Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0324 - Duell der Teuflischen

0324 - Duell der Teuflischen

Titel: 0324 - Duell der Teuflischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Ullich an der Steuerung wirbelte. Er wirkte wie an einem Computerspiel in einer Spielhalle. Nur an seinen eisigen Augen erkannte Professor Zamorra, daß er den Ernst der Lage erkannte und das Ganze nicht als eine Art Spiel auffaßte.
    »Nochmal gelingt uns das nicht!« hörte Professor Zamorra ihn murmeln. »Sie sind immer noch zu dritt und… !« Er kam nicht weiter. Denn bläuliches Aufblitzen von den Verfolgerbooten zeigte an, daß sie wieder unter Beschuß genommen wurden. Professor Zamorra fühlte sich hin- und hergeschleudert, als Ullich einen wahnsinnigen Zickzackflug steuerte, um den Energieladungen zu entgehen. Er war jetzt absolut nicht ansprechbar.
    Professor Zamorra wagte es, über den Rand des Gleiters zu sehen. Sie waren fast über der Stadt. Unter ihnen lag ein großer See in einer parkartigen Landschaft - direkt inmitten eines von hohen Mauern umgebenen Palastes.
    »Wir müssen aussteigen, Micha!« rief Zamorra. »Dort unten - und hoffen, daß das Wasser tief genug ist!«
    »Wenn das nicht der Fall ist oder man da unten Krokodile oder Haie in diesem Tümpel züchten, können wir die Essenmarken abgeben!« gab Ullich zurück.
    »Rate mal, was passiert, wenn die uns fassen und mit zurücknehmen!« gab Zamorra zurück. »Weder Amun-Re noch Chronos lassen uns am Leben. Also, wie ist es?«
    »Wir werden es versuchen!« sagte Ullich zurück. »Ich gebe mich dann als David Bowie, der Mann, der vom Himmel fiel, aus. Und du kannst den guten Leuten erzählen, daß du der Schneider von Ulm bist.«
    »Wenn du doch nicht in jeder Situation einen blöden Spruch auf Lager hättest!« stöhnte Professor Zamorra.
    »Ist meine persönliche Note!« grinste Ullich. »Paß auf. Ich programmiere den Kasten so, daß er im Sturzflug runtergeht, aber in der Luft abgefangen wird. Wenn ich sage ›Jetzt‹ dann müssen wir springen. Danach wird der Gleiter sofort emporgerissen und fliegt in die programmierte Richtung - nach Mu!«
    »Alles verstanden!« signalisierte Zamorra zurück. Er erhob sich und klammerte sich an der Seitenreling fest. Die anderen Gleiter hatten ihren Beschuß eingestellt. Offensichtlich war ihr Flug jetzt so, daß man von dort größere Beschädigungen und Manöverierunfähigkeit annehmen mußte.
    »Sie signalisieren, daß sie langsam rankommen und uns ins Schlepp nehmen!« stieß Ullich hervor. »Gut so. Das schafft mir Zeit, den Kasten zu programmieren!«
    Professor Zamorra sah, daß er einige spezielle Schaltungen vornahm. Dann öffnete er seinen Sicherheitsgurt und stellte sich neben Professor Zamorra. Sein Gesicht war jedoch so ausgerichtet, daß er die Anzeigetafel genau im Auge hatte.
    »Achtung, gleich geht der Fahrstuhl abwärts, Zamorra!« hörte ihn der Parapsychologe sagen. »Während wir selbst schon unten sind, ist der Magen noch hier oben. Richte dich schon mal auf einige unangenehme Sekunden ein!«
    »Ich kann’s kaum erwarten!« stöhnte der Parapsychologe. Und dann war es, als ob ihm der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.
    Wie ein Stein sauste der Gleiter abwärts.
    »Ladies and Gentlemen! Mayday-Tours begrüßen Sie recht herzlich zum persönlichen Erlebnis von Katastrophen, die Sie sonst immer nur bequem vor dem Fernseher wahrnehmen. Nun endlich haben Sie die Möglichkeit, einmal life dabei zu sein - und den Absturz eines Flugzeuges hautnah mitzuerleben. Wir wünschen Ihnen dazu viel Vergnügen und gute Unterhaltung!« hörte Professor Zamorra Michael Ullichs Stimme während der rasenden Sturzfahrt.
    Sein Wort »Spinner« schluckte der Fahrtwind.
    »Countdown für Absprung läuft!« klang Ullichs Stimme jetzt klar zu ihm herüber. Die Zeit für spaßige Bemerkungen war vorbei.
    »Achtung - fünf - vier - drei — zwei -eine - und jetzt«
    Professor Zamorra, der seinen ganzen Körper gespannt hatte, sprang ins Nichts. Es gelang ihm, den Sturz so zu stabilisieren, daß er mit Händen und Kopf voran fast senkrecht auftraf.
    Eine blausilbeme Fläche glitzerte ihm entgegen. Bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, tauchte er in kühle Wasserfluten ein.
    Automatisch zog er die Arme hoch, die sein Eintauchen abbremsten. Mit wenigen Schwimmzügen kam er an die Oberfläche. Neben ihm schoß Michael Ullichs Blondschopf aus dem Wasser.
    Sie hatten es beide geschafft. Und am Horizont erkannten sie, daß die Verfolger ihren verlassenen und auf Kurs programmierten Gleiter jagten. Sie waren in Sicherheit - fürs Erste wenigstens…
    ***
    »Du Narr!« brüllte Amun-Re in rasender Wut.

Weitere Kostenlose Bücher