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Essens standen. Es hatte William immer etwas verblüfft, dass beinahe jedermann Entsetzen bekundete, wenn er, bevor er in ein Gefecht zog, ebenso auf der Einhaltung feiner Sitten bestand, wie wenn er in einer seiner Burgen speiste. Zwar hatte er keineswegs die Absicht, bei der Rückeroberung von Marston eine eigene Rolle zu spielen, doch er fragte sich, warum er, selbst wenn das der Fall gewesen wäre, sich vor dem Kampf nicht noch eine schmackhafte Mahlzeit hätte gönnen sollen. Er hatte diese üblichen Gedanken kaum beendet, als ein zweiter Bote keuchend die Neuigkeit des verfrühten Angriffs vorbrachte und die Tatsache meldete, dass Lord Williams Mann einen eigenen unterstützenden Angriff vom Bauernhof her vornahm.
Lord Williams Lippen wurden schmaler. „Bringt den Rammbock auf die Straße, Harry", sagte er zu dem Gerüsteten, der zu seiner Rechten stand. „Schick einen Boten zu Roger, der ihm ausrichtet, er solle den Aufgriff auf die Südpalisade so schnell wie möglich beginnen. Sag Guy, er solle meine Truppen zum Herrenhaus führen. Sie müssen nicht angreifen, es sei denn, die anderen Angriffe wurden bereits so heftig zurückgeschlagen, dass alle von Orins Leuten sich darauf konzentrieren können, den Rammbock zu zerstören. Falls immer noch gekämpft wird, soll Guy die Männer formieren - natürlich außerhalb der Reichweite der Bogenschützen - , aber nah genug, damit klar ist, dass man jeden Augenblick das Tor in Angriff nehmen wird." Er zuckte mit den Schultern. „Dadurch werden vielleicht genügend Männer von der westlichen und nördlichen Seite abgezogen, so dass diese Angriffe nichts weiter als eine Ablenkung bleiben werden."
Er bedeutete seinem Hauptmann, sich zu entfernen, und wandte sich dem zu seiner Rechten stehenden Knappen zu, dessen Augen vor Eifer und Aufregung glänzten.
„Sag jemandem, Stephen, er solle mein Pferd herbringen. Ich nehme an, ich muss fort und mir dieses Desaster aus der Nähe betrachten. Du reitest zum Fluss hinunter ..." Angesichts des Ausdrucks, der flüchtig auf dem Gesicht des jungen Mannes erschien, zuckten Lord Williams Lippen. „Du wirst auf keinen Fall in die Sache verwickelt, Stephen. Du kannst später zum Herrenhaus hochkommen und zusehen, wenn du möchtest, aber zuerst musst du zum Fluss reiten und nachsehen, ob die Männer, die dort Wache halten, auf ihren Posten und aufmerksam sind. Wir müssen gewarnt werden, falls auch nur ein Boot, auf dem sich Männer zur Verstärkung befinden, am Ufer anlegt. Schick Philip fort, damit er sich vergewissert, dass die Straße nach Creklade
beobachtet wird, und Martin soll nach Lechlade reiten und die Männer dort alarmieren."
„Du glaubst, es handelt sich um eine Falle, Herr?" fragte der Knappe stirnrunzelnd.
Lord William lächelte. „Ich halte alles für eine Falle, mein lieber Stephen, und das ist der Grund, weshalb ich nie in eine tappe, anders als mein heiß geliebter Bruder Philip."
„Du verdächtigst den Barden?" fragte Stephen und sah dabei besorgt aus. „Ich dachte ..."
„Verlass dich nicht auf Unschuldsmienen, erst recht nicht, wenn diese Personen auch noch eine samtige Stimme haben", sagte Lord William kalt lachend. „Ich stimme dir jedoch insofern zu, als ich nicht glaube, dass Telor absichtlich an irgendeiner Intrige beteiligt ist. Ich habe Grund zu der Annahme, dass seine Liebe und Loyalität zu Eurion ehrlich ist, und Liebe ist die größte Schwäche, die ein Mann haben kann. Nein, der Grund, weswegen Telor mich aufgesucht hat, war, Eurion zu rächen und vielleicht etwas zu retten, das er schätzt. Aber wie ist ein fahrender Sänger zu vier Pferden, Rüstungen und Schwertern gekommen, und dazu noch Gold genug, um es ohne Knausern ausgeben zu können? Hat er sich Hilfe suchend an jemanden gewandt, und hat dieser Jemand ihn zu mir geschickt?"
Der Knappe sah entsetzt aus. „Aber wir könnten von einem viel größeren Heer umzingelt werden, und ..."
„Das ist der Grund, mein lieber Junge", erklärte Lord William milde, „warum ich dich gebeten habe, sicherzustellen, dass die Wachen beim Fluss und an der Straße aufmerksam sind, damit wir rechtzeitig gewarnt werden, falls eine Armee versucht, uns zu überfallen." Der junge Mann wandte sich zum Gehen, in einer Weise, als habe er es eilig, und Lord William rief ihm hinterher: „Stephen." Der Knappe blieb stehen. „Mein Pferd."
Als das wunderschön aufgezäumte Pferd kam, saß Lord William jedoch nicht sofort auf, sondern schaute nachdenklich
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