0317 - Terror auf dem Kristallplaneten
konventionellen Sprengstoffs bereit. Die Zielentfernung war so eingerichtet, daß die Explosionswirkung die obersten Atmosphäreschichten eben noch streifen würde.
In bezug auf Lordadmiral Atlans zweites Anliegen hatten die Orter an Bord des Flaggschiffes TOSOMA vor wenigen Minuten eine bemerkenswerte Beobachtung gemacht. In etwa zehn Astronomischen Einheiten Entfernung von Danger-I befand sich eine Gruppe von drei Raumschiffen.
Sie machten keine Fahrt und schienen dort zu stehen, um den Planeten zu beobachten. Es war so gut wie sicher, daß es sich um Gurradschiffe handelte.
Man wußte bislang wenig über die Gurrads. Sie waren humanoide Geschöpfe, mit Löwenköpfen und mächtigen Mähnen. Sie besaßen Raumschiffe, die den birnenförmigen Fahrzeugen des Gegners äußerlich glichen, jedoch wirkungsvollere Antriebssysteme besaßen. Perry Rhodan, Roi Danton und ihre Begleiter befanden sich in den Händen der Gurrads, die selbst wiederum gegen Perlians und Generäle einen unermüdlichen Guerillakrieg führten. Angesichts der verworrenen Situation konnte den Gurrads kaum verübelt werden, daß sie Perry Rhodan und die übrigen Terraner ohne weitere Fragen für Feinde hielten.
Eine von Con Bayths Aufgaben war, diesen Irrtum aufzuklären. Sobald die Gurrads erfuhren, daß die Fremden in den kugelförmigen Raumschiffen Danger-I angegriffen und die Kristalle vernichtet hatten, würden sie ihre Ansicht ändern.
So hoffte man.
Die TOSOMA trieb langsam auf den Punkt zu, an dem sie auf Station gehen und das Feuer eröffnen würde. Auf dem Hauptorterschirm in der Technischen Zentrale unter dem Kommandostand funkelten die Reflexpunkte der achthundert Schiffe und formten einen geometrisch exakten Kreis, der sich langsam, aber unaufhörlich um Danger-I schloß.
In vierhunderttausend Kilometern Abstand gab es den ersten Zwischenfall.
Im Kommandoraum der TOSOMA Brach ein junger Offizier schreiend zusammen.
„Worauf wartet ihr noch? Landet doch!" brüllte er. „Landet... landet... Landet...!"
Wenige Minuten später Begannen auch andere, den Einfluß zu empfinden. Die parahypnotische Strahlung der Kristalle lockte näher zu kommen und zu landen. Sie war kraftvoll in ihrer Monotonie, und um weitere Schwierigkeiten zu vermeiden, ordnete Con Bayth an, daß die Flotte ihren Kreis wieder bis auf vierhundertundzehntausend Kilometer Durchmesser ausdehne.
3.
Iraloth sagte: „Es ist soweit. Der Feind steht vor der Tür und wird in Kürze angreifen."
Damit Berichtete er natürlich nichts Neues. Der perlianische Kommandant des Stützpunkts hatte auf das unerwartete Auftauchen achthundert feindlicher Raumschiffe reagiert, indem er eine Gruppe von drei perlianschen Spezialisten zu sich berief und mit ihnen alle zu ergreifenden Maßnahmen beriet.
Iraloth fühlte sich unwillkürlich Beeindruckt. Obwohl er nicht wußte, in welchem Ausmaß sich der Zustand der Unruhe oder der Furcht an einem Perlian jemals bemerkbar machte, erschien ihm Ül, an der drohenden Gefahr gemessen, überaus ruhig, voll von fruchtbaren Vorschlagen zur Bereinigung der Lage und im allgemeinen der Situation völlig gewachsen.
Von den Perlians hatte das Wasser noch getropft, als sie die innerste Kommandokuppel des Stützpunkts betraten. Sie hatten ihre Freizeit in einem der großen Wassertanks verbracht, die eigens für diese Zwecke unter der Oberfläche des Planeten angelegt worden waren. Die Perlians waren hydrogene Geschöpfe, obwohl sie sich mit Hilfe ihres komplizierten Atmungssystems auch in einer Gasatmosphäre mühelos am Leben zu halten vermochten. Wann immer sich jedoch die Gelegenheit bot. kehrten sie in das angestammte Medium zurück und verwandelten sich wieder in Kiemenatmer - eine Lebensform, die bis zu der erfolgten Entwicklung der doppelwegigen Atmung ihre einzige gewesen war.
Ül hielt es nicht für nötig; seinen Untergebenen Iraloth in die Details seines Planes einzuweihen.
Iraloth stand jedoch dabei. während er sich mit seinen Technikern unterhielt, und schnappte manches Wort auf. Die Perlians hatten vor, den Gegner dazu zu zwingen, daß er sich dem Einfluß der Kristalle nicht mehr widersetzen konnte und landete. Noch während des Landeprozesses würden sich die überall dicht unter der Planetenoberfläche verteilten Abwehrforts der feindlichen Raumschiffe annehmen und sie vernichten.
Die Techniker waren nunmehr in ihre Aufgabe eingeweiht und fingen an, sich an den komplizierten Schaltungen der großen Regelanlage zu schaffen zu
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