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0319 - Der Phantomsender

Titel: 0319 - Der Phantomsender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gurradschen Organismus zerstört und ein äußerst qualvolles Ende herbeiführt.
    Aber um es noch einmal zu betonen: Es handelt sich nur um eine Vermutung. Sie kann durchaus falsch sein, denn unsere Leute scheinen überhaupt nicht zu reagieren. Oder sind Sie anderer Ansicht, Herr Kollege?"
    Fragend sah der rundliche Arzt auf Gerhard Beir.
    „Ich habe zwar eine Vermutung" sagte dieser, „möchte sie jedoch für mich behalten, bis ich sicher bin, ob sie zutrifft."
     
    *
     
    Mühsam schleppte sich die Zeit dahin.
    Über den Kristallwäldern Boultats erwachte der neue Tag - doch davon merkten die gefangenen Terraner nichts. Das grelle, fast schmerzende Licht des Raumes, in dem sie sich befanden, schuf eine Atmosphäre, in der die Zeit nicht mehr meßbar schien. Obwohl erst Stunden vergangen waren, kamen sie den Terranern wie Tage vor.
    Mehrmals tauchten Gurrads im Nebenraum auf, um sich vom Stand der Dinge zu überzeugen.
    Jedesmal wurden sie fassungsloser. Was immer sie auch zu erwarten schienen es war nicht eingetroffen.
    Langsam begann Roi Danton aufzuatmen. Allem Anschein nach reagierten die fünf Terraner überhaupt nicht auf die Injektionen.
    Und als er schon glaubte, alles sei überstanden, konnte er verfolgen, wie den Männern plötzlich übel wurde. Sie bewegten sich taumelnd durch den kleinen Nebenraum und fielen dann wie vom Blitz gefällt zu Boden. Auf den sichtbaren Stellen ihrer Körper bildeten sich schwärzliche Blasen.
    „Ganz wie ich dachte", murmelte Gerard Beir und blickte mit zusammengekniffenen Augen durch den Energieschirm.
    „Was dachten Sie sich, Monsieur?" verlangte Roi Danton zu wissen. Das schmale, markante Gesicht des Freihändlers trug einen Ausdruck tiefster Sorge. „So reden Sie doch schon, um Himmels willen!"
    Gerard Beir blickte auf seine Uhr. Seine Lippen murmelten unverständliche Worte, und er nickte mehrmals, als sähe er eine Theorie bestätigt. Schließlich sagte er: Die Inkubationszeit ist vorbei. Die Krankheitskeime beginnen nun wirksam zu werden. Noch ist es nicht gefährlich. Ja ich bin sogar der Ansicht, daß noch mehrere Stunden verstreichen werden, in denen es den Männern relativ gut gehen wird. Wenn es uns gelingt, bis zu diesem Zeitpunkt die Männer behandeln zu können - vorausgesetzt, man verschafft uns Antibiotika -, so wird die ganze Hinrichtung im Sande verlaufen."
    „Um welche Krankheit handelt es sich? Was bedeuten die schwärzlichen Blasen?"
    Roi Dantons Stimme klang drängend.
    Gerard Beir zuckte die Schultern.
    „Das läßt sich in diesem Anfangsstadium noch nicht durch bloße Beobachtung feststellen", gab der Arzt bekannt, „und eine andere Möglichkeit der Untersuchung besitzen wir leider nicht. Es heißt also warten."
    Danton schlug mit der geballten Rechten mehrmals in die linke, offene Hand. Damit gab er seiner Unzufriedenheit über diese Auskunft sichtbaren Ausdruck. Er bedauerte es zutiefst, sich in das Unvermeidliche fügen zu müssen.
    Es gab keine Chance.
    Eingeschlossen in den Tiefen einer Extremwelt, ohne jede Waffe, ohne Ausrüstung, war es unmöglich, etwas zu ihrer Befreiung zu unternehmen.
    Roi murmelte leise Verwünschungen vor sich hin. Seine einzige Hoffnung bestand darin, daß es seinem Vater und den Ertrusern gelingen würde, die für die Peilsignale Verantwortlichen aufzuspüren.
    Und das, so erkannte er, mußte bald geschehen, sehr bald sogar.
    Vorerst sah es jedoch ganz danach aus, als müßten sie noch eine Weile in diesem Raum zubringen.
    Wieder begann die zermürbende Warterei.
    Nachdem die fünf Männer den ersten Fieberanfall hinter sich gebracht hatten, sahen sie wieder leidlich erholt aus.
    Und etwa zu dem Zeitpunkt, als sich ein Terraner und zwei gigantische Ertruser auf den Weg machten um einen Hyperwellensender zu finden, der sich wie ein Phantom auf Boultat bewegte, tauchten Roumbaki, Heykh und Sibala bei Roi Danton auf. In ihrer Begleitung befanden sich mehrere Generale, aus deren Fragen man unschwer erkannte, daß es sich um Wissenschaftler und Ärzte handelte.
    Sie konnten nicht glauben, daß die Terraner noch immer am Leben waren. Fassungslos standen sie vor diesem für sie unerklärlichen Phänomen und beratschlagten leise untereinander.
    Aus den Gesprächen, die sich hauptsächlich zwischen den beiden terranischen Ärzten und den Ärzten der Magellanschen Guerillas abspielten, ging hervor, daß ein mit dieser Krankheit infizierter Gurrad bereits nach vier Stunden jämmerlich zugrunde ging, während die Terraner

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