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0323 - Die Zeitpolizei

Titel: 0323 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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82. GSV zum Gegenschlag ausholen würde.
    Der Schock, den das Verschwinden von vierzehn Schiffen ausgelöst hatte, war offenbar so groß, daß er Vergeltungsgedanken nur zögernd an die Oberfläche des Bewußtseins der meisten Männer dringen ließ.
    Ems Kastori zuckte mit den Schultern. Er mußte sich an die Befehle halten, die Rhodan ihm erteilt hatte. Wahrscheinlich würde der 82. GSV erst dann angreifen, wenn man mehr von dem unheimlichen Gegner wußte. Kastoris Augen richteten sich auf den großen Panoramabildschirm. Jeden Augenblick konnte irgendwo ein neuer Riß im Raum-Zeit-Kontinuum entstehen und einige Schiffe verschlingen.
    Kastori fragte sich, welche ungeheuren Energiemengen nötig waren, um einen Durchgang zwischen dem Normaluniversum und dem Hyperraum zu schaffen. Es war einfach undenkbar, daß dieses kleine Schiff eine Waffe an Bord hatte, die einen solchen Effekt erzielen konnte.
    Kastori dachte an die CALIGULA. An Bord dieses Schiffes hatte man den unbekannten Flugkörper zuerst geortet. Major Sol Matlocks Leichter Kreuzer gehörte zu den vierzehn Einheiten, die im Hyperraum verschwunden waren. Kastori fragte sich, ob die Männer noch lebten. Vielleicht waren sie an einer anderen Stelle ins Normaluniversum zurückgefallen und mußten nun bis an ihr Lebensende in einer unbekannten Galaxis bleiben. Kastori schüttelte den Kopf. Viel wahrscheinlicher war, daß sich die Schiffe unter dem Ansturm der ungeheuren Energie aufgelöst hatten. Innerhalb des Hyperraums konnte kein fester Körper existieren. Jedenfalls war das bisher die Meinung der Wissenschaftler gewesen.
     
    *
     
    Immer, wenn Cannonball Adderly auf den großen Panoramabildschirm blickte, hatte er das Gefühl, vor einem unermeßlichen Abgrund zu stehen. Manchmal litt er so darunter daß er sogar Atemnot bekam. Er hatte sich angewöhnt, fest auf seine Unterlippe zu beißen, wenn er gezwungen war, den großen Bildschirm längere Zeit zu beobachten. Der Schmerz half ihm, dieses dumpfe Unbehagen zu überwinden.
    Ein Teil des Bildschirms wurde von einem Meer schimmernder Sterne eingenommen. Adderly wußte, daß dies die heimatliche Galaxis war. Rechts auf dem Bildschirm stand das fremde Schiff.
    Adderly blickte zur Seite. Major Sol Matlock saß in angespannter Haltung im Kommandosessel.
    Adderly hatte ein Gefühl, als würde das Schiff vibrieren. Er wußte, daß dies manchmal vorkam, doch jetzt war es unmöglich, denn sie näherten sich dem fremden Schiff nur mit durchschnittlicher Geschwindigkeit. Er sah, wie Matlock tief einatmete.
    „Schußnähe!" rief einer der Offiziere. Fast gleichzeitig kam Kastoris Stimme aus dem Lautsprecher.
    „Geben Sie Warnschüsse ab!"
    Da fühlte Adderly, wie ein Ruck durch das Schiff ging. Er straffte sich. Das war unmöglich. Als der Captain aufblickte, hatte sich die Szene auf dem Panoramabildschirm verändert. Die Mattscheibe schien in drei Teile zersprungen zu sein, aber in Wirklichkeit wurde dieser Eindruck von zwei Flammenbahnen erzeugt, die im Weltraum loderten. Zwischen diesen Energiefäden herrschte absolute Dunkelheit. Kein Stern war zu sehen.
    „Was... was ist das?" stieß Adderly hervor.
    Der Panoramabildschirm glich jetzt einem Papier, in das jemand ein Loch gestoßen hatte. Die CALIGULA raste mit irrsinniger Geschwindigkeit auf dieses Loch im Weltraum zu.
    „Was ist mit den Triebwerken?" schrie Matlock verzweifelt. „Die Steueranlage funktioniert nicht. Wir müssen sofort ein Bremsmanöver durchführen."
    Die ungeheuren Kräfte der Impulstriebwerke verpufften wirkungslos. Die CALIGULA wurde immer schneller.
    Plötzlich schienen sich die beiden Flammenbahnen zusammenzuziehen. Adderly stieß einen erstickten Schrei aus, als es innerhalb der Zentrale so hell wurde, daß er die Augen schließen mußte.
    Trotzdem konnte er noch immer seine Umgebung erkennen. Es war, als blickte er auf ein Röntgenbild.
    Er sah, wie Matlock aus dem Sessel taumelte und mit den Armen ruderte.
    Dann zerfielen die Wände der Zentrale. Sie lösten sich auf, als bestünden sie aus Staub, der von einem Windstoß davongerissen wurde. Einen Augenblick noch hing Cannonball Adderly inmitten dieses unbegreiflichen Geschehens, dann zerplatzte er in unzählige Teilchen.
    Hinter ihm, in einem Wirbel überdimensionaler Energien, schloß sich der von Tro Khon und dem Dolan geschaffene Strukturriß.
     
    *
     
    Poindexters Hals war trocken, sein Mund war es ebenfalls, aber er starrte weiterhin verbissen auf den seltsam geformten

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