Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0317 - Der Seelenschmied

0317 - Der Seelenschmied

Titel: 0317 - Der Seelenschmied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Leute haben bei den Insulanerinnen in der Südsee gewisse Liebespraktiken gelernt, die ihr sicher noch nicht kennt!« grunzte der Schwarze Garfield und schüttete wieder Rum in sich hinein.
    »Das war in der Zeit, bevor wir auf die Jagd nach diesem verdammten Standbild aus Gold gingen und unser Bewußtsein verloren. Ihr werdet dann nämlich…!« In aller Ausführlichkeit begann der Schwarze Garfield den beiden Mädchen diverse Liebesrituale der Inseln zu schildern. Sabine Janner zitterte und begann leise zu wimmern, als sie vernahm, was sie erwartete. Und Dagmar Holler mußte alle Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht die Nerven zu verlieren.
    »… und nach dem, was ich berichtet habe, werden wir euch irgendwo im Wald an Bäumen festbinden, damit euch das Wesen, das euch haben will, holen kann!« beendete der Schwarze Garfield seine Erklärungen. »Diesen Jungen mit den langen Haaren und den Mann, den sie Professor nennen, werden wir töten, wenn wir die Höhle erreicht haben. Doch vorher will ich die Silberscheibe vor den Augen des Professors zerschmelzen, damit er erkennt, wie machtlos er ist!«
    »Und du willst also mit dem, was du mit mir machen willst, so lange warten, bis wir auf der Insel sind?« fragte Dagmar Holler.
    »Dauert dir das nicht zu lange?«
    »Geht es dir nicht schnell genug?« fragte der Schwarze Garfield erstaunt. Er kannte nur die puritanischen Moralbegriffe seiner Zeit.
    Und in seinen Augen waren die beiden Mädchen »Töchter aus gutem Hause«. Er nahm an, daß sie beide noch keine körperliche Liebe genossen hatten.
    »Vielleicht bereitet es mir Vergnügen!« Dagmar Hollers Körper drehte sich wieder in aufreizender Langsamkeit.
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite!« stieß Garfield trocken hervor und erhob sich. Dagmar Holler drehte den Kopf zur Seite, als ihr der widerliche Alkoholatem fast die Luft nahm. Mit eiserner Selbstbeherrschung ertrug sie es, daß seine rauhen Hände über ihren Körper wanderten.
    »So ist es aber etwas unbequem!« sagte sie nach einer Weile.
    »Du kleines Biest willst nur, daß ich dich losschneide!« knurrte der Schwarze Garfield. Obwohl seine Bewegungen kontrolliert wirkten, erkannte Dagmar Holler, daß er bereits schwer angetrunken war. In diesem Zustand war er vielleicht nicht mehr reaktionsschnell – dafür aber zu allem fähig.
    »Dann entgeht dir eben das Beste!« sagte Dagmar Holler mit gespielter Langeweile. »Aber wenn du Angst vor mir hast, brauchst du mir ja die Hände nicht mal loszuschneiden. Du brauchst mich nur vom Pfahl loszumachen und kannst mich zu deiner Koje hinüber tragen. So viele Kräfte hast du doch wohl, oder?«
    Der Schwarze Garfield brabbelte einen Fluch. Dann zog er ein scharfes Messer aus seinem Gürtel. Langsam hob er die Spitze und ließ sie fast über Dagmars Haut gleiten. Das Girl hielt den Atem an, als sie erkannte, daß der Piratenkapitän ihren Mut damit prüfen wollte.
    »Na los. Wenn du zustoßen willst, dann tu’s doch!« sagte sie fast gelangweilt. »Wenn du mich aber losschneiden willst, dann beeil dich. Wer weiß, wie weit die Insel noch entfernt ist – und wir wollen doch die Zeit ausnutzen, oder?«
    Der Schwarze Garfield stieß ein Knurren aus. Dagmar spürte, wie er ihre Fesseln zerschnitt. Dann ergriff er sie und trug sie hinüber zu der Koje, in der er sonst schlief. Er streckte sie auf dem übel riechenden Polster aus, und seine Hand glitt über ihren Körper.
    »Die Fußfesseln würde ich aber an deiner Stelle noch auftrennen!« empfahl Dagmar Holler. »Oder hast du in der Zeit dieser, nennen wir es geistige Abwesenheit, diverse Dinge vergessen?«
    »Du willst freikommen!« knurrte Garfield.
    »Und du willst mich haben. Hier und jetzt!« sagte Dagmar Holler.
    »Denkst du denn, daß es ein Mädchen schafft, einem so kräftigen Kerl wie dir mit gefesselten Händen zu entkommen!«
    »Das ist richtig!« knurrte der Piratenkapitän. »Ich werde dir also die Fußfesseln lösen und dann…!« Er sagte nichts mehr, sondern begann, die Stricke zu zerschneiden. Doch er beachtete nicht, daß Dagmar die Beine angezogen hatte und ihre Füße genau in der Höhe seines Gesichts waren. Sie hatte sich, schon bevor sie ihre Arbeit beim Möbius-Konzern aufnahm, mit den fernöstlichen Kampfsportarten beschäftigt.
    Im gleichen Moment, als die scharfe Klinge die letzte Faser des Strickes durchtrennte, setzte Dagmar Holler alles auf eine Karte. Mit ihren gesamten Kräften trat sie zu.
    Für den Schwarzen Garfield kam

Weitere Kostenlose Bücher