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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durchschaut hatte, hätte es gekonnt.
    Und vielleicht ließen sich hier negative magische Kräfte wecken, die Zamorra, wenn er Lydie verfolgte, zermalmen mußten Im nächsten Moment trat das ein, was sie befürchtet hatte. Der Rolls-Royce setzte auf einer Bodenunebenheit auf und saß fest. Er ließ sich nicht mehr vorwärts und nicht mehr rückwärts rangieren. Der Weg war hier zu Ende.
    Jetzt begann der mühselige Teil. Lydie mußte zu Fuß weiter.
    Die besinnungslose Ania ließ sie zurück. Das Mädchen wäre ihr ja doch nur eine Last gewesen, und ausrichten konnte sie gegen die Hexe ohnehin nichts. Aber am sinnlosen Töten lag auch Lydie Leclerc nichts.
    Stumm setzte sie einen Fuß vor den anderen und näherte sich der Lichtung, auf der die Hütte des Alten zu Asche geworden war…
    ***
    Da waren die unsichtbaren Schwingungen eines Geistwesens. Irgendwie fühlte Nicole den Hauch der fremden Gedanken. Sie waren ganz nah und doch unsagbar fern, fast unerreichbar.
    Kannst du mich hören?
    … dich hören… hallte das Echo der Gedanken in ihr.
    Du streiftest meinen Geist. Wer bist du? Ein Opfer der Hexe Lydie Leclerc? schoß Nicole ihren nächsten Gedankenpfeil ins Blaue ab.
    Da kamen endlich verständliche Begriffe. Nicht in Worten, sondern in Bildern, die Nicoles Gehirn erst umsetzen mußte. Aber es gelang ihr, den fremden Geist zu verstehen.
    Woher kennst du Lydie Leclerc?
    Sie ist eine Hexe, und sie ist böse. Bist du der Alte? Dann weißt du, daß sie vom rechten Pfad abwich und der dunklen Seite der Macht verfiel. So wie Rao-Toa…
    Wer bist du, daß du das weißt und auch Rao-Toa kennst? Ich sehe in dir eine Frau.
    Unwillkürlich lächelte Nicole. Der Jenseitige mußte feine Sinne haben. Ich verfüge über gewisse magische Kräfte, verriet sie ihm. Ich bin eine Frau, die an der Seite eines weißen Magiers gegen die Mächte des bösen kämpft. Kannst du uns gegen die Hexe Lydie Leclerc helfen?
    Von einem Moment zum anderen entstand in ihrem Bewußtsein ein klares Bild, fotografisch genau. Sie sah das Gesicht eines alten Mannes, das Güte und Weisheit verstrahlte.
    Ich kann es nicht, teilte sich ihr der Alte mit. Es ist mir und allen, die der Lehre unseres Bundes folgen, verboten, die Magie zum Schaden anderer und zum eigenen Vorteil anzuwenden. Wenn ich euch helfe, ist das zwar zu eurem, nicht zu meinem Vorteil, aber zugleich auch zum Schaden der Hexe.
    Immerhin hat sie dich ermordet, dir also auch Schaden zugefügt! erinnerte ihn Nicole.
    Doch der Alte ließ in diesem Punkt nicht mit sich reden.
    Es entspricht nicht unseren Grundsätzen. Gleiches mit Gleichem zu vergelten, solange es sich um Böses handelt, erklärte er. Unrecht wird nicht durch anderes Unrecht zu Recht. Auch der Hexe Lydie Leclerc kann, will und darf ich nicht schaden.
    Nicole seufzte. Sie reagistrierte irgendwie, daß Zamorra sie nachdenklich ansah. Sie öffnete ihre Gedankensperre. Er sollte »mitlesen« können.
    Kannst du uns wenigstens verraten, wo wir den Ort deines Todes finden? wollte sie wissen.
    Der Ort meines Todes ist der Ort meiner Lehren.
    Wo aber können wir ihn finden?
    Sucht nach der Lichtung, die… und es folgte eine bildhafte Beschreibung des Weges dorthin.
    Ich danke dir, Weiser, den man den Alten nennt, denn du hast uns dennoch geholfen. Wir werden den Ort deiner Lehren finden und ehren.
    Der Alte zog sich aus Nicoles Geist-Nähe zurück. Sie war sich, als sie aus ihrer Versunkenheit erwachte, nicht ganz klar darüber, ob er nun enttäuscht war, oder ob er ihr die letzten Gedanken glaubte. Denn wenn das stimmte, was Zamorra vermutete, dann war die Hexe auf dem Weg zu jener Stelle.
    »Ich habe die Beschreibung mitbekommen«, sagte der Parapsychologe.
    »Ich denke, daß wir hinfinden können.«
    Er fuhr wieder los.
    Da sie sich ein paar Kilometer von der Hütte der Raos entfernt befanden, war es ein anderer Weg als der, den Lydie Leclerc mit dem Rolls-Royce benutzt hatte. So bekamen sie den großen Wagen, der irgendwo auf der Strecke festsaß, nicht zu Gesicht. Sie wußten auch nicht, wie weit die Hexe schon vorgestoßen war. Zamorra fürchtete nur, daß sie völlig anders als vermutet handeln würde und alles andere tat, nur nicht zum Sterbeort des Alten zu eilen.
    Aber vielleicht kannte er sie doch gut genug. Vielleicht galt auch für sie jene magische Logik, durch die sich viele andere schwarzmagische Geschöpfe verrieten und in Fallen tappten…
    »Aber was wirst du tun, wenn du ihr abermals gegenüberstehst?« fragte

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