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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich vom Mast.
    Diese Bewegung war gleichzeitig ein Zeichen für die Vampire. Sie ließen sich aus den Schlingen rutschen, was seltsamerweise ohne Schwierigkeiten klappte und prallten auf das Deck.
    Schwere Schläge erschütterten das Schiff. Die Echos dröhnten in Shaos Ohren. Sie sah, wie sich die unheimlichen Gestalten mit den verzerrten Gesichtern überschlugen, liegenblieben und sich wieder in die Höhe stemmten.
    Breitbeinig blieben sie stehen!
    Sie hatten einen Ring um die Chinesin gebildet, in deren Körper der Geist der Sonnengöttin eingedrungen war. Die Augen hielten sie weit offen, die Gesichter waren zum Teil eingefallen. Lappige Haut, aufgerissene Lippen, stockiges Fleisch.
    Ruhig konnte keiner von ihnen stehenbleiben. Ihre Körper befanden sich in permanenter Bewegung. Sie schwangen einmal vor, dann wieder zurück, und ihren Händen erging es ebenso. Manchmal schlossen sie sich zu Fäusten, dann öffneten sie sich wieder, und im gleichen Rhythmus zuckten die Gesichter.
    Shao sah die langen, blutroten Zähne, die darauf warteten, in die straffe Haut eines Halses gestoßen zu werden.
    Ein Vampir stach von den anderen ab. Er trug keine zerfetzte, alte Kleidung. Zwar war er schmutzig, doch seine Sachen zeigten einen modernen Schnitt. Zudem paßte er vom Aussehen her nicht in diesen schaurigen Reigen. Nur die beiden Eckzähne bewiesen, daß er auch zu den Blutsaugern gehörte.
    Er hatte noch kein Blut bekommen.
    Und nun sah er die Frau!
    Kaum hatte er sich von den Planken erhoben, als ein Ruck durch seine Gestalt ging und er sich in Bewegung setzte. Seine Schritte waren noch ein wenig unsicher, aber zielstrebig, denn er wollte das Blut der vor ihm stehenden Frau.
    Shao/Amaterasu ließ ihn kommen.
    Sie wußte genau, daß er ihr nicht gefährlich werden konnte, denn sie vertraute auf die Kraft der Sonnengöttin. Eine Waffe trug sie nicht. Sie selbst war Waffe genug.
    Der Vampir wankte heran.
    Er streckte seine Arme aus, hob sie höher und zielte mit den Händen dorthin, wo sich ungefähr Shaos Schultern befanden. Aus seinem Maul drangen geifernde Laute. Er wollte den Tod und das Blut der Frau, die Vorfreude war am größten.
    »Jetzt werde ich dich leersaugen!« versprach er mit finsterer Stimme, warf sich nach vorn und hieb beide Hände auf Shaos Schultern, die weiterhin dastand und nichts tat.
    Es war die erste und die letzte Berührung des Vampirs.
    Der Blutsauger bäumte sich auf. Er drückte seinen Rücken durch und begann gellend zu schreien.
    Mörderisch hallten die Rufe über das Deck der Brigantine. Sie jagten hinauf in den nachtdunklen Himmel und verwehten irgendwo in der Ferne. Ein Blitzstrahl schien den Vampir getroffen zu haben, vor aller Augen löste er sich auf.
    Zuletzt stand möglicherweise noch ein Schatten in der Luft, bis die Partikel zusammenfielen und als Aschehaufen auf dem Deck der Dschunke liegenblieben.
    Das Ende eines Blutsaugers!
    Shao/Amaterasu aber hatte sich nicht einmal gerührt. Kein Zucken des Gesichts oder der Augenlider. Sie stand nur da und lächelte kalt.
    »So ergeht es jedem, der mich angreift. Auch dir, Fratzengesicht!«
    Der Dämon, der von Shao angesprochen worden war, schwebte über dem Schiff. Bläuliche Nebelschwaden umwallten seine Fratze.
    Das Gesicht stand so, daß beide Hälften zu sehen waren, und erst jetzt bewegte Shao ihren rechten Arm.
    Eine Fingerspitze wies schräg in die Höhe. Sie deutete zielsicher auf den Dämon. »Ich bin gekommen, um die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Was damals geschah, soll sich jetzt wiederholen. Du hast in den Tiefen der Verdammnis gehaust, warst gefangen auf dieser Dschunke. Meine Helfer und ich haben dich erledigt. Es ist schlimm gewesen, daß dein Geist stark genug war, um die Fesseln zu lösen. Diesmal jedoch wird deine Vernichtung endgültig sein.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Ja!«
    Ein donnerndes Lachen schallte Shao entgegen. »Man kann mich nicht töten. Ich bin erschaffen worden, um euch zu knechten. Zeiten sind für mich egal. Die Dschunke wird wieder über die Meere segeln und Angst und Schrecken verbreiten. Überall, wo die Vampire an Land gehen, erscheint das Grauen. Wir brauchen Blut, das kann ich dir versprechen.«
    »Dann versuche es!« schrie Shao.
    »Ja!« brüllte der Dämon, »das werde ich!« Noch während er sprach, ließ er sich fallen.
    Das Unwahrscheinliche geschah.
    Sein Gesicht spaltete sich in zwei Hälften!
    ***
    Ich zitterte um mein Leben!
    Diese verfluchten, dämonisch beeinflußten

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