0323 - Die Zeitpolizei
freier Körper in den übergeordneten Hyperraum. Die Energien dieser Waffen reichen aus, um das Raum-Zeit-Gefüge zu durchbrechen. An dieser Stelle entsteht ein Strukturriß. Alle Körper, die sich im Einflußbereich eines solchen Paratrons befinden, werden in den Hyperraum geschleudert. Dort lösen sie sich auf; sie werden zu artfremder Energie, ohne die Chance zu haben, ihre ursprüngliche Form wieder anzunehmen."
Roscoe Poindexter starrte niedergeschlagen auf das kompliziert aussehende Schaltpult. Hebel und Kontrollknöpfe waren den Erfordernissen halutischer Körper angepaßt. Aber das war es nicht, was Poindexter beunruhigte. Er dachte an die unheimliche Wirkung des Paratrons. Kein Schiff der Solaren Flotte besaß eine wirksame Abwehr gegen den Dimensionstransmitter. Der beste HÜ-Schirm war nicht in der Lage, das angegriffene Schiff vor dem Sturz durch den Strukturriß zu bewahren.
„Im Grunde genommen ist diese Waffe einfacher als viele herkömmliche Konstruktionen' sagte Fancan Teik.
Tolot nickte bekräftigend. „Fundamentale Kenntnisse über den ständigen Energieaustausch zwischen den Dimensionen genügen, um ein Paratron zu bauen. Diese Waffe erreicht daß an einer Stelle des Universums der normale Zustand für die Dauer des Angriffs aufgehoben wird."
„Glauben Sie, daß der halutische Transmitter den Waffen der Zeitpolizei überlegen ist?" wollte Atlan wissen.
„Das bezweifle ich", sagte Tolot. „Zumindest die Abwehranlagen unserer Gegner dürften besser sein.
Die Geschichte lehrt, daß die Zeitpolizisten nie in großer Zahl auftraten. Das zwingt sie dazu, hervorragende Abwehranlagen zu benutzen, denn sie können keine Verluste riskieren."
Rhodan wandte sich von den Kontrollen des Paratrons ab.
„Ich möchte mit General Kastori sprechen", sagte er.
8.
Der Dolan zitterte vor unbeschreiblichem Triumphgefühl. Das Symposium überflutete Tro Khon mit einer begeisterten Impulswelle. Sogar Tro Khons Symboflex-Partner war so aufgeregt, daß er seine Eifersucht vergaß und die eingehenden Impulse verstärkte.
„Das war erst der Anfang", sendete der Schwingungswächter. „Wir haben vierzehn Schiffe der Zeitverbrecher vernichtet, aber wir dürfen nicht vergessen, daß der Gegner Überrascht war. Die Terraner haben den Dolan als kleines Raumschiff eingeschätzt. Bei ihrem nächsten Angriff werden sie vorsichtiger sein."
„Sie haben dem Dimensionstransmitter nichts entgegenzusetzen", sendete Exekutor Nr. 7. „Ihre Abwehrschirme können zwar einem konzentrischen Energiewaffenbeschuß standhalten, aber eine Versetzung in den Hyperraum können sie nicht verhindern."
„Die Terraner sind intelligente Wesen", sagte Tro Khon. Er wollte die Begeisterung des Symposiums dämpfen, weil er wußte, daß noch schwere Auseinandersetzungen bevorstanden. Die größte Gefahr für den Schwingungswächter bestand darin, daß das Symposium den Gegner zu leicht nahm. „Camaron Olek ist der beste Beweis für die Fähigkeit dieses Volkes", fahr Tro Khon fort. „Die terranischen Spezialisten werden bald eine Abwehrwaffe entwickeln, die einen erfolgreichen Einsatz des Dimensionstransmitters verhindert."
Seine Einwände gingen in einem neuen Freudentaumel unter. Zu Tro Khons Erleichterung beteiligte sich auch Camaron Oleks Bewußtsein daran. Exekutor Nr. 1 schien sich nicht darüber im klaren zu sein, daß er gegen sein eigenes Volk gekämpft hatte.
Tro Khon fragte sich, ob die Bewußtseinsspaltung früher oder später Oleks Leistungsvermögen beeinträchtigen würde. Nur mit einem einsatzbereiten Kosmonauten konnte der Dolan gegen die Terraner kämpfen.
Tro Khon überblickte die Bildschirme. Exekutor Nr. 4 sorgte dafür, daß Tro Khon sich ein genaues Bild von den Manövern des gegnerischen Verbandes machen konnte. Die Verwirrung des Gegners hatte sich gelegt. Die Schiffe hatten sich zurückgezogen und ihre ursprünglichen Formationen eingenommen.
Der Dolan drang langsam tiefer in das Modula-System ein. Tro Khons Ziel war ein großer Planetoid, ein Überrest des dritten Planeten. In der Nähe dieses kosmischen Trümmerstücks hielt sich ein kleineres gegnerisches Schiff auf. Tro Khon war sicher, daß es die Flucht ergreifen würde.
„Der Gegner beginnt mit einem neuen Manöver!" meldete Exekutor Nr. 4.
Tro Khon konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die Beobachtungsgeräte. Es war erstaunlich, wie gut die halborganischen Anlagen funktionierten. Die Bildschirme waren in das synthetische Zellgewebe des
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