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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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ich«, sagte Andrew und ging weiter den Gang hinunter.
    ***
    An der nächsten Tür blieb er stehen, aber Risetto zog ihn weiter. »Hier geht’s in das Zimmer vom Chef, von Mr. Rasmussen. Das Schloss klemmt immer ein bisschen. Kommen Sie, wir gehen weiter.«
    »Sie wissen doch, dass wir jeden Raum untersuchen müssen«, sagte Andrew und blieb stehen.
    Der Alte nickte verschmitzt. »Werden wir auch. Werden wir auch. Wir gehen in das Büro von Mr. Holmson. Die Verbindungstür zum Chefzimmer steht fast immer auf. Da brauche ich mich nicht so mit dem Schloss herumplagen.«
    »Auch gut«, murmelte Andres und ging hinter dem Nachtwächter her zu der nächsten Tür.
    »Nanu!«, staunte Risetto. »Die Tür ist ja nicht abgeschlossen. Ich könnte darauf wetten, dass sie zu war, als ich das letzte Mal meinen Rundgang machte.«
    Andrew drängte den Alten zur Seite und stieß die Tür auf. Durch einen Druck auf den Schalter war das ganze Zimmer in Helligkeit getaucht. Andrew ging hastig durch das Zimmer. Ein Papierkorb stand ein ganzes Stück neben dem großen Schreibtisch.
    »Steht der immer so da?«, fragte er neugierig.
    Risetto nickte. »Den haben die Putzfrauen nicht richtig hingestellt. Aber hier zieht es, Mister. Das verstehe ich nicht«, sagte er und schloss die Tür wieder hinter sich.
    Andrew stand jetzt vor den hohen Schränken. Ein kleines Stück Papier lag vor dem mittleren Stahlschrank auf dem Boden. Er hob es auf, indem er es mit den Fingerspitzen vorsichtig an einer Ecke anfasste.
    »Wann ist hier das letzte Mal geputzt worden?«, fragte Andrew.
    »Heute natürlich«, sagte Risetto.
    »Scheint mir aber nicht sehr gründlich gemacht worden zu sein«, murmelte Andrew leise, aber Risetto hatte es doch gehört.
    »Die Frauen geben sich gerade hier und im Zimmer des Chefs die größte Mühe, das können Sie glauben«, sagte er. »Verstehe auch nicht, dass die das Papierchen liegen gelassen haben.«
    Nachdenklich legte Andrew das kleine Stück Papier, das wie ein Etikett aussah, auf den Schreibtisch und ging zu der-Verbindungstür, die in das nächste Zimmer führte.
    »Mister! Mister!«, rief Risetto ausgeregt. »Hier, die Vorhänge! Sie sind zugezogen! Ich weiß ganz genau, dass sie auf waren bei meinem letzten Rundgang mit Ihrem Kollegen.«
    Andrew ließ sich von dem Rufen des Alten aber nicht zurückhalten, sondern ging weiter in das andere Zimmer. Sein Blick fiel auf das offen stehende Fenster. Mit einem Satz spurtete er hin und schaute hinaus.
    Genau unter dem Fenster entdeckte er im Schein seiner Taschenlampe im lockeren Boden tiefe Abdrücke. Auch auf dem Betonpfad, der an dem Gebäude entlang lief, waren dicke Erdbrocken. Andrew leuchtete auf die Abdrücke zurück und erkannte, dass der Unbekannte der sie gemacht hatte, sich noch die Zeit genommen hatte, sie zu verwischen.
    »Haben sie das Fenster aufgemacht?«, fragte Risetto, der hinter Andrew getreten war.
    Andrew gab ihm keine Antwort. Er drehte sich auf dem Absatz um und eilte zu dem Chefschreibtisch. Hastig wählte er eine Nummer und sagte dann in die Muschel: »Hallo, Wilder! Hier spricht Andrew. Wir haben hier in dem Büro von diesem Mr. Rasmussen schon wieder Besuch gehabt.«
    Andrew verstummte und hörte sich die Anweisungen des Einsatzleiters an. Zwischendurch beantwortete er kurz einige Fragen. Dann legte er den Hörer wieder auf und sagte zu Risetto: »Bleiben Sie hier im Raum! Rühren Sie sich nicht von der Stelle! Vielleicht kann ich den Mann noch einholen.«
    Andrew eilte zu dem Fenster und schwang sich auf die Fensterbank. Mit einem weiten Satz sprang er hinaus, wobei er besonders darauf achtete, die Abdrücke in dem lockeren Boden und die Spuren auf dem Betonpfad nicht zu zerstören.
    ***
    »Lasst mich endlich in Ruhe!«, schrie Bill Williams. »Ihr Lumpen! Aus mir werdet ihr kein Wort mehr herausholen.«
    »Wir haben Zeit, Williams«, sagte ich und setzte mich bequem in dem Sessel zurück. »Wir haben sehr viel Zeit. Wenn Sie noch nicht sprechen wollen, dann warten wir eben noch. Eine Stunde, zwei Stunden. Wenn’s sein muss, warten wir auch noch länger. Aber reden werden Sie, das sage ich Ihnen.«
    »Sie dürfen meinen Mandanten nicht quälen«, mischte sich der geschniegelte Bursche ein, der die Luft in meinem Office mit seiner scheußlichen Pomade verpestete. »Sie sehen doch, dass der Mann erschöpft ist. Ich verlange eine ärztliche Untersuchung. Sie haben meinen Mandanten fast drei Stunden verhört. Seine Gesundheit ist

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