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0324 - Im Nichts gestrandet

Titel: 0324 - Im Nichts gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine gigantische Kugel. Nichts an ihr rührte sich.
    Rogar blieb stehen und hielt Ramor fest.
    „Ja, so war es. Genauso war es. Aber wir werden nicht lange zu warten haben..."
    Er schwieg wieder, als habe er zuviel verraten.
    Ramor fragte nicht.
    Niemand kannte die Regeln besser als er.
    Das Landemanöver kostete Gucky mehr Nerven, als wenn er sich mit zehn jungen Ilts herumgeschlagen hätte. Er befolgte genau die Anweisungen des Bleep, und als das Schiff endlich mit einem harten Ruck den Waldboden berührte und einzusinken begann, schaltete er die Kraftfelder ein, die es nahezu gewichtslos machten. Das Gewicht des Giganten hätte sie sonst bis zum Planetenmittelpunkt gedrückt.
    Der Antrieb verstummte, und Gucky atmete auf.
    „Na, wie haben wir das gemacht, Bleep?"
    „Ausgezeichnet, würde ich sagen. Es gibt eigentlich nichts, was du nicht weißt, aber leider liegen neun Zehntel deines Gehirns brach. Übrigens bei den Terranern auch, wie ich feststellen konnte. Eines Tages werdet ihr lernen, euer Gehirn richtig zu benutzen. So aber, wie es jetzt steht, vergeßt ihr fast alles und behaltet nur das, was euch wichtig erscheint. Und nicht einmal das vollständig."
    „Du kannst ja recht haben" knurrte Gucky und studierte die Bildschirme. „Aber eine andere Frage: Warum sind wir eigentlich hier gelandet? Ich habe noch nichts von Bewohnern bemerkt. Aber die Instrumente zeigen eine atembare Atmosphäre an. Allerdings auch eine starke Strahlung. Gefährlich für uns?"
    „Nicht für mich. Und du hast deinen Schutzanzug, falls wir beschließen, das Schiff zu verlassen.
    Aber es gibt Bewohner! Ich empfange Impulse. Man wird das Schiff gesehen haben und kommt. Die Impulse werden deutlicher - aber es sind merkwürdige Impulse. Siehst du etwas auf den Schirmen?"
    „Nein, aber ich empfange die Impulse auch. Intelligenzmuster, ohne Zweifel. Vielleicht haben wir Glück, und es kann uns doch jemand verraten, wo wir hier sind. Wir benötigen nur die Koordinaten, dann können wir mit Hilfe der im Positronengehirn gespeicherten Kursdaten den bisherigen Flug rekonstruieren und zu Navo-Nord zurückfliegen."
    Der Bleep flog aufgeregt im Kontrollraum hin und her. Dicht vor dem Panoramaschirm ließ er sich auf einer Leiste nieder. Wie ein Knopf klebte er da.
    Gucky selbst fühlte sich in dem riesigen Schiff ein wenig einsam und er war froh, den Bleep um sich zu haben, ganz davon abgesehen, daß er ohne ihn wahrscheinlich hilflos und verloren gewesen wäre.
    Bis jetzt hatte ihn nur das phänomenale Gedächtnis des kleinen Lebewesens gerettet.
    „Ich sehe etwas", teilte der Bleep mit und flog auf den Schirm. Er blieb darauf kleben. „Genau neben mir. Siehst du es auch?"
    Gucky sah genauer hin. Wahrhaftig, fast hatte er den durchscheinenden Schatten übersehen, der sich zwischen den Bäumen am Rand der Lichtung bewegte. Eigentlich war es auch kein Schatten, sondern mehr eine Rauchwolke, die seltsamerweise nicht verwehte, sondern fest zusammenblieb, als würde sie durch geheimnisvolle Kräfte in ihrer Form zusammengehalten.
    Die Impulse waren stärker geworden.
    „Es sind intelligente Wesen, Bleep, aber sie haben keine feste Form wie wir. Sie sind halb Materie und halb Energie. Sie fürchten sich auch nicht vor uns, und sie werden uns nicht angreifen. Ich glaube, wir können das Schiff verlassen, um uns mit ihnen in Verbindung zu setzen. Wenn sie in ihrer Entwicklung schon soweit sind, daß sie den Körper aufzugeben beginnen, werden sie auch Telepathen sein. Kommst du mit?"
    „Ich muß wohl" sagte Bleep, „oder du vergißt wieder die Hälfte von dem, was du in Erfahrung bringen kannst."
    Gucky grinste und war nicht einmal böse über die Bemerkung. Er wußte, daß der Bleep von seinem Standpunkt aus nur zu recht hatte.
    Sie warteten noch eine halbe Stunde, und als die ganze Lichtung voller weißer Schwebegestalten war, steckte Gucky den kleinen Bleep in die Tasche seines Raumanzuges, schloß den Helm und verließ das Schiff durch die untere Nebenschleuse. Das Antigravfeld ließ ihn zur Oberfläche herabsinken.
    Langsam ging er den beiden Gestalten entgegen, die sich ihm mit einer gewissen Feierlichkeit näherten.
    Klar und deutlich empfing Gucky ihre Gedanken. Sie waren durchaus friedlicher Natur.
    Feindseligkeiten in jeder Form waren den Brels unbekannt.
    Gucky blieb stehen.
    „Könnt ihr mich verstehen?" fragte er laut, denn er hatte die Außensprechanlage des Anzuges eingeschaltet.
    Die Antwort war ein helles Zwitschergeräusch,

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