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0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti

Titel: 0318 - Die Zombie-Hexe von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Notar?
    Er lauschte in den Hörer, dann nickte er. »Komm, Nici«, sagte er dann. »Die Hexe wird ihr blaues Wunder erleben, und vielleicht ist dies die Möglichkeit, Gus Lavier zu helfen. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe. Die Hexe wird es noch sehr bereuen, diesen Seelentausch vollzogen zu haben.«
    Der Lift trug sie nach unten. Dort stand noch Lydie Leders Rolls-Royce. Zamorra steuerte ihn zu der angegebenen Adresse eines Notars. Dort stiegen sie aus und kämpften sich ins Büro durch. Sie wurden bereits erwartet. Vom Hotel aus ging der Service so weit, daß Zamorra und Nicole angemeldet worden waren - die Nachfrage war aus ihrem Zimmer gekommen.
    Der Notar, ein kleiner Mann mit auffallend heller Haut, erhob sich. Verwirrt sah er die beiden jungen Frauen an; er hatte ein Pärchen erwartet.
    »Duval«, stellte Nicole sich vor. »Nicole Duval. Das hier ist…«
    »Lydie Leclerc«, sagte Zamorra. »Sie kennen meinen Namen sicher.«
    »Aber natürlich, Madame. Allerdings hatte ich einen Monsieur Zamorra erwartet.«
    »Vergessen Sie ihn, Monsieur Tahoe. Er war es, der mich zu diesem Schritt überredet. Sie werden etwas Eigentümliches, Erschreckendes vernehmen, und ich bitte Sie, es protokollieren zu lassen und es zu beglaubigen.«
    »Worum geht es?« fragte der Notar erwartungsvoll.
    »Um ein Geständnis«, sagte Zamorra.
    Tahoe wurde noch blasser. »Sie belieben zu scherzen, Madame Leclerc.«
    »Ich scherze nie. Hier, mein Ausweis. Bitte, prüfen Sie ihn.«
    In Lydie Leders Handtäschchen steckte der Ausweis. Der Notar nahm ihn mit spitzen Fingern entgegen und verglich das Paßfoto mit dem Aussehen der jungen Frau, die ihm gegenübersaß.
    »Nun gut«, sagte er schließlich. »Was ist das für ein Geständnis?«
    »Sie haben sicher davon gehört, daß… mein Mann ermordet wurde«, sagte Zamorra. »Ein gewisser Gus Lavier, ein Reporter, soll der Täter sein.«
    Der Notar nickte.
    »Es stimmt nicht«, sagte Zamorra. »Der wahre Täter - bin ich. Ich hypnotisierte Gus Lavier und zwang ihn so zu seinem Tun.«
    »Sie wissen, was Sie da behaupten?« fragte der Notar bestürzt.
    Zamorra nickte.
    »Und warum kommen Sie dann mit diesem Geständnis zu mir? Warum gehen Sie nicht zur Polizei?«
    »Weil man mich sofort verhaften würde«, sagte Zamorra. »Und ich brauche noch etwas Zeit. Ich habe noch etwas zu regeln.«
    »Sie wollen sich der Gerichtsbarkeit entziehen, indem Sie Tahiti verlassen«, vermutete der Notar.
    Zamorra schüttelte Lydie Leclercs Kopf. »Ich will nichts dergleichen tun, aber es gibt noch etwas anderes zu regeln. Sehen Sie, ich bezahle Sie dafür, daß Sie mir diesen Gefallen tun. Lassen Sie mein Geständnis niederschreiben. Ich unterzeichne es, Sie beglaubigen es und bringen es durch Boten zur Polizei. Man wird aufgrund des Textes einen Haftbefehl erwirken. Teilen Sie der Polizei mit, daß ich in meiner Villa zu finden bin und dort auf die Beamten warte.«
    »Ich muß doch nicht etwa befürchten, daß Sie Selbstmord begehen wollen?«
    Wieder schüttelte Zamorra den Kopf. »Nichts dergleichen. Ich bin bereit, mich der Gerichtsbarkeit zu stellen. Wenn Sie jetzt protokollieren möchten? Ich, Lydie Leclerc, erkläre im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte, daß ich…«
    Nicole Duval lauschte, was Zamorra sich da zusammensuchte und diktierte. Sie begriff seinen Plan. Hypnose war etwas, womit die Polizei durchaus etwas anfangen konnte. Den Seelentausch hätte niemand geglaubt, aber Mord unter Hypnose war zwar eine äußerst umstrittene Sache, aber immerhin eine, die halbwegs glaubwürdig war. Es war zwar bislang noch nie nachgewiesen worden, daß ein Hypnotisierter wirklich in der Lage war zu morden, und es hatte auch entsprechende spektakuläre Experimente gegeben, die allerdings niemals bis zum Letzten gegangen wären. Sie brauchten es auch nicht, denn keine der Versuchspersonen hatte wirklich getötet. Aber immerhin war diese Sache im Gespräch, und es hatte auch andererseits noch niemand gestanden, einen Menschen durch Hypnose zu seinem Mord Werkzeug gemacht zu haben.
    Der Notar schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf.
    »Ich schreibe es hier nieder«, sagte er. »Ich übergebe dieses Dokument auch der Polizei. Aber - ich glaube nicht daran.«
    »Das, mein lieber Monsieur, Tahoe, bleibt Ihnen natürlich unbenommen«, sagte Zamorra trocken. »Die Wahrheit ist es trotzdem. Bleibt noch etwas zwischen uns zu regeln? Bitte… Ihr Scheck…«
    In Lydie Leders Handtasche war er in jeder Hinsicht fündig

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