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032 - Das Monster aus der Retorte

032 - Das Monster aus der Retorte

Titel: 032 - Das Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gefesselt auf dem harten Stuhl. Ein Polizeibeamter
hockte auf einem weichgepolsterten Schemel und sprang auf die Beine, als der
Amerikaner eintrat.
    „Bleiben Sie nur sitzen!“ Larry Brent wandte sich
gleich der unheimlichen Frau zu. „Sie haben in der letzten Nacht schon gezeigt,
daß Sie meine Sprache verstehen. Ich möchte gern das Gespräch mit Ihnen
fortsetzen. Mein Angebot von vergangener Nacht gilt noch immer. Wir wollen
versuchen, Ihnen zu helfen.“
    „Mir kann niemand helfen“, lautete die Erwiderung.
Larry nahm der Frau gegenüber Platz, und er forderte den Polizisten auf, die
grellen Lampen auszuschalten. Das angenehme Tageslicht flutete durch das breite
Fenster und ließ die Dinge sofort viel freundlicher erscheinen.
    „Sagen Sie das nicht! Wer Hilfe haben will, dem kann
man auch helfen.“ Die Frau zuckte die Achseln, aber sie erwiderte nichts. Larry
wandte sich um und spulte das Tonband zurück, um sich einen Eindruck von den
Gesprächen zu verschaffen, die Keimatse bisher mit der Affenfrau geführt hatte.
X-RAY-3 erfuhr zu seiner Überraschung, daß Keimatse von der Festnahme eines
gewissen Professor Yondo ausging, der in der letzten Nacht in seinem Haus am
Rande von Tokio abgeführt worden war.
    Larry wandte sich an den anwesenden Polizisten. Der
Amerikaner merkte, daß er weitere Hinweise brauchte, um die Dinge in den
rechten Zusammenhang zu bringen. „Noch heute nacht hieß es, daß Yondo in einer
geschlossenen Anstalt untergebracht sei“, sagte X-RAY-3 langsam. „Wieso wurde
Yondo dann in seinem Haus festgenommen?“ „Ich weiß darüber leider auch keine
Einzelheiten, Sir. Nur soviel ist mir bekannt: Die Nachricht schlug hier im
Hauptquartier wie eine Bombe ein. Die Kollegen vom 7. Revier hatten einen
Routinefall zu behandeln. Nachbarn, die in der Nähe des Yondo-Anwesens wohnen,
beschwerten sich über nächtliche Geräusche. Ein Beamter namens Tanizaki stieß
auf die Spur zweier Geldräuber und gelangte dabei ins Haus von Yondo. Dort
wurde er Zeuge eines makabren Ereignisses: Ein künstliches, affenartiges
Lebewesen soll nach einem Mord entkommen sein. Nachdem es einen wachhabenden
Beamten getötet hat, befindet es sich jetzt wahrscheinlich irgendwo in einem
Versteck in Tokio. Keimatse hat Großalarm gegeben. Alle Funkstreifen sind
unterrichtet. Das Ganze hängt mit Yondo zusammen, soviel habe ich begriffen,
und es soll sich dabei nicht um den angeblichen Bruder des wahnsinnigen
Professors gehandelt haben, sondern um den wahren Yondo, der seinerzeit die
verrückten Experimente durchführte und unbedingt affenähnliche Menschen
schaffen wollte, um seine Theorie zu beweisen.“ „Aber wenn er nun doch in eine
Anstalt eingeliefert wurde, wie konnte er dann...“
    Der Gefragte zuckte die Achseln. „Diese Frage stellte
sich Keimatse ständig. Er will den Dingen auf den Grund gehen. Er müßte an drei
verschiedenen Stellen gleichzeitig sein. Keimatse hat den Plan, unbedingt mit
Yondo zu sprechen, den sie im Augenblick im 7. Revier festhalten. Und dann will
er auch noch in die Irrenanstalt, und jetzt hält er sich irgendwo in einem
Absteigequartier auf, um der Aussage nachzugehen, die...“ Larry nickte. Er
wandte sich wieder an die seltsame Frau, die teilnahmslos im Stuhl hockte und
mit leeren Augen vor sich hinstarrte. „Mit den Morden haben Sie ja nichts zu
tun“, bemerkte er leise. Sie schüttelte den Kopf. „Nicht direkt. Ich glaube es
jedenfalls. Ich kann mich nur an die Frau erinnern, die ich in meinem Zimmer
vorfand. Ich glaube, ich habe sie getötet, aber ich weiß es nicht mehr. Und
dann kam der Mann, ein Fremder, ein fetter, großer Kerl. Er war tödlich
verletzt. Ich schüttelte ihn ab. Ich wollte keinen Zeugen haben. Dann bin ich
geflohen...“ Sie schwieg einen Augenblick. Die Vernehmung, die durch Keimatse
bereits vorher stattgefunden hatte, schien offensichtlich ihre Zunge gelöst zu
haben. Die Fremde, die noch immer nicht bereit war, ihren Namen zu nennen,
hatte einen Punkt erreicht, wo sie ihren Widerstand bald aufgab. Und es war die
Kunst Larry Brents, auch den letzten Rest von Widerstand zu beseitigen. Er war
darin ein Meister. Er konnte auf die unterschiedlichsten Typen eingehen und kam
mit ihnen zurecht. Er mußte der Frau nur plausibel machen, daß es wirklich zu
ihrem Vorteil war, wenn sie alles sagte, nichts verschwieg. „Ich kann Ihnen
natürlich nicht versprechen, daß Sie völlig straffrei ausgehen, wenn Sie uns
alles sagen“, fuhr X-RAY-3 fort. „Eine

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