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032 - Das Monster aus der Retorte

032 - Das Monster aus der Retorte

Titel: 032 - Das Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Fuß des
Baumes, die sich später mit einer Bahre entfernten. Es wurde dunkel und still
im Haus, als die Autos wegfuhren.
     
    ●
     
    Ein Beamter blieb zurück. Er war damit beauftragt, das
Haus zu bewachen und jedem Unbefugten den Zutritt zu verwehren.
    Der zurückgebliebene Japaner stand an der dunklen
Hauswand. Er zündete sich eine Zigarette an. Die Glut war deutlich in der
Dunkelheit zu sehen. Dann begann der Mann mit seinem Rundgang. Auf dem alten
Baum bewegte sich etwas. Aber der Mann, der sich auf der anderen Seite des
Anwesens befand, merkte nichts davon. Er ahnte in diesen Sekunden nicht, daß
ein grausamer Mörder seinen Plan bereits in allen Einzelheiten zurechtgelegt
hatte.
    Tonko war ein seltsames Wesen. In seinem verworrenen
Geist aber gab es einen göttlichen Funken: den des Denkens. Sein Verhalten
erinnerte in allen Formen an das des primitiven Menschen, wie er irgendwann
einmal in der Vergangenheit der Erdgeschichte in dieser Form existiert haben
mochte.
    Das künstlich geschaffene Monster kletterte gewandt
vom Baum. Immer wieder griff es nach der Kopfverletzung und spürte den
quälenden Schmerz, den ein zurückgebliebener und in der Schädeldecke steckender
Glassplitter verursachte. Tonko schüttelte heftig den Kopf, als könne er damit
die permanenten Schmerzen vertreiben.
    Er sprang hinüber zur Hauswand, preßte sich an das
alte Gemäuer und wartete auf den Menschen, der jeden Augenblick wieder um die
Mauerecke kommen mußte. Tonko sah in ihm seinen Feind. Er begriff, daß man ihn
fangen wollte. Er war anders, aber er wollte leben. Und so mußte er jene
bekämpfen, die ihn daran zu hindern suchten... Er hörte das Geräusch der
näherkommenden Schritte. Der kleine japanische Polizist blieb an der Hausecke
stehen und ahnte nichts von der tödlichen Gefahr, die auf ihn lauerte. Er
begriff sie nicht einmal, als die großen, behaarten Hände sich um seine Kehle
legten und dann langsam und mit der Festigkeit eines Schraubstocks zudrückten.
    Der Bedrohte konnte weder schreien noch sich zur Wehr
setzen. Wenige Minuten später war alles vorbei. In den schreckgeweiteten,
gläsernen Augen des Toten stand zu lesen, daß er in seinen letzten Sekunden
etwas Furchtbares gesehen haben mußte...
    Das Grauen bewegte sich durch die stillen, abgelegenen
Straßen der Vororte. Und das Mädchen Temei Ogara, das ein kleines Haus weit
außerhalb bewohnte, kam als erste weibliche Person mit dem Monster aus der
Retorte in Berührung... Das Haus war noch im traditionellen Stil errichtet.
Eine leichte Bauweise, Bambustüren, mit Reispapier bespannte Wände.
    In den zum Garten gelegenen Wohnräumen der Geisha
brannte noch Licht. Die Türen standen offen, und der Schatten ihres zierlichen,
wohlproportionierten Körpers zeichnete sich wie eine Silhouette an den weißen
Wänden ab. Temei lebte allein hier am Rande Tokios. Sie war in den höchsten
Kreisen als geistvolle Unterhalterin, Sängerin und Tänzerin bekannt. Sie kam
mit vielen Männern zusammen, spendete Trost und vertrieb durch ihr fröhliches,
ungezwungenes Wesen die Schatten des Alltags. Temei ließ sich für ihre Unterhaltung
bezahlen, und auch für die Liebe, die sie verkaufte, ohne daß man sie deswegen
als billige Prostituierte hätte bezeichnen können. Obwohl in den Schulen des
alten Japan unterrichtet, war Temei ein modernes und aufgeschlossenes junges
Mädchen, das gern einen amerikanischen Schlager hörte, Beat tanzte und sich
nach westlicher Mode zu kleiden pflegte. Temei hatte die Schiebetür, die zum
Garten führte, noch offen stehen. Die junge Japanerin löste die Spange, die sie
im kurzgeschnittenen Haar trug. Das Mädchen war mit einem superkurzen Minirock
und einer leicht durchscheinenden Bluse bekleidet. Deutlich war der Sitz des
BHs zu erkennen. Temei ging ins Schlafzimmer. Sie zog sich aus und ging ins
Bad, um sich kalt abzuduschen, wie sie es abends vor dem Schlafen gewohnt war.
Es war schon spät, aber die Geisha war noch nicht müde. Sie hatte die
Angewohnheit, bis in den Tag hinein zu schlafen. In der letzten Zeit wurde es
oft weit nach Mitternacht, ehe sie nach Hause kam.
    Als Temei aus dem Bad kam, glaubte sie, draußen vor
der Tür ein Geräusch zu hören. Sie lauschte. Stille. Sicher hatte sie sich
getäuscht. Temei frottierte sich ab.
    Da hörte sie wieder das Geräusch. Leise, knirschende
Schritte auf dem weichen Sandweg, der um das Häuschen lief.
    Die Geisha kniff unwillig die Augen zusammen. Rasch
warf sie das hauchdünne Negligé

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