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0324 - Im Nichts gestrandet

Titel: 0324 - Im Nichts gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das akustisch unverständlich blieb, aber die Gedankenimpulse, identisch mit dem gesprochenen Wort, drangen in Guckys Gehirn.
    „Wir verstehen dich, und du wirst uns auch verstehen, wenn du in der Lage bist, die Energieimpulse unserer Gehirne zu empfangen - und auszuwerten. Ist das der Fall?"
    „In Ordnung, damit ist also der Kontakt hergestellt." Gucky deutete eine Verbeugung an. „Ich bin gekommen, um eure Hilfe zu erbitten."
    „Wir wissen das und sind bereit, dir unsere Unterstützung zu gewähren."
    Gucky holte tief Luft.
    „So, ihr wißt das? Woher denn?
    Ramor sagte: „Wir sind Wesen, die sich von dir grundlegend unterscheiden. Dir unser Wissen um die Geschehnisse der Zukunft erklären zu wollen, wäre eine äußerst delikate und auch komplizierte Angelegenheit. Aber wenn dir Zeit nichts bedeutet, könnten wir es versuchen. Bist du in akuter Gefahr?"
    „Nein, aber die Zeit ist trotzdem kostbar."
    „O ja, sie ist sehr kostbar. Aber wir können sie dir zurückgeben, wenn du willst. Du wirst keinen Verlust erleiden. Ach, du glaubst uns nicht?" Ramor deutete mit einer Art Arm zum Waldrand. „Siehe dort, Besucher aus dem Nichts... was erkennst du?"
    Gucky blickte in die angedeutete Richtung. Er nahm eine flüchtige Bewegung wahr - und traute seinen Augen nicht. Was er dort sah, war ganz unmöglich.
    Denn er sah sich selbst.
    Ramor sagte zu ihm: „Und nun folge uns, Fremder. Du wirst alles erfahren, was du zu wissen wünschst. Das dort drüben bist du selbst. In diesem Augenblick kehrst du, mit allem notwendigen Wissen versehen, auf dein Schiff zurück, und wenn wir lange genug hier stünden, könntest du es starten sehen - und doch bliebe dein Schiff hier."
    Gucky war verwirrt und begriff nichts. Er warf seinem zweiten Ich noch einen hastigen Blick zu, dann folgte er den beiden voranschwebenden Gestalten. Sicher war er einer Sinnestäuschung zum Opfer gefallen. Wer konnte wissen, wessen die seltsamen Bewohner des blauen Planeten fähig waren und welche hypnotischen Kräfte sie besaßen...?
    Sie erreichten ein vorspringendes Kap, das weit ins Meer hineinragte. An einem Ende stand ein flaches Gebäude, die Administratur.
    Ramor und Rogar setzten sich auf einen Felsen und luden Gucky ein, sich ebenfalls zu setzen. Es war Rogar, der dem staunenden Mausbiber dann die Geschichte der zeitreisenden Brels erzählte. Er sprach mehrere Stunden und beantwortete alle Fragen, die Gucky stellte. Da wußte Gucky, daß er keiner Halluzination zum Opfer gefallen war, sondern daß er auf die Lichtung sich selbst gesehen hatte - und da ß er praktisch jetzt in diesem Augenblick schon wieder im Raumschiff war, das Kurs auf Navo-Nord genommen hatte.
    Oder...?
    „Zeitreise also... „, murmelte er und begriff, daß die Terraner und er erst am Beginn ihrer organischen und geistigen Entwicklung standen. „Dann kennt ihr die Zeit, aber ihr wißt nichts über den Raum. Ihr werdet mir nicht helfen können."
    „Erzähle uns deine Geschichte" forderte Ramor ihn auf.
    Und Gucky berichtete. Ohne Scheu erzählte er alles, was er wußte. Die ganze Geschichte des Solaren Imperiums breitete er vor den erlebnishungrigen Brels aus und wußte, daß er damit keinen Verrat beging oder sich und seine Freunde, die Terraner, in Gefahr brachte. Die Brels lebten auf ihrer Welt, isoliert und für sich. Und sie hatten ihre eigenen Probleme. Aber sie interessierten sich für das, was im Raum vor sich ging. Denn der Raum war für sie eine große Unbekannte. Sie waren noch nie im Raum gewesen. Ihre astronomischen Kenntnisse jedoch konnten als hervorragend bezeichnet werden.
    Die Sonne begann, dem Horizont entgegenzusinken. Vierundzwanzig Stunden waren vergangen, seit das Robotschiff auf dem blauen Planeten gelandet war.
    Vierundzwanzig Stunden, die nicht mehr einzuholen waren.
    Oder doch...?
     
    *
     
    In dieser Nacht wurde Gucky eingeladen, der Erzählung eines Reisenden zu lauschen, der soeben aus der Vergangenheit zurückgekehrt war. Da er noch immer nichts über die Position der blauen Sonne erfahren hatte, blieb er notgedrungen. Ramor versprach ihm, morgen alle notwendigen Daten zu besorgen.
    Alles in Ordnung, Bleep? dachte Gucky, während er mit Ramor und Rogar zum Versammlungsplatz ging.
    Keine Sorge. Wir sind so gut wie gerettet. Zeit spielt keine Rolle.
    Die Antwort beruhigte Gucky.
    Der alte Brel war siebzig Jahre alt, und er reiste immer nur in die Vergangenheit. Er kannte die Geschichte des blauen Planeten bis zu seinen Anfängen hin.
    Er

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