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0328 - Die Werwolf-Schlucht

0328 - Die Werwolf-Schlucht

Titel: 0328 - Die Werwolf-Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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feuchter Schimmer.
    Weiß Gott, wir hatten einen harten Job, aber das, was wir hier taten, ging jedem an die Nieren, vorausgesetzt, er handelte und dachte noch wie ein Mensch.
    Eine halbe Stunde später schaufelten wir das Grab wieder zu. Von den Toten war nichts mehr zu sehen. Wir hatten sie sorgfältig in die Planen eingerollt.
    Jetzt würde für alle Ewigkeiten der steife Nord- oder Westwind über das große Grab blasen und irgendwann einmal den Mantel des Vergessens über die Männer breiten.
    Sie hatten es hinter sich, wir aber standen erst am Beginn unserer Aufgabe.
    Ich fühlte einen neuen Kraftstrom, der mein Innerstes ausfüllte. Es war zwar kein Vulkan, aber das Blut lief schneller durch meine Adern. Es gibt in den Western-Romanen oft genug Geschichten, wo der einsame Kämpfer am Grab seiner Familie oder seines Freundes steht und den Mördern Rache schwört. So ähnlich erging es mir.
    Zwar schwöre ich keine Rache, aber Suko und ich würden alles daransetzen, um dieses grauenhafte Verbrechen aufzuklären und dessen Initiatoren zur Rechenschaft zu ziehen.
    Ich atmete ein paarmal tief durch, nachdem wir die letzte Schaufel Erde auf das Grab geworfen hatten. Suko drehte den Spaten noch um und klopfte den Lehm mit dem Blatt fest.
    »Es fehlt noch etwas«, sagte er, während er den Rücken durchdrückte.
    Ich verstand. »Ein Kreuz.«
    »Gehst du schauen?«
    »Ja.«
    Im Lager fand ich auch Holz. Die Balken waren zu lang und zu dick.
    Mit einer Axt hämmerte ich sie mir zurecht und klopfte beide Latten so mit einem Nagel zusammen, daß sie ein Kreuz bildeten.
    Das nahm ich mit nach draußen.
    Suko wartete am Grab. Als ich nahe genug war, hob er die Hand und deutete zur Felswand hinüber. »Ich habe dort eine Bewegung gesehen«, erklärte er mir.
    »War es ein Mensch?«
    »Keine Ahnung, wirklich.«
    Auch ich schaute zur Wand hin. Nichts rührte sich dort. Stumm und drohend wuchs sie am Ende des Ganges hoch. Ich wurde das Gefühl einfach nicht los, daß sich dort zwischen den mir so unberührt erscheinenden Felsen etwas verborgen hielt.
    Vielleicht die grausamen Mörder der fünf Männer. Das alles würden wir noch feststellen können. Bisher waren wir nur vom Hubschrauber zum Lager gegangen.
    Auch nachdem ich zwei Minuten zum Zielobjekt geschaut hatte, sah ich dort nichts Verdächtiges. Deshalb wandte ich mich einer anderen Aufgabe zu, besorgte zwei schwere Steine und legte sie auf das Grab.
    Das Kreuz steckte ich zwischen die Steine. Ich hoffte, daß es auch einem Sturm trotzen würde.
    Dann sprachen wir ein stummes Gebet. Unsere Kleidung flatterte im Wind, die Lippen waren zusammengepreßt, und ich hoffte stark, daß die Männer ihren ewigen Frieden finden würden.
    Nachdem wir beide unser Gebet beendet hatten, fragte Suko:
    »Hast du schon einen Plan, wie es weitergehen soll?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Ich auch nicht.« Er kickte einen kleinen Stein zur Seite. »Wir sollten in den Hubschrauber steigen und Verstärkung holen.«
    »Von wo?«
    »Von der Militärbasis. Die Insel muß durchgekämmt werden. Wenn wir die Bestien nicht finden…«
    Plötzlich stand Suko steif. Auch ich rührte mich nicht mehr, denn beide hatten wir das unheimliche Heulen vernommen, daß uns in der klaren Luft entgegenschwang und vom Wind getragen wurde.
    Es hörte sich schaurig an und trieb uns eine Gänsehaut über den Rücken. Es war dort aufgeklungen, wo sich auch die Felswand befand, und wir wußten sofort Bescheid, wer dieses Heulen ausgestoßen hatte.
    Wölfe!
    Nur waren es keine normalen, wie sie in den dichten Wäldern des Nordens und des Ostens oft vorkamen und lebten.
    Es waren viel gefährlichere.
    Werwölfe!
    Also doch!
    Wir sprachen nicht darüber, aber jeder von uns wußte genau Bescheid.
    Die Mörder dieser fünf Menschen waren Werwölfe gewesen. Sie hatten die Männer auf so schreckliche Art und Weise umgebracht.
    Ich ballte meine Hände.
    »Da wird die Ahnung zur Gewißheit« sagte Suko und nickte mir zu.
    »Und wir dachten, daß es eine falsche Spur gewesen ist.«
    Ich hob nur die Schultern.
    Das Heulen schwang noch immer durch die Senke. Es schallte in unseren Ohren, hörte sich wütend, aggressiv und gleichzeitig auch warnend an. Klar, sie waren sich ihrer Stärke bewußt. Aber auch wir.
    Auf keinen Fall dachte ich daran, den Bestien das Feld zu überlassen.
    Wir würden kämpfen, das schwor ich mir.
    Dann verstummte das Geräusch.
    Die Stille danach kam uns unnatürlich vor. Suko räusperte sich und ergriff als

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