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0326 - Burg der tausend Schrecken

0326 - Burg der tausend Schrecken

Titel: 0326 - Burg der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wußte Zamorra und den anderen Gegner auf seiner Spur. Sie würden schon bald kommen, dann durften sie ihn nicht mehr finden.
    Erst rannte er mit seiner Last, dann wurde er langsamer und schleppte sich schließlich nur noch. Aber endlich erwachte Leonardo, und er nahm seinen treuen Vasallen mit sich zurück ins höllische Reich.
    Wieder hatte er eine empfindliche Niederlage hinnehmen müssen. Und er beschloß, daß beim nächsten Mal wieder er, der Dämon, der Fallensteller sein würde.
    ***
    »Dann erzähle endlich«, verlangte Zamorra, als Nicole wieder bei Bewußtsein war und sie langsam zurückschlenderten, dorthin, wo der Cadillac stand. Sid Amos holte tief Luft, dann begann er mit der Wahrheit herauszurücken.
    »Der alte Ferreira hatte Schulden gemacht, und sein Sohn stiftete ihn dazu an, Inez des Geldes wegen, das sie besaß, ihm aber zu Lebzeiten nicht geben wollte, zu ermorden. Er tat es. Nun, ich will nicht verhehlen, daß eigentlich ein niederer Dämon aus einer der einst mir gehörenden Legionen von Höllengeistern die treibende Kraft hinter allem war. So erfuhr ich davon, und ich plante damals schon, das Castillo mit lebendem und totem Inventar zu einer Falle zu machen. Damals dachte ich vorwiegend an dich oder Amun-Re, mein Freund Zamorra. Aber es ergab sich nun, daß es sich als Falle für Leonardo viel besser eignete.«
    »Und wie kommen wir in die Geschichte?« wollte Nicole wissen.
    »Langsam«, mahnte Amos. »Ich sorgte also dafür, daß die Lebenden und Toten meine Diener wurden. Gerade Inez war ein interessanter Fall. Ich belegte ihren Geist mit einem Bann, so daß sie nicht ins Jenseits eingehen konnte, sondern gezwungen war, im Zwischenreich zu verharren. Ich stärkte sie, daß sie bei Tage spuken konnte wie bei Nacht - das aber erst jetzt, da die Falle aktuell wurde. Ich oktroyierte Miguel einen Teil meiner Para-Fähigkeiten auf, um Leonardo widerstehen und ihn sogar angreifen zu können. Ich trat ihm entgegen und bot ihm einen Pakt an, einen Vertrag -er sollte mithelfen, und dafür würde er von mir die nötigen Mittel zur Restauration des Castillo erhalten. Er nahm an. Daß er von Wang Lee ermordet werden würde, hatte ich allerdings nicht geplant. Ich hätte mich an mein Versprechen gehalten. Doch so ist es geschehen, er ist tot. Mit Schwund muß man rechnen.«
    Zamorra zuckte zusammen. Es war der Standard-Ausspruch des Höllenfürsten gewesen, wenn wieder einmal einer seiner Unterdämonen einem Geisterjäger zum Opfer gefallen war.
    »Miguel sollte eure Neugierde wecken, indem er euch abwies. Das heißt, eigentlich brauchte ich nur dich, Zamorra. Daß Nicole mit dabei war, gefiel mir nicht. Zu zweit hättet ihr mir zu sehr ins Handwerk gepfuscht, denn die besten Ideen entstehen durch Dialog. Also mußte ich Nicole aus deiner Nähe entfernen, Professor. Einmal tat ich es, als Inez Eigeninitiative entwickelte und sie zu sich in den schwarzen Weltraum holte, um sie um Hilfe zu bitten. Inez hatte bemerkt, daß sie manipuliert wurde, aber sie wußte nicht, von wem. Sie wollte, konnte aber nicht darüber sprechen, und um ein Haar hätte sie mir alles verdorben. Nun - Nicole kehrte zurück. Da beauftragte ich Miguel, dafür zu sorgen, daß sie verschwand. Aber er war mir etwas zu eifrig geworden. Von Mord war von meiner Seite her nicht die Rede. Ich konnte Nicole gerade noch vor dem Absturz in den Abgrund bewahren und später Miguel zusammenstauchen. Nun, jetzt hatte ich Zamorra als Köder in der Falle und den mit künstlichen Para-Kräften bestückten Miguel als Herausforderer. Und siehe da - Leonardo kam. Nur daß er seinen Vasallen mitbrachte, hat mir den Spinat verhagelt.«
    »Alles in allem ein recht komplizierter, aber schwachsinniger Plan«, murmelte Zamorra. »Du hättest dich von Anfang an mit uns zusammentun sollen, du Narr.«
    Sid Amos schüttelte den Kopf.
    »Nur, wenn du lernen könntest, meine Methoden zu billigen. Aber das wirst du nicht, niemals. Du kannst ebensowenig über deinen Schatten springen wie ich.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Eines möchte ich noch wissen, nachdem jetzt außer Spesen nichts gewesen ist«, sagte er. »Wie du Leonardo hergelockt hast, wissen wir jetzt. Aber wie hast du uns hierher gelockt?«
    Amos lächelte.
    »Das«, sagte er »ist und bleibt mein kleines Geheimnis.«
    Er dachte nicht daran, Zamorra zu verraten, daß er eines seiner beiden Amulette eingesetzt hatte, über die Entfernung von mehr als 500 Kilometern Zamorra anzulocken. Davon,

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