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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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erschrecken. Einer, der sich hier eingenistet und etwas zu verbergen hat.«
    So mußte es sein. Jemand machte es sich zunutze, daß die Ruine gemieden wurde. Und wenn es doch einmal jemand wagte, hierher zu kommen, wurde ein künstlicher Zauber veranstaltet.
    »Lassen Sie den Blödsinn und zeigen Sie sich«, sagte Patty. »Mich können Sie mit Ihren Geister-Mätzchen nicht beeindrucken.«
    Wieder der seltsame Laut. Und dann bewegte sich eines der Augenpaare. Das Schlagen großer Flughäute erklang in der Dunkelheit, und blitzschnell jagte etwas heran, auf Patty zu. Unwillkürlich duckte sie sich, warf sich vornüber auf die Treppenstufen. Etwas Unheimliches wischte über ihren Rücken hinweg. Dann kamen die Schritte von oben, während etwas in der Halle flatternd drehte.
    Ein wenig begann Patty zu zweifeln. Konnte das noch Trick sein? Das Feuerzeug funktionierte immer noch nicht, aber als Patty sich wieder aufrichtete, war ein Augenpaar grün funkelnd direkt vor ihr, und eine ziemlich feste Hand berührte Pattys Schulter, zwang sie wieder nach unten. Sie schlug nach dem Fremden, der über erstaunliche Kraft verfügte, Patty packte und durch die Luft schleuderte. Sie stürzte, prallte irgendwo gegen, aber da war der Fremde schon wieder da, fing sie auf, bevor sie sich ernsthaft verletzen konnte. Ein schrilles Keckern erklang von irgendwo. Die Luft pfiff, wenn das Flugwesen sie durchstrich.
    Ein wenig Licht kam von draußen.
    Patty glaubte eine Frau zu erkennen, die sich über sie beugte. Spitze Zähne leuchteten weiß auf. Patty schlug mit beiden Händen zu. Ein dumpfer Laut erklang, dann ein wilder Hieb. Patty taumelte wieder, wurde gehalten. Etwas riß.
    Stinkender, fauliger Atem schlug ihr ins Gesicht. Die glühenden Phosphor-Augen waren jetzt ganz nah. Wieder die spitzen Zähne… Etwas lähmte Patty. Eine unbegreifliche, unfaßbare Kraft wirkte auf sie ein und zwang sie zum Stillhalten, obgleich sie verzweifelt versuchte, sich zu wehren. Aber das gelang ihr nicht.
    Augen und Zähne waren direkt über Patty.
    Sie glaubte, sich in einem Alptraum zu befinden. Vampire - die gab’s doch nur im Kino!
    Aber dieser Vampir, diese Vampirin, war Wirklichkeit. Sie schnappte nach Pattys Hals.
    Und ein markerschütternder Schrei hallte durch die Ruine…
    ***
    Das Geistwesen, das einmal Mac-Thruberry gewesen war, lauschte in die Dunkelheit. Da war eine dämonische Bedrohung, eine Gefahr, der auch McThruberry nicht gewachsen sein konnte. Jemand hatte sich seiner Burg bemächtigt. Jemand, der nicht hierher gehörte…
    Das McThruberry-Bewußtsein empfand Furcht.
    Der Weg ins Hohe Licht war ihm verwehrt, der Selbstmörder war ins Zwischenreich verbannt und gebunden. Doch hier erwachte eine Gefahr, die stärker war. McThruberry fühlte sich seiner Ruine verbunden, liebend gern hätte er den Eindringling entfernt. Doch dazu fehlte ihm die Kraft.
    Er wollte aber auch nicht vereinnahmt werden.
    Er brauchte Hilfe.
    McThruberrys Geist löste sich von der Burgruine. Glitt davon, auf der Suche nach Hilfe. Und sah, wie eine dämonenhafte Kreatur einen Menschen überfiel. Eine Kreatur, die zu der Gefahr gehörte, die McThruberry bedrohte.
    McThruberry konnte nichts ändern.
    Er floh.
    ***
    John Clandis überwand seine unterschwellige Furcht. Patty Glandeen war in Gefahr. Es gab diesen verdammten Geist also doch! John schalt sich einen Narren, daß er der Wette zugestimmt hatte. Dadurch war Patty doch erst in die Gefahr geraten! Sicher, der Vorschlag war von ihr ausgegangen, aber warum hatte er sie nicht davon abgebracht?
    Er rannte los. Er mußte ihr helfen.
    Sofern das möglich war. Wie bekämpfte man einen Geist? Er wußte es nicht. Er hatte wohl davon gehört, daß es Geisterjäger gab, Parapsychologisch ausgebildete Experten oder geldgierige Scharlatane. Aber er besaß doch nichts an Wissen, worauf er aufbauen konnte. Und vor seinen bloßen Fäusten würde der Geist kaum zurückschrecken.
    Er rannte durch den finsteren Burghof. Für Augenblicke glaubte er, etwas habe ihn berührt, aber das konnte Einbildung sein. Dort mußte die Treppe sein, das Portal… John stürmte hinauf und hindurch, kam in die finstere Halle. Er sah eine riesige Fledermaus, die auf ihn zustürzte, schlug danach, und das Biest sauste über ihn hinweg nach draußen.
    John ließ die Taschenlampe aufflammen, die er aus dem Wagen genommen hatte, ehe er ausstieg, um die Burg zu umrunden - wozu es ja nun nicht mehr gekommen war.
    Der Scheinwerferstrahl glitt durch die

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