0324 - Duell der Teuflischen

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Autoren: Rolf Michael

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»Was hast du getan?«
    »Nur das Notwendigste!« gab Chronos ruhig zurück. Der Lichtstrahl floß zurück in den Kristallstab. »Du wolltest die Geheimnisse eines Dhyarras ergründen. Eins davon kennst du nun. Der Lichtstrahl läßt sie vergehen - auch die Stärksten unter ihnen. So mächtig die Kristalle scheinen - so verwundbar sind sie. Und damit gleichen sie uns EWIGEN. Wir sind so verwundbar zu leicht zu töten wie ihr Menschen - obwohl wir mit unserem Wissen euch so weit überlegen sind!«
    »Aber wir sind Verbündete!« knirschte Amun-Re.
    »Ach ja? Sind wir das?« fragte Chronos. »Eben habe ich erkannt, wie groß deine Treue zu diesem Bündnis ist. Ich sehe, wie sich deine Maske wieder verändert, Herrscher des Krakenthrones. Du wolltest uns reinlegen. Ich sollte glauben, daß einer deiner Dämonen mich angreift. Was hindert mich daran, den Lichtstrahl noch einmal aufflammen zu lassen und dich zu töten?«
    »Deine Furcht! Deine hündische Furcht vor meinen Künsten, die ich beherrsche. Auch wenn keiner meiner Schutzdämonen in der Nähe ist - bevor du heran bist, kann ich dich töten.«
    »Versuch es!« knirschte der EWIGE. Sirrend ließ er den Lichtstrahl wieder erglühen. Doch die Antwort des Zauberers war ein höhnisch, meckerndes Lachen.
    »Vergiß unsere Feinde nicht!« vernahm Chronos die Stimme des Zauberers. »Wenn wir uns jetzt gegenseitig bekämpfen, werden wir unsere Pläne niemals ausführen. Wenn es unseren beiden Gegnern gelingt, nach Mu zu entkommen, dann erfährt der ERHABENE vor der Zeit davon. Er wird sehr schnell hier sein - noch bevor du bereit bist, dich ihm entgegenzustellen. Wie ist es? Gilt unser Bündnis noch?«
    »Ich sehe, daß ich keine Wahl habe!« knirschte Chronos.
    Er winkte dem Amun-Re, ihm zu folgen. In einem Nebenraum waren intakte Alarmanlagen und Sprechgeräte. Augenblicke später stiegen fünf bewaffnete Gleiter auf mit dem Befehl, die Flüchtlinge zu erwischen - tot oder lebendig. Amun-Re hielt sich im Hintergrund, während sich Chronos von den diensthabenden Einheiten über die Lage in der Station informieren ließ.
    Am Schluß kam die Meldung, daß man den verfolgten Gleiter über dem Meer abgeschossen hatte. Aber auch von dem Tiefflugmanöver wurde berichtet.
    »… es besteht zwar nur eine geringe Chance, daß die beiden Flüchtlinge einen Absprung ins Wasser überlebt haben -aber die Möglichkeit kann nicht ausgeschlossen werden!« gab der Epsilon, der den Einsatz kommandierte, seinen Bericht. »Gemäß den ausdrücklichen Anweisungen des ERHABENEN jedoch versuchten wir keinen Kontakt mit dem Menschen dort unten zu bekommen!«
    »Die Flugkoordinaten!« befahl Chronos mit eisiger Miene. Der Epsilon schnurrte eine Zahlenreihe herunter, die Amun-Re nicht begriff. Doch als Chronos auf einem Schaubild einen Kreis um den Punkt zog, stieß er einen leisen Pfiff aus.
    Das konnte gar nicht besser kommen. Für seine Pläne war es nur gut.
    Denn es war die Stadt Jethro, wo die beiden Flüchtlinge niedergegangen waren. Direkt im Zentrum vom Palast des Priesterkönigs der Stadt.
    Und diesen Priesterkönig zählte Amun-Re zu seinen gefährlichsten Gegnern. War er ausgeschaltet, dann würden sich die anderen fünf Könige von Atlantis ihm freiwillig unterwerfen.
    »Beginnen wir den Angriff auf Jethro!« sagte Amun-Re auf den fragenden Blick des Chronos. »Die Zeit ist da - und die Entscheidung dämmert herauf. Gemeinsam sind wir stark und werden siegen!«
    »Du hast recht!« gab Chronos nach einer Weile des Überlegens zurück. »Beginnen wir also mit unserem Griff nach der Macht. Ich werde jetzt gehen und die Schaltungen vornehmen, die alle Machdros und Balancs zusammenruft.«
    »Und ich versetze mich nach Poseidonis, um die Hilfe meiner Dämonen anzurufen!« nickte Amun-Re. »Die Ungeheuer und die Kampfsklaven werden die Mauern von Jethro zertrümmern und die Krieger des Priesterkönigs vernichten. Aber meine Dämonen werden seine Götzen fressen, wenn er sie um Hilfe anruft!«
    »Wir beide werden die Herren des Planeten werden!« sagte Chronos selbstzufrieden. »Wir werden beide herrschen!«
    »Es können nicht zwei Hähne auf einer Miste sein!« flüsterte Amun-Re so leise, daß es sein Verbündeter nicht hören konnte.
    ***
    Nachdem sie kurz verschnauft hatten, schwammen sie mit einigen schnellen Bewegungen an Land. Schon aus der Feme sahen sie mindestens fünfundzwanzig Frauen jeden Alters auf das Ufer zukommen. Alle schnatterten durcheinander wie eine Herde Gänse. Ihre