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Schwierigkeiten."
„Lord William?" fragte Telor und blickte an Deri vorbei, um zu sehen, ob bewaffnete Männer sich näherten. „Aber was . .
„Nicht Lord William!" brummte Deri. „Der Wirt! Anns Vater. Er wird uns das Fell abziehen, oder zumindest mir, weil Ann entführt wurde."
„Nein!" rief sie aus und huschte an Deri vorbei in den Stall. „Mein Vater kann mich nicht zwingen zu sagen, ich sei nicht willens gewesen. Er muss dich überhaupt nie mehr sehen."
Deri warf ihr einen verärgerten Blick zu. „Du meinst, wir sollen dich wie Abfall auf die Straße werfen und dich deinem Schicksal überlassen? Vielleicht sollten wir das tun!"'
„Du meinst, dein Vater weiß nicht, dass du mit Carys fortgezogen bist?" fragte Telor.
„Ich dachte, ihr seid heute Morgen aus Lechlade gekommen."
„Das war auch das, was ich dachte", sagte Deri. „Ich habe Ann gefragt, welchen Blödsinn sie ihrem Vater erzählt hat, damit er sie mit Carys fortziehen ließ, und dieses . .. dieses .. . dieses ..."
„Mutige und kluge Mädchen", warf Carys keck ein.
Deri lief hochrot an.
Verlegen schaute Ann ihn an, rückte jedoch nicht von ihm ab. „Ich wollte nur mit dir reden", sagte sie flehend. „Papa hätte mich nicht..."
„Reden?" wiederholte Deri fassungslos. „Reden? Du hast dich heimlich aus dem Haus gestohlen und das Speisehaus mitten in der Nacht verlassen, nur um mit mir zu reden?"
Telor fuhr sich über das Gesicht. Die Sache war ernst, denn eine Truppe von Fahrensleuten konnte dafür gehängt werden, wenn man sie beschuldigte, ein anständiges Mädchen entführt zu haben. Trotzdem war seine stärkste Reaktion der Wunsch zu lachen. Er hatte nicht gemerkt, wer das winzige Mädchen war, bis er Deri es die „Tochter des Speisewirts" nennen gehört hatte, und in diesem Moment war er ganz darauf konzentriert gewesen, was Carys getan hatte. Jetzt erinnerte er sich, dass Lord William gesagt hatte, die „Truppe der Schausteller" habe aus seinen Männern bestanden, und er begriff, dass Carys das zwergenhafte Mädchen mitgebracht hatte, damit diese Truppe echter wirkte. Und Ann war gekommen -
Deri, aber nicht Carys zuliebe. Es war mutig und klug und auch sehr hübsch.
„Du solltest dich geehrt fühlen, Deri", sagte er scharf. „Aber warum, Ann? Nein, meine Liebe, ich meinte nicht, warum du den Wunsch hattest. . . äh . . . mit Deri zu reden. Das verstehe ich sehr gut. Ich meinte, warum hast du auf Carys gehört, als sie dich bat, etwas so Gefährliches zu tun? Du hättest zu Schaden kommen können.
Und du musst gewusst haben, dass dein Vater ärgerlich sein wird."
„Es war mir gleich, ob ich zu Schaden komme", erwiderte Ann. „Wäre ich getötet worden, wäre das eine Gnade gewesen. Argerlich? Ja, mein Vater wird ärgerlich sein, aber noch ärgerlicher über meine Rückkehr als über mein Verschwinden."
„Oh, Ann! Das kannst du nicht meinen", sagte Telor sanft. „Ich habe die Art gesehen, wie er dir zu Hilfe gekommen ist, als du aufgeschrien hast. Er liebt dich."
Ann schluchzte und ließ den Kopf hängen. „Ja, ich nehme an, das stimmt, aber ich bin auch eine Last für ihn. Er will den Verlobten meiner Schwester im Speisehaus beschäftigen, doch für drei Leute gibt es nicht genügend Arbeit, und . . . und er will mich auch nicht überflüssig machen. Und Neds Angehörige werden grün im Gesicht, sobald sie mich auch nur sehen, und verlangen eine größere Mitgift, die für irgendwelche Monstren, die Bessy vielleicht zur Welt bringt, zurückgelegt werden soll."
Deri hatte sich abgewandt und die Schultern hochgezogen, als mache er sich auf Prügel gefasst. Carys begann zu weinen und rannte zu Ann und nahm sie in die Arme.
„Kann sie nicht bei uns bleiben?" bat sie. „Sie ist so flink und so klug. Sie hat an einem Tag gelernt, mich zu imitieren, und die Zuschauer zum Lachen gebracht. Ich habe fast meinen ganzen Anteil dessen, was wir den Soldaten abgenommen haben und was ich durch das Seiltanzen beim Speisehaus eingenommen habe. Ich werde das alles Anns Vater geben, und falls das nicht genug ist, frage ich dich, ob du mir mehr leihen kannst. Du kannst meinen Anteil haben, bis ich alles bezahlt habe ..."
„Carys!" unterbrach Telor scharf. „Das ist keine Frage des Geldes. Vielmehr geht es darum, ob Anns Vater willens ist,. seine Tochter gehen zu lassen." Er unterdrückte einen Seufzer und erinnerte sich an den Rat, den Eurion dem Speisewirt in Bezug auf Fahrensleute gegeben hatte. Der Mann hatte Eurion
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