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0321 - König der Ghouls

0321 - König der Ghouls

Titel: 0321 - König der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ragten. Daß die alten Geheimnisse der versunkenen Reiche von Atlantis, von Lemuria oder von Mu nur auf den Tag warten, daß sich kühne Forscher über die engstirnige Verbohrtheit der Wissenschaft hinwegsetzen und bei der Suche nach den Geheimnissen der Altvorderenzeit neue Wege gehen. Wie einst Heinrich Schliemann, der in der linken Hand den Spaten und in der Rechten die »Ilias« von Homer hielt, als er die große Suche seines Lebens begann und Troja fand. Oder Sir Arthur Evans, der durch einige Roll-Siegel angespornt den Palast von Knossos auf Kreta ausgrub und der Menschheit damit das fantastische Reich des Königs Minos wieder schenkte.
    Atlantis war zur Zeit des Amun-Re ein mächtiger, langgestreckter Kontinent, der sich von Nord nach Süd zwischen den Kontinentalblöcken Eurasien und dem amerikanischen Festland erstreckte. Unter den Wellen des Atlantik ist heute noch ein mächtiger Gebirgszug zu erkennen. Die Inseln, die wir heute die Azoren und die Kanarischen Inseln nennen, waren in diesen Zeiten die höchsten Berge dieses Kontinents.
    In den Tagen, als Amun-Re seinen Götzen Gestalt verlieh, wurde der Kontinent von sieben Königen regiert und Amun-Re war einer davon.
    Er residierte im äußersten Süden, und die Stadt, die er beherrschte, nannte sich schon in diesen Tagen Poseidonis . Während die eigentliche Stadt auf dem Festland lag war die Akropolis , in der Amun-Re residierte, auf eine kleine Insel gebaut, die fünf Bogenschuß weit im Meer lag. Stützpfeiler wie Felsen hielten die Brücken, auf denen man hinüber gelangte, und diese Brücken konnten beim Angriff von Feinden wie Zugbrücken herauf gezogen werden. Noch nie war es einem Feind gelungen, diese Akropolis zu stürmen.
    Denn außer dieser Sicherung durch das Meer waren rings um die festungsartig angelegte Akropolis drei Wassergräben gezogen, die als Hafen für die Galeeren dienten. In einem der Gräben wälzten sich träge gewaltige Krokodile, im anderen huschten gefräßige Haie hin und her und in dem dritten lauerten jene gefräßigen Raubfische, die man heute Pirhanas nennt.
    Die Wälle zwischen den Wasserstraßen waren so breit angelegt, daß auf ihnen fünf vierspännige Streitwagen nebeneinander fahren konnten.
    Die Akropolis war eine kleine Stadt in sich und diente hauptsächlich als Wohnstätte für die Aristokratie von Poseidonis, für die Priesterschaften der Götzen und die besonderen Freunde des Amun-Re.
    Dazu kamen die Unterkünfte für seine Leibwache und die unterirdischen Kasernen für seine Soldaten. Nur wer sich in mindestens zwanzig Schlachten erfolgreich ausgezeichnet hatte, konnte in die persönliche Schutzgarde des Amun-Re eintreten.
    Und es gab die Verliese. Jene Kammern des Grauens, in die man jetzt Pater Aurelian schleppte. Er hatte die Wunder dieser geheimnisvollen Stadt wie im Traum gesehen, als das Flugboot auf einem der breiten Kanäle landete. Die Urmenschen wurden durch eisenvergitterte Türen in Gelasse aus roh behauenen Felsen getrieben. Ihn selbst schleppten die Krieger über die Brücken bis durch das gewaltige Tor des Palastes. Er konnte die Worte, die mit der Torwache geredet wurden, nicht verstehen. Doch offensichtlich bedeutete es, daß der Herr dieses Palastes derzeit zu beschäftigt sei.
    Mit harten Schlägen trieb man Aurelian durch eine niedrige Tür, die dem aufgerissenen Rachen eines Meerungeheuers nachgebildet war. Moder überzog die Wände und gab ein silbriges Licht ab, an dem sich Aurelian orientieren mußte. Die Stufen waren klein und ausgetreten. Rücksichtslos trieben ihn die Krieger mit den Schäften ihrer Speere voran, und Aurelian hatte alle Mühe, nicht auszugleiten und sich bei einem Sturz auf der Treppe schwere Verletzungen zuzuziehen.
    Durch die Gänge hallte hohles Gewimmer, das nur entfernt an die Stimmen von Menschen erinnerte. Hier in den Kerkern von Atlantis war der namenlose Schrecken zu Hause.
    Der Raum, in dem man Aurelian stieß, war mehr ein Loch zu nennen. Durch eine faustgroße Öffnung im Mauerwerk aus roh behauenen Felsen drang frische Luft und ein Abglanz vom Tageslicht.
    Donnernd wurde eine Tür aus metallbeschlagenem Holz zugeschlagen, und das Knirschen eines Schlüssels zeigte Aurelian an, daß es von hier kein Entkommen gab.
    ***
    »Das Glück wendet sich und Freund Pech erscheint auf der Bildflä- che!« bemerkte Michael Ullich bitter und wies in Richtung auf das Land, das sie fast erreicht hatten. In etwas mehr als anderthalb Stunden hatten es die beiden

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