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0317 - Terror auf dem Kristallplaneten

Titel: 0317 - Terror auf dem Kristallplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ein Lichtzeiger auf den Meßskalen des Beschleunigungsmessers zuckte zur Seite und kehrte sofort wieder zur Nullstellung zurück. Das Feldtriebwerk des Schiffes hatte für den Bruchteil einer Sekunde angesprochen, um die TOSOMA gegen den schwachen Sog des Schwerefeldes an Ort und Stelle zu halten.
    Harper nahm das Mikrophon zur Hand, das ihn mit Captain Finer und den übrigen Schaltpulten der Halle verband.
    „Leutnant Lenn zur Stelle, Sir. Akzeleronometer-Anlage überprüft und in Ordnung."
    Von seinem erhöhten Sitz her nickte Neil Finer ihm zu. Christopher und Link erstatteten Sekunden später gleichlautende Meldungen und erhielten die gleiche Antwort. Captain Finer war bei mittelmäßig guter Laune. In schlechter Stimmung pflegte er über Rundsprech zu antworten, in außergewöhnlich guter Laune begleitete er das Nicken mit einem zurückhaltenden Winken der Hand.
    Inzwischen nahte der Zeitpunkt, zu dem die TOSOMA und die übrigen Schiffe der 14. SOF das Feuer auf Danger-I eröffneten. In der Steuer- und Kontrollhalle, in der man von allen Ereignissen jenseits der Hallenwände abgeschlossen war, wuchs die Spannung. Der geringe Rückstoß beim Abfeuern der Transformgeschütze würde auf den Beschleunigungsmessern und den drei Gyro-Kreiseln zu sehen sein.
    Harper starrte auf die Meßskalen. Er zuckte zusammen, als dicht über ihm ein Rundsprech-Empfänger aufdröhnte und eine unbekannte Stimme verkündete: „Wir eröffnen das Feuer... jetzt!"
    Lichtzeiger sprangen über fluoreszierende Skalen. Die gelben Lichter des Rechners blinkten in verwirrender, scheinbar regelloser Hast. Von Christopher Saws Pult kam das helle Summen eines Warngeräts, als der Abschuß eines Geschützes das Schiff in geringe Drehung um seine drei Hauptachsen versetzte. Christophers lange dürre Hand schoß nach vorne und schaltete den Warner aus.
    Alles verlief programmgemäß. Automatische Geräte stabilisierten den Kurs des Schiffs, indem sie Kontrollsignale erzeugten, die das Triebwerkssystem veranlaßten, die von den Geschützen erzeugten Beschleunigungen zu kompensieren.
    Der Gedanke schoß Harper durch den Kopf, daß man von einer Anlage, die mehr als achtzig Millionen Solar gekostet hatte und die neuesten Kenntnisse der Steuer-. und Regeltechnik in sich vereinte, mit Recht erwarten könnte, daß sie reibungslos funktionierte und ihre Aufgabe erfüllte.
    Er sah auf, als er von rechts her einen matten Schrei hörte.
    Einer der Offiziere hatte sich hinter seinem Schaltpult erhoben. Sein Gesicht war totenblaß. Er gestikulierte wild mit den Armen und redete zusammenhanglos vor sich hin: „... landen... nichts tun... laden uns ein... Landen wir nicht?"
    Harper sah nach links hinüber. Neil Finer war Herr der Lage. Er hatte das Mikrophon in der Hand und sprach auf jemand ein, wahrscheinlich den wachhabenden Offizier des Lazaretts. Der bleiche Offizier hatte sein Pult inzwischen verlassen und kam, immer noch gestikulierend, den Rundgang entlang. Zwei andere sprangen auf und hielten ihn fest. Er leistete Widerstand, offenbar nur schwach. Zwei Minuten später betraten zwei Sanitäter den Balkon durch eines der Hauptschotte. Der Bleiche wurde abgeführt.
    Ein Offizier der Freiwache, von Neil Finer herbeigerufen, übernahm seinen Arbeitsplatz.
    Der Zwischenfall gab Harper zu denken. Er erinnerte sich an Admiral Bayths Warnung vor den parahypnotischen Fähigkeiten der Kristalle, die zu vernichten die Flotte soeben begonnen hatte. Harper durchsuchte sein Bewußtsein nach einer Spur des fremden Einflusses, jedoch ohne Erfolg. Er war nicht sicher, ob der Beeinflußte selbst in der Lage war, seinen Zustand zu erkennen. War es möglich, daß er schon unter parahypnotischem Einfluß stand, ohne es zu wissen?
    Er empfand keinen Drang, keinen Wunsch, keine Abneigung, die ihm unnatürlich erschien. Aber war das ein Beweis?
    Er wandte sich an Link Stovall, der links neben ihm saß.
    „Link, merkst du..."
    Link ließ ihn nicht zu Ende reden.
    „Keine Spur. Meinst du, man kann es selbst..."
    „Natürlich", mischte Christopher sich ein. „Ihr habt gehört, was er wollte. Er wollte landen. Spürt ihr irgendwelches Verlangen, auf Danger-I zu landen?"
    Link schüttelte den Kopf. Harper prüfte sich und stellte fest, daß er keinerlei derartigen Wunsch verspürte. Obwohl ihm Christopers Zuständigkeit auf dem Gebiet der Para-Hypnose zweifelhaft erschien, fühlte er sich erleichtert.
    Er wandte sich wieder seinen Instrumenten zu. Wenigstens die Maschinen

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