ***
    Wüstes Gebrüll und gellende Hilfeschreie rissen Michael Ullich aus seinem leichten Schlummer, in den er gefallen war. An seiner Seite fuhr Sabine Janner empor und schaltete das Licht ein.
    »Was mag da los sein?« fragte das Girl.
    »Ich gehe hin und sehe nach. Dann weiß ich es!« sagte Michael Ullich entschlossen. Er streifte den Slip über, zog ein Hemd an und schlüpfte in die hautenge Jeans. Dann angelte er die Lederhülle, in der er das Schwert »Gorgran« aufbewahrte. Einige kurze Handgriffe, dann lag das Schwert, das durch Steine

Weitere Kostenlose Bücher