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0324 - Duell der Teuflischen

0324 - Duell der Teuflischen

Titel: 0324 - Duell der Teuflischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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schlichen…
    ***
    »… mit jedem Herzschlag steigt eine Handbreit weiter empor!« schrie der Hafenmeister mit gellender Stimme. »Die Wasser überfluten bereits die Vorstädte. Nichts hält den Untergang von Poseidonis auf. Der Tod senkt seine Schatten über Atlantis… !«
    Der Rest seiner Worte ging im infernalischen Geschrei unter. Einige Neugierige waren zu den Fenstern des Palastes gelaufen und sahen hinaus. Die grausige Wirklichkeit übertraf noch die Schilderung des Hafenmeisters.
    In immer neuen Wogen rauschte die kalte Flut heran. Und mit jeder Woge, mit jedem Wellenschlag, wurde ein weiterer Teil von Poseidonis bedeckt.
    »Die Schiffe… sie haben sich losgerissen und treiben in den Vorstädten. Zu den Schiffen… rettet euch zu den Schiffen… nur an den Schiffen ist Rettung!« wurden Rufe laut. Und sie wurden weitergetragen, gingen von Mund zu Mund. Bei den Schiffen ist Rettung. Dort ist das Leben.
    Poseidonis ist dem Untergang geweiht. Nichts kann das Ende aufhalten.
    Jetzt galt es das Überleben…
    ***
    So schnell sie konnten, rannten Professor Zamorra und Michael Ullich die Treppen der Akropolis hinunter. Niemand stellte sich ihnen in den Weg. Der größte Teil der Bevölkerung von Poseidonis war im Palast bei der Siegesfeier. Bis hier hinauf waren die verzweifelten Rufe und die Todesschreie der Ertrinkenden in den Vorstädten nicht zu vernehmen.
    Vom Hafenviertel ragten nur noch die Dächer der mehrgeschossigen Häuser aus der anschwellenden Wasserwüste hervor. Die Kaianlagen und die Speicher waren schon überflutet. Buntschillernde Fische umschwammen jetzt die Schanktische und Theken der Tavernen in denen die Seeleute ihre wilden Vergnügungen erlebten.
    Professor Zamorra sah Galeeren und andere mächtige Schiffe, die sich von den Ankerketten losgerissen hatten und auf dem Wasser trieben. Er erkannte, daß sich Menschen wie Spinnen an ihren Planken und den Seilen, die man ihnen zuwarf, emporhangelten. An manchen Stellen war zu sehen, daß man die Schiffe zu den Dächern der Speicher zog und mit aller Kraft daran ging, Vorräte an Bord zu schaffen.
    Hier hatten Männer die Einsicht gewonnen, daß man nur noch das nackte Leben retten konnte. Und sie handelten klug, indem sie hier die Speicher und Arsenale plünderten. Professor Zamorra erkannte, daß die Bergungsarbeiten in fieberhafter Eile beendet waren.
    Michael Ullich zog ihn fort. Er hatte das Flugboot der Ewigen gefunden, das im unaufhaltsam steigenden Wasser des Kanals schwamm, von dem die Königsburg kreisförmig umgeben war. Mit fliegenden Fingern aktivierte der Junge die Schaltungen, während Professor Zamorra keinen Blick vor der zum Untergang verdammten Stadt nehmen konnte.
    Noch ehe er es begriff, hatte Michael Ullich das Flugboot in die Höhe gezogen. Jetzt kreiste es über das versinkende Poseidonis. Von hier oben sah Professor Zamorra das gräßliche Finale, ohne helfen zu können.
    Die gewaltigen Tore von Amun-Res Palast flogen fast aus den Angeln, als die Menge hinausdrängte. Ein unentwirrbares Gewimmel von Leibern der in Todesangst brüllenden Menschen ergoß sich die Treppe hinab. Wer stürzte und fiel, über den raste die Menge hinweg. Alle Bande menschlicher Gemeinschaft waren aufgelöst.
    Da unten waren die Schiffe. Und bei den Schiffen - da war das Leben.
    Wer zuerst unten war, wem es zuerst gelang, sich an Bord zu hangeln - der würde weiterleben.
    Die Männer in den Schiffen erkannten genau was geschah, wenn der Mob heran war. Die Schiffe würden, hoffnungslos mit Menschen überladen, auf den Grund sinken. Schwerter kappten die Taue, mit denen die Galeeren an den Dächern der Arsenale und Speicher befestigt waren. In den Bunkern legten sich Männer mit aller Kraft in die Riemen und trieben mit den Rudern die Schiffe auf Fahrt. Knatternd entfalteten sich die bemalten Segel in aufbrausendem Wind. Die Schnäbel der Galeeren zeigten auf die offene See. Nur fort von hier, bevor der brausende Wirbel, mit dem das Land unterging, so stark war, daß er die Schiffe in tödlichem Strudel mit hinab zog.
    Die Menschen von Poseidonis heulten wie die verdammten Seelen als sie sahen, wie sich die sichere Rettung von ihnen entfernte…
    ***
    Kaum hatte er den Bericht des Hafenmeisters vernommen, als Amun-Re aufsprang und durch eine versteckte Tür hinter seinem Thronsessel die Audienzhalle verließ. Mit seinen geistigen Augen hatte er das Ausmaß der Katastrophe erkannt. Er brauchte nicht zu einem Fenster oder Balkon zu eilen, um zu

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