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0319 - Der Phantomsender

Titel: 0319 - Der Phantomsender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den breitschultrigen, untersetzten Roumbaki herab, der ebenso wie alle anderen Guerillas eine Lederkombination trug, auf deren Brustteil das Symbol des Widerstandes leuchtete.
    „Dann waren Ihre Worte über den Sender nichts anderes als leeres Geschwätz?" fauchte Roumbaki.
    Seine Hände hingen gefährlich dicht über den Kolben der beiden Strahlwaffen.
    „Das nicht", erwiderte der Freihändler freundlich. „Ich wollte Ihnen tatsächlich etwas erzählen, was mit einem Sender in Zusammenhang steht."
    „Und das wäre?" bellte der Oberbefehlshaber der Magellanschen Guerillas.
    Der Freihändler befeuchtete seine plötzlich trocken werdenden Lippen. Jetzt, dachte er mit klopfendem Herzen, ist der Augenblick gekommen, wo du beweisen kannst, ein echter Freihändler zu sein. Jetzt gebt es darum, mit möglichst vielen Worten diesem alten, mißtrauischen Haudegen etwas einzureden, was gar nicht existiert - ein Vorgehen, das du bei deinen Geschäftsreisen oft genug praktiziert hast.
    „Nun?"
    Roumbakis Stimme klang fordernd.
    „Sie erinnern sich doch an die Funkgeräte, die Sie nach dem vergeblichen Ausbruchsversuch von uns bei mir entdeckt haben, oder?"
    Der Gurrad nickte.
    „Nun!" Über Dantons markantes Gesicht huschte ein breites Lächeln. „Mit Hilfe eines dieser Geräte ist es mir gelungen, während des Transportes zum Boul-System - also hierher - einen Notruf an die terranische Flotte abzustrahlen. Ich habe den Befehl erteilt, sämtliche Gurrad-Planeten zu vernichten, falls Sie uns nicht die Freiheit geben."
    Einen Augenblick lang herrschte völlige Stille.
    Dann begann Roumbaki brüllend zu lachen.
    Verwundert sah Danton auf Art Huron. Sein Blick schien zu fragen: Verstehen Sie das?
    Der Markos-V-Kolonist tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe.
    Diese Bewegung kam so abrupt daß Roi Danton unwillkürlich lächeln mußte.
    „Hören Sie, Sie 'König' der Terraner", begann Roumbaki. Ich weiß aus den Berichten meiner Schiffskommandeure, daß sich etwa hundert fremde Raumschiffe in unserer Galaxis aufhalten.
    Glauben Sie etwa, daß diese wenigen Schiffe für uns lebensbedrohend wären?"
    Roumbaki blickte in Dantons starres Gesicht und wollte sich ausschütten vor Lachen.
    „Wissen Sie, was Sie sind?" meinte er dann und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie sind ein Angeber, ein Lügner - und ein schlechter noch dazu."
    „Ich würde meiner Sache nicht so sicher sein", hielt ihm Danton entgegen. „Haben Sie schon jemals ein terranisches Schlachtschiff aus der Nähe gesehen? Kennen Sie die Bewaffnung? Was wissen Sie über die Schnelligkeit, über die Stärke der Maschinen? Nichts.
    Sie behaupten, diese hundert Schiffe, von denen Sie wissen, nur weil wir es so wollten - in Wirklichkeit sind es viel mehr -, wären nicht lebensbedrohend für Sie.
    Dann fragen Sie doch einmal die Kommandanten der Schiffe, die auf Modula II um ihr Leben gekämpft haben, was sie von der Schlagkraft terranischer Schiffe halten. Fragen Sie sie - und dann werden Sie angstzitternd erkennen, daß Ihre eigenen Schiffe nichts anderes sind als lahme Kähne, die von einer sechsköpfigen Einsatzgruppe unserer Stoßtruppenspezialisten in die Luft gesprengt werden können..."
    Roi Danton drohte noch eine ganze Weile weiter.
    Er ging dabei so geschickt vor, daß der Shangant Sibala zu beben begann. Offenbar wurde dieser von der sich in der Ferne abzeichnenden Möglichkeit, gegen einen neuen und noch mächtigeren Feind kämpfen zu müssen, in Angst und Schrecken versetzt.
    Als sich Roumbaki schroff abwandte und zusammen mit Sibala den Gefangenenraum verließ, wischte sich der Freihändler schweratmend den Schweiß von der Stirn.
    „Mon Dieu!" stöhnte er, für einen Augenblick in seine Rolle als weibischer Stutzer zurückfallend.
    „Noch ein paar Minuten langer und ich hätte nichts mehr gewußt, womit ich die erlauchten Herren des Triumvirats hätte anlügen können. Glauben Sie" er blickte den schwarzbärtigen Captain an, „daß ich überzeugend war?"
    Der Markos-V-Kolonist nickte anerkennend. „Sie waren wirklich sehr gut und absolut überzeugend.
    Jedenfalls haben Sie einem der Herren restlos den Seelenfrieden geraubt."
    „Wem? Sibala?"
    „Ganz recht", sagte der Markos-V-Kolonist. „Man konnte förmlich verfolgen, wie der Shangant Ihnen nach und nach jedes Wort glaubte."
    „Vortrefflich!" rief Roi aus. „So wie ich diesen sanftmütigen, silbermähnigen alten Herrn kenne, wird er sich unverzüglich daran machen, General

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