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0328 - Die Werwolf-Schlucht

0328 - Die Werwolf-Schlucht

Titel: 0328 - Die Werwolf-Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erster das Wort. »Bleibt es bei dem Plan? Sollen wir Hilfe holen?«
    »Ja.«
    »Die Leute werden gegen Werwölfe kaum etwas ausrichten.«
    »Ich meine auch keine Menschen. Vielleicht sollten wir Myxin oder Kara mit einspannen.«
    »Werwölfe haben nichts mit Atlantis zu tun.«
    Ich merkte Sukos Absicht. »Du willst den Kampf also allein aufnehmen?«
    »So ist es.«
    Für eine Weile starrte ich meinen Freund und Kollegen an. Ich überlegte hin und her. Dabei kam ich zu dem Ergebnis, daß Sukos Vorschlag doch etwas für sich hatte.
    »Okay, Alter, einverstanden. Nur müssen wir zuvor dem Piloten Bescheid geben.«
    »Meinetwegen.«
    Wir hatten dem Mann Anweisungen gegeben, am Hubschrauber zu warten. Vor der Hütte hatten wir keine Landung gewagt, sondern jenseits der Hügelkette, die wir noch überqueren mußten.
    Mit einem unguten Gefühl im Magen machten wir uns auf den Weg…
    ***
    Der Pilot stand im Range eines Offiziers und hieß Ernest Eider. Man sagte ihm nach, daß er die Orkneys wie seine Westentasche kannte, was natürlich nicht so stimmte, aber er war schon ein Fachmann.
    Deshalb war er auch gebeten worden, die beiden Männer aus London zu fliegen.
    Was die Typen genau vorhatten, wußte er nicht, da man ihn nicht eingeweiht hatte. Wie der Job allerdings angelaufen war, ließ auf einen Geheimauftrag schließen.
    Es war nicht sein Bier.
    Dennoch fragte er sich, was die Typen auf dieser praktisch nördlichsten Insel zu suchen hatten. Das Eiland besaß nicht mal einen Namen. Es war vergessen, menschenleer, nur hatte sich da vor zwei Monaten eine Forschergruppe niedergelassen, um irgend etwas auszukundschaften, was allerdings auch unter secret fiel.
    Gerüchten nach sollte es um neue Ölbohrungen auf dem Land gehen, daran wollte Eider nicht glauben.
    Er hockte in seiner Kanzel, hatte die Beine hochgelegt, den Ausstieg geöffnet und hörte Musik, die ein nördlicher Sender noch schwach durch den Äther schickte. Zwischen den schmalen Lippen des Mannes klemmte ein Zigarillo. Sehr lang und sehr dünn. Eine helle Rauchfahne flatterte durch den Einstieg und verschwand in der klaren Luft.
    Man konnte über die Orkneys vieles sagen. Etwas gab es hier noch nicht. Umweltverschmutzung.
    Vom Landeplatz aus konnte der Offizier das Meer sehen.
    Grüngrau sahen die Wellen aus, die der Wind zu langen Kämmen hochschaufelte und ihnen Gischtkronen aufsetzte. Zum Meer hin fiel die Küste steil ab.
    Nur spärliches Gras wuchs hier. Das war so hart, daß es selbst die Schafe verschmähten. Ernest Eider konnte sich vorstellen, daß es sogar einem Einsiedler hier zu still war.
    Einen offiziellen Namen trug die Insel nicht. Dafür einen militärischen. XT 2 wurde sie genannt. Angeblich war sie strategisch wichtig, man hatte sie auch für eine Raketenlagerungsstätte vorgesehen.
    Das lag aber noch in ferner Zukunft.
    Eider wartete und hoffte, daß es nicht zu lange dauerte, da er für den Abend eine Verabredung getroffen hatte. Und das Girl sah nicht aus, als würde es gern warten.
    Vom langen Sitzen waren dem Piloten die Knochen steif geworden. Er sprang aus dem Copter und nahm sich vor, einige Schritte zu gehen. Die beiden Männer aus London sah er nicht. Sie mußten ungefähr dort sein, wo sich auch auf der anderen Seite der Insel schwach die hohen Felsen abhoben. Angeblich sollte dieses Gebiet noch von keinem Menschen betreten worden sein.
    Ernest Eider sprang nach draußen. Er war ein großer Mann mit eckigen Schultern. Sein Gesicht zeigte Wetterbräune. Ein Typ für die Inseln. Sosehr diese auch von vielen Menschen abgelehnt wurden, Eider bekannte sich zu ihnen. Er hatte bisher jede Versetzung auf einen besseren Posten strikt abgelehnt.
    Der Wind blähte seinen Blouson ballonartig auf, so daß der Mann fast wie eine Kugel wirkte. Er schlenderte zu den Klippen. Die beiden Männer aus London hatten ihm versprochen, nicht zu lange wegzubleiben. Sie wollten nur etwas feststellen, nach irgendeiner Sache schauen und dann wieder zurückfliegen.
    Eider fand einen Stein nahe des Klippenrands. Auf ihn ließ er sich nieder.
    Über den Rand der Steilküste hinweg konnte er schauen und blickte weit aufs Meer hinaus.
    Inseln sah er nicht mehr. Im Norden vereinigten sich Wasser und Himmel zu einer Einheit. Noch ein paar Züge konnte er seinem Zigarillo abquälen, dann schleuderte er die Kippe weg. Das Rauschen der Wellen, das harte Schlagen der Brandung, es waren vertraute Geräusche, die er sehr liebte. Zudem hatte er sich so daran gewöhnt,

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