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0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wenn die Ratte pfiff (2 of 2) Sie tanzten
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Wächter in unserem Block kochen. Die Brüder wollten das Zeug, das sie vorher immer aus der Küche bekommen hatten, nicht mehr trinken, nachdem sie meinem Kaffee probiert hatten.«
    ***
    Während er uns das erzählte, hatte er sich in einer kleinen Nische zu schaffen gemacht, die durch einen Plastikvorhang vom übrigen Raum abgeteilt war. Das ganze Zimmer war verhältnismäßig 18 groß und mit allerlei Möbeln eingerichtet, die zwar nicht unbedingt zueinander passten, die aber einen anheimelnden Eindruck erweckten.
    Phil und ich hatten die Mäntel auf einem kleinen Tisch abgelegt und die Hüte darauf gelegt. Wir setzten uns in die Rohrgeflechtstühle, die einen runden Tisch umstanden, Phil warf mir einen knappen Blick zu. Ich verstand, was er meinte. Wilding schien kein bisschen neugierig zu sein, was wir von ihm wollten. Das war im Grunde eigenartig. Die meisten Leute, die von der Kriminalpolizei auf gesucht werden, brennen darauf, den Grund für diesen unliebsamen Besuch zu erfahren. Jene aber, die nicht neugierig sind, wissen genau, was die Beamten wollen. Das aber konnte Wilding in diesem Falle doch gar nicht wissen. Oder doch?
    »Dürfen wir rauchen, Wilding?«, fragte ich.
    »Klar! Habe nichts dagegen.«
    Ich hielt Phil die Zigarettenschachtel hin, wir bedienten uns beide, und als ich den ersten Rauch ausblies, rief ich in die Ecke, wo der Vorhang war: »Sind Sie Nichtraucher?«
    »Ja, Sie werden es vielleicht für unmöglich halten, aber es ist Tatsache: Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Zigarette, keine Zigarre und keine Pfeife geraucht.«
    Er klapperte mit ein paar Tassen und kam hinter dem Plastikvorhang heraus. An einer der drei Tassen fehlte der Henkel, und Wilding hatte keine Hemmungen, diese Tasse mir hinzustellen, während er sich selbst eine nahm, an der nichts fehlte. Ich schmunzelte, sagte aber nichts dazu.
    »Sind Sie gar nicht neugierig, was wir von Ihnen wollen?«, fragte Phil.
    Wilding lachte.
    »Junge«, sagte er. »Polizisten ändern sich doch nie. Sie stellen in fünfzig Jahren noch dieselben Fragen. Früher bin ich bestimmt jedes Mal danach gefragt worden, ob ich nicht neugierig wäre, was die Polizei von mir wollte. Na, ich will Ihnen den Gefallen tun: Ich bin neugierig. Sehr sogar. Aber ich habe warten gelernt. Wenn Sie was von mir wollen, werden Sie schon damit über den Tisch kommen, nicht? Und wenn Sie mich bloß mal besuchen wollten, wäre es Quatsch, wenn ich Sie nach einem Grund fragte. Ich jedenfalls besuche oft Bekannte, ohne dass ich dafür einen besonderen Grund hätte. Augenblick, Herrschaften, Sie erleben jetzt einen feierlichen Moment: Sie kriegen Kaffee serviert, den Coff-Boy zubereitet hat. Coff-Boy war mein Spitzname, früher, als ich zur Ackerman-Gang gehörte, weil ich schon damals für Kaffee eine Schwäche hatte.«
    Er brachte die Kanne aus der abgeteilten Nische und schenkte ein. Innerhalb weniger Sekunden war das ganze Zimmer von einem starken Kaffeeduft erfüllt. Als Wilding die Ackerman-Bande erwähnt hatte, hatten Phil und ich einen raschen Blick getauscht, aber wir verrieten durch kein Wimperzucken, wie interessant diese Bemerkung für uns war.
    Wir nahmen die Kaffeetassen und nippten. Ich stutzte, nippte noch einmal und schließlich ein drittes Mal.
    Wilding beugte sich gespannt vor.
    »Nun?«, fragte er heiser. »Wie schmeckt Ihnen mein Kaffee?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wilding, das ist der Kaffee aller Kaffees«, sagte ich. »So etwas habe ich noch nie getrunken. Wie machen Sie das? Haben Sie eine besondere Mischung?«
    Er lehnte sich wieder in seineih Schaukelstuhl zurück und entspannte sich. In seinem Gesicht erschien ein Zug von glücklicher Zufriedenheit.
    »Sie könnten mich in Stücke hacken«, sagte er mit geschlossenen Augen. »Das Rezept für meinen Kaffee kriegt niemand aus mir raus. Ich will Ihnen sonst was erzählen, aber nicht das.«
    Der Kaffee war wirklich erstklassig, aber immerhin waren wir nicht hierher gekommen, um den besten Kaffee unseres Lebens zu trinken. Wir waren dienstlich hier, und allmählich wurde es Zeit, dass wir Wilding das begreiflich machten.
    »Okay«, sagte ich. »Ich nehme Ihr Angebot an. Sie werden uns etwas erzählen müssen, Wilding. Etwas, das uns brennend interessiert.«
    Er nickte und öffnete die Augen wieder.
    »Schießen Sie los«, brummte er. »Ich bin acht Jahre auf ehrliche Weise durchs Leben gekommen, und ich habe nicht die Absicht, in meinem Alter mir noch Schwierigkeiten mit dem FBI an den

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