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032 - Das Monster aus der Retorte

032 - Das Monster aus der Retorte

Titel: 032 - Das Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Schaum stand vor seinen Lippen; sein mächtiger Körper hob
und senkte sich unter tiefen Atemzügen.
    „ Nicht !“ brüllte Girma, der Einäugige. Schweiß
stand auf seiner Stirn. Die Haut über seiner leeren Augenhöhle zitterte, und
das Blut dahinter pulsierte und pochte. Doch Tonko knurrte, und ein tierischer
Aufschrei entrang sich seinen Lippen. Er hielt den Mann hoch über den Kopf und
ließ ihn einfach fallen. Dumpf schlug der Körper des Einäugigen auf. Reglos
blieb er liegen.
    Reima Tanizaki, der stummer und hilfloser Zeuge der
Szene geworden war, lag noch immer am Boden, unfähig, sich zu erheben. Erst
jetzt merkte er, daß seine Kräfte ihn endgültig im Stich ließen und er nicht
mehr in der Lage war, den Arm zu heben und die Waffe auf das Wesen zu richten,
das nun auf ihn zukam, um auch ihm den Garaus zu machen. Der Beamte merkte
noch, daß die Füße Tonkos über ihn hinwegtrampelten, und er hatte das Gefühl,
sein Körper würde zerquetscht. Er spannte noch die Bauchmuskeln an, eine
Bewegung in der Reflexion, automatisch und nur noch vom Instinkt gesteuert... Dann
schwanden ihm die Sinne. Tanizaki sah nicht mehr den massigen, lautlosen
Schatten davonhuschen.
     
    ●
     
    Wie durch ein Wunder war er dem Massaker entkommen.
Tonko hatte ihn links liegen lassen. Der Japaner kam auf die Beine und stützte
sich an den Tischen und Stühlen ab. Er trat in die Glasscherben, und es
knirschte unter seinen Füßen. Professor Yondo lag in einer seltsamen Verrenkung
am Boden. Eine Hand blutete, er war genau mit ihr in die Glasscherben gefallen
und hatte sich tief in die Finger geschnitten. Tanizaki kannte in diesen
Sekunden nur ein Ziel: das Telefon, das auf einem Tisch unmittelbar neben der
verhangenen Nische stand. Er erreichte den Apparat, stützte sich stöhnend ab,
nahm den Hörer von der Gabel und wählte die Nummer des Polizeireviers.
    Der diensttuende Beamte meldete sich sofort. „Bitte
schick sofort ein... paar... Leute... hierher. Hier spricht... Reima... Reima
Tanizaki... ich bin in Yondos Haus.“ Mehr brauchte er nicht zu sagen, und zu
mehr war er auch nicht fähig. Seine Willenskraft schwand dahin... Reima
Tanizaki stürzte an der Stelle zu Boden, wo er stand. Er riß das Telefon mit
sich. Eine halbe Stunde später schon kamen seine Kollegen. Sie brachten einen
Arzt mit. Tanizakis Stimme hatte mehr verraten als seine Worte. Während der Doktor
sich um den Verletzten kümmerte und dessen Wunde versorgte, untersuchten die
Männer Yondos Labor. Sie machten Aufnahmen und ließen alles vorerst unberührt.
In den Gesichtern der ratlosen Beamten stand zu lesen, daß sie mit den Dingen,
die hier geschehen waren, nicht fertig wurden. Hier mußten Spezialisten her...
    Der Arzt gab Tanizaki eine Stärkungsspritze. Der junge
Mann verfügte über eine erstaunliche Kondition. Noch während die Beamten sich
um den verletzten Yondo kümmerten, kam Tanizaki wieder zu sich. Mit schwacher,
aber ruhiger Stimme berichtete er stockend von den Dingen, die sich ereignet
hatten. Es hörte sich an wie eine phantastische Geschichte, aber dennoch wagte
keiner der Anwesenden, an den Worten des fiebernden Polizisten zu zweifeln. Die
Bilder, die sie in diesem Labor angetroffen hatten, sprachen für sich. „Yondo
darf auf keinen Fall entkommen“, sagte Tanizaki schwach.
    „Wir haben ihn bereits in Gewahrsam. Er muß in
ärztliche Behandlung. Er hat eine Hand gebrochen.“ Einer der Kollegen aus dem
Revier beugte sich zu dem Geschwächten herab. Reima Tanizaki nickte. „Dann ist
es gut. Er allein kann vielleicht noch etwas tun. Er kennt das... Monster
genau. Es darf nicht dazu kommen, daß das Ungeheuer auf freiem Fuß bleibt.
Yondo hat damit den Satan geschaffen... der Einäugige... wurde von dem Ungetüm
am Boden zerschmettert... Sinnlose Mordgier... aber das alles weiß Yondo viel
besser...“ Drei Männer suchten das ganze Haus nach dem Affenwesen Tonko ab.
Yondo wurde gefragt. Er war bei Bewußtsein. Man hatte ihm Handschellen
angelegt. Aber er schwieg. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet, und es
war, als befände sich sein Geist nicht mehr bei ihm...
     
    ●
     
    Man durchsuchte den verwilderten Garten. Aber auch
hier fand man nichts. Man beging dabei einen nicht wiedergutzumachenden Fehler.
Die drei mit der Suche beauftragten Polizeibeamten versäumten, auch in den
Kronen der Bäume nachzusehen. Im Wipfel eines mächtigen Stammes aber hockte
still und lauernd das Monster und sah die kleinen dunklen Gestalten am

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