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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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»Es hat keinen Zweck«, knurrte Al Bannington und zerknüllte den Geldschein zu einem kleinen Ball, den er zielsicher in die Kiste mit den Papierabfällen warf. Er nahm die Lupe ab, die er sich vor sein rechtes Auge geklemmt hatte.
    »Was heißt hier, hat keinen Zweck?«, nörgelte Steve Cummings und äffte den Tonfall von Al Bannington nach.
    »Meinst du vielleicht, ich hätte Lust hier noch ein paar Wochen rumzuliegen, bis die neuen Platten kommen? Wir haben doch Papier genug und können noch ’ne Menge Blüten drucken. Oder?«
    »Steve hat recht«, bestätigte Hank Norman. Er wuchtete seine Zweieinhalb-Zentner-Figur von der umgestülpten Kiste vor der Druckerpresse hoch und baute sich vor Al Bannington auf. »Das Zeug geht doch gut. Warum sollen wir nicht weitermachen?«
    Al Bannington sagte: »Sollen wir den ganzen Job gefährden, nur weil wir ein paar Tage herumsitzen müssen? Dabei läuft das Geschäft nur deswegen so gut, weil wir bis jetzt nur Blüten geliefert haben, die okay waren. Nicht ein einziges Mal sind wir reingefallen. Das setze ich nicht aufs Spiel. Verstanden?«
    Er funkelte Steve Cummings und Hank Norman wütend an. Mehrere Tage der Untätigkeit hatten die Gangster aufsässig gemacht.
    »Quatsch nicht«, knurrte Norman, »ich mache weiter und hindere mich nicht daran. Du riskierst sonst, dass ich dir den Schädel einschlage.«
    »Nichts wirst du machen«, ließ sich in diesem Augenblick eine harte Stimme vernehmen.
    Die drei Gangster fuhren herum.
    In der Tür stand Bill Williams. Die 45er hielt er auf Norman gerichtet. Langsam kam Williams näher. Als er vor den beiden Gangstern an der Druckerpresse stand, fragte er: »Was ist hier los?«
    Selbst von dem Vormann Al Bannington fiel ein Teil der Sicherheit ab, die er sonst den anderen Gangstern gegenüber an den Tag legte. Er murmelte: »Eigentlich ist nichts los, Boss. Hatte nur ’ne kleine Meinungsverschiedenheit mit Norman.«
    »Ihr wisst genau, dass ich so etwas nicht dulde. Verstanden? Und weswegen war denn die Meinungsverschiedenheit, wenn ich fragen darf?«
    »Ist nicht wichtig, Boss«, versuchte Bannington abzulenken. »Hatte Ärger mit Norman, weil der ein paar Blüten für ’nen Extrajob drucken wollte.«
    Das bleiche Gesicht von Williams wurde noch um eine Spur heller. Er kniff die Augen zusammen und vermehrte dadurch die Ealte in seinem Gesicht um weitere zehn Prozent. .Es war jetzt so zerknittert wie die Falschgeldnote, die sein Vormann in den Papierkorb geworfen hatte. Mit eisiger Stimme sagte er: »Bannington, pack die Platten ein. Ich werde sie mitnehmen. Und das Papier schaffst du in den Panzerschrank. Ich habe dir schon x-mal erklärt, dass nur das Zeug rausgeholt werden soll, das gerade gebraucht wird. Und was dich angeht, du Hund«, sagte er dann und baute sich vor Norman auf, »dich würde ich am liebsten abknallen. Du weißt doch, wie ich mit Leuten umgehe, die nicht spuren wollen. Denk doch mal an Ted Baker. Der hatte einige Kugeln in der Brust, als ihn die Cops aus dem Hudson fischten.«
    Hank Norman senkte den Blick. Die Geschichte kannte er nur zu genau. Die Kugeln hatte er und Bannington auf den Gangster abgeschossen, der versucht hatte, sie zu verpfeifen.
    Mit einer Handbewegung schickte der Gangsterboss Cummings und Norman aus dem Raum.
    Dann wandte er sich an seinen Vormann: »Bannington, ich weiß immer noch nicht, wer der Mann ist, der uns die Platten graviert.«
    ***
    »Ich kenne den Mann nicht«, sagte ich.
    Phil Decker, mein Freund und Kollege, sah mich erstaunt an. »Warum rennst du dann zum Telefon wenn man den Namen Rasmussen ausruft?«
    »Du musst dir die Geschichte erklären lassen, Phil«, sagte ich. »Ich hatte mich in Washington länger aufgehalten, als ich vorhatte. Eigentlich wollte ich ja nur zur Zentrale…«
    »Ja, ich weiß«, unterbrach mich Phil, »wegen der Falschgeldaffäre, die uns in den letzten Wochen Ärger macht.«
    »Genau. Anschließend war aber noch eine Besprechung beim Schatzamt. Die hat einen ganzen Fahrplan über den Haufen geworfen. Das Palaver im Schatzamt ging stundenlang weiter, sodass ich schließlich meinen Flug, den ich schon gebucht hatte, telefonisch abbestellt habe. Einen neuen Flug habe ich dann nicht belegt, weil ich ja noch nicht wusste, wie lange die Besprechungen noch dauern sollte. Das haben hinterher die Leute vom Schatzamt besorgt, als die Geschichte zu Ende war.«
    »Das war doch eigentlich sehr nett von denen, oder?«, fragte Phil.
    »Von mir aus gesehen

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