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0323 - Die Zeitpolizei

Titel: 0323 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er sich auf das harte Bett in seiner Kabine zum Schlafen niederlegte. Er dachte an die Aufregung, die jetzt überall bei den Besatzungsmitgliedern herrschte, und zum unzähligstenmal überlegte er wie wenig es ihm doch bedeutete General zu sein. Das war seine Position, die die Zahl seiner möglichen Freunde auf einige höhere Offiziere begrenzte.
    Die VESPASIAN gehörte der zweiten Gruppe an. Kastori sah, wie die ersten zwanzig Schiffe losflogen und sich dem unbekannten Raumschiff näherten. Vielleicht, dachte Kastori nicht ohne Selbstironie, war er deshalb ein so erfolgreicher Kommandant, weil er alle Geschehnisse mit einer gewissen Gelassenheit verfolgte, so daß seine Befehle niemals von irgendwelchen Gefühlen beeinflußt wurden.
    In der Solaren Flotte nannte man ihn den „Heiteren", sicher deshalb, weil er es verstand, mit einem kleinen Lächeln mehr Autorität zu verbreiten als andere mit strengen Befehlen.
    „Die Schiffe sind bis auf Schußnahe an das fremde Schiff herangekommen, Sir! rief einer der Offiziere Kastori zu. „Wir haben noch immer keine Antwort auf unseren Funkspruch."
    Ich habe geglaubt, daß sie fliehen! dachte Kastori überrascht.
    Er beugte sich dann über das Mikrophon „Geben Sie Warnschüsse ab!" befahl er den Kommandanten der zwanzig vorausgeflogenen Schiffe.
    Als er aufblickte, klaffte in der Nähe der zwanzig Schiffe ein riesiger Spalt im Weltraum. Jedenfalls sah es so aus. In einem Sektor von mehreren Meilen waren die Sterne verschwunden. Das schwarze Gebiet wurde von einem Rand wabernder Energie umrahmt. Ems Kastori hatte niemals zuvor etwas Ähnliches gesehen.
    Von allen Schiffen kamen jetzt aufgeregte Funksprüche.
    Vierzehn Schiffe der vorausfliegenden Gruppe verschwanden in dem seltsamen Gebilde, das sich wie ein gieriges Riesenmaul über den Opfern schloß. Die sechs verbliebenen Schiffe rasten nallen iRichtungen davon.
    „Sofort zurückziehen!" hörte sich Kastori ins Mikrophon brüllen.
    Er wunderte sich, daß er sein Entsetzen so schnell überwunden hatte.
    Vielleicht war er auch gar nicht entsetzt, sondern nur gelähmt weil dieses Ereignis sein Begriffsvermögen überstieg. Er hatte genau gesehen, wie die vierzehn Schiffe verschwunden waren. Er konnte sich vorstellen, daß die verantwortlichen Kommandanten ihre Schiffe mit aller verfügbaren Energie beschleunigt hatten, aber die Kraft der Triebwerke hatte der Anziehungskraft des Spaltes nicht widerstehen können.
    „General!" kam Rhodans Stimme aus dem Lautsprecher des Normalfunks.
    „Ich kann Sie hören, Sir", sagte Kastori sofort. „Ich habe den Einheiten Rückzugsbefehl gegeben."
    „Das war vernünftig", sagte Rhodan. Die Stimme des Großadministrator schien aus weiter Ferne zu kommen. Kastori hatte den Eindruck, daß Rhodan sehr schnell sprach, als wollte er die Sache bald hinter sich bringen.
    „Haben Sie Befehle, Sir?" fragte Kastori.
    „Im Augenblick nicht. Halten Sie Ihre Schiffe von dem unbekannten Flugkörper fern."
    Kastori runzelte die Stirn. Glaubte Perry Rhodan etwa...? Kastori sprach seine Gedanken aus.
    „Halten Sie es für möglich, daß dieses kleine Schiff für das Verschwinden der vierzehn Schiffe verantwortlich ist?"
    „Das ist so gut wie sicher", erklärte Rhodan. „Es handelt sich um eine uns unbekannte Waffe. Icho Tolot weiß mehr darüber."
    „Was ist mit den Schiffen geschehen?" erkundigte sich Kastori.
    „Sie sind im Hyperraum verschwunden."
    „Im Hyperraum?" Kastori sprach unwillkürlich leise, so daß die in der Zentrale der VESPASIAN anwesenden Offiziere ihn nicht hören konnten.
    Rhodan antwortete nicht. Ein Knacken zeigte dem General, daß die Verbindung unterbrochen wurde.
    Kastori wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Bildschirmen zu. Das unheimliche Schiff schien sich kaum zu bewegen. Inzwischen stand fest daß es hundert Meter durchmaß und keine glatte Oberfläche besaß.
    Dürftige Informationen, dachte Kastori zornig.
    Er wußte nicht, woher seine plötzliche Gereiztheit kam; vielleicht ärgerte er sich darüber, daß sein Verband vierzehn Schiffe verloren hatte, ohne daß sie dazu gekommen waren, auch nur einen einzigen Schuß abzufeuern.
    Kastori lauschte einen Augenblick auf das Gewirr von Stimmen, die aus dem Lautsprecher des Normalfunks kamen. Er verspürte keine Neigung, sich an der hektischen Diskussion der Kommandanten zu beteiligen. Unwillkürlich fielen seine Blicke auf die Borduhr. In spätestens zwei Minuten würden ihn die ersten Offiziere fragen, wann der

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