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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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sich also noch nicht sonderlich weit herumgesprochen, daß es einen Machtwechsel gegeben hatte. Nun, ihm konnte das nur recht sein, wenn man ihn für Asmodis hielt. Denn wenn ein Zauber auf diesen abgestimmt wurde, hatte er auf Leonardo keine Wirkung. Nur wer den wahren Namen seines Gegenübers kennt, beherrscht ihn…
    »Wie du willst«, sagte Leonardo. »Du bist zwar nur ein Vampir und kannst der Hölle keine großen Dienste erweisen, doch du kannst die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Das ist viel wert. Ich bin geneigt, deinen Wunsch zu erfüllen. Ich werde sogar mehr tun, als du von mir erwartest. Ich schwöre dir beim Dreigestirn des Kaisers LUZIFEH, daß ich dir die Macht geben werde, bei Tageslicht zu existieren. Und ich werde dir sogar einen Familiaris geben.«
    »Und was verlangst du dafür?« staunte der Verhüllte, überrascht davon, sogar einen Hilfsdämon zur Verfügung gestellt zu bekommen.
    »Nur, daß du in meinem Sinne tätig wirst«, sagte der Dämon. »Du kannst mich nun entlassen, denn das ist die Vorbedingung dafür, daß ich mein Versprechen halten kann. Und warte einige Minuten… dann verlasse dieses Gewölbe und tritt ins Freie hinaus, daß der Familiaris dich findet.«
    »Weshalb?«
    »Du wirst sehen. Es wird sich erfüllen, was ich dir versprach«, sagte Leonardo.
    »So kehre zurück in die höllischen Gefilde, in denen du zu wohnen pflegst«, entließ ihn die Gestalt in der Kutte.
    Leonardo drehte sich einmal im Kreis, stampfte mit dem Fuß auf und verschwand in einer sekundenlang aufklaffenden Bodenspalte - ein theatralischer Trick, den er Asmodis abgeschaut hatte.
    Die Hölle empfing ihren Fürsten fauchend.
    ***
    Ohne Bedauern sah die Gestalt in der dunklen Kutte auf die Leiche auf dem Steinaltar. Die Gestalt wandte sich ab und verließ den großen Raum, in dem die Beschwörung stattgefunden hatte. Sie war nicht so ganz mit dem Erfolg zufrieden. Der Dämon hatte sich völlig anders verhalten als erwartet.
    Aber er hatte beim Höllenkaiser LUZIFER geschworen. Das war bindend.
    Die Kuttengestalt stieg die feuchten Treppenstufen aus Stein hinauf und verließ schließlich das Bauwerk, trat in den Innenhof der Ruine hinaus.
    Der Sturm hatte nachgelassen, der Wind heulte nicht mehr so furchterregend wie zuvor. Aber es würde noch Regen geben in dieser Nacht. Die Luft roch nach Nässe.
    Die Gestalt in der Kutte stand da und wartete ab. Tritt ins Freie hinaus, hatte der Fürst der Finsternis verlangt. Nun, das war jetzt geschehen.
    Und plötzlich war da eine blitzschnelle, flappende und fiepende Kreatur, die angriff und sich in der Gestalt in der Kutte verbiß. Und von fern wehte das höhnische Triumphgelächter des Dämons heran.
    Da wußte die Vampirgestalt in der Kutte, daß der Fürst der Finsternis doch anders dachte als andere. Der Familiaris war da, in einer Form, die die Kuttengestalt nicht erwartet hatte, und mit dem Biß übertrug er die Kraft, bei Tageslicht zu leben, aber dieser Biß war furchtbar.
    Aber… war es wirklich so furchtbar? War es nicht schön? Das Vampirwesen unterlag dem Bann des Hilfsdämons bereits. Es war so doch alles viel besser…
    Und es war alles ganz anders geworden als einst…
    ***
    Leonardo war ohne Umwege in die Hölle vorgestoßen. Dort schnappte er sich eine bissige Fledermauskreatur, einen Familiaris, der über bestimmte, eingegrenzte Kräfte und Fähigkeiten verfügte. Leonardo übertrug ihm eine weitere Fähigkeit, die nur einmal einsetzbar war. »Da ist jemand, dem du diese Gabe weitergeben und dir gleichzeitig untertan machen wirst -für mich«, befahl Leonardo. »Du wirst ihn kontrollieren, ihn unterstützen und dafür sorgen, daß er nicht mehr von einmal beschrittenen Wegen abirrt. Wenn er es doch tut…«
    »Wird er sterben«, kreischte die Fledermaus.
    »Genau das«, sagte Leonardo.
    Während seiner Anwesenheit im magischen Kreis hatte er ungefähr orten können, wohin er gerufen worden war. Und genau dorthin versetzte er sich jetzt wieder - allerdings aus eigenem Antrieb und auch nicht in den erloschenen, aber immer noch existierenden Bannkreis hinein, sondern auf die Spitze des Gesamtbauwerks. Auf einen großen, mit mächtigen Zinnen und Erkern versehenen Turm.
    Dort ließ er den Familiaris los.
    Die dämonische, vampirfledermausartige Kreatur stürzte sich auf die ins Freie getretene Vampirgestalt, biß sie nach Vampirart und übertrug damit die Resistenz gegen Licht jeglicher Art. Leonardo lachte triumphierend. Denn gleichzeitig

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