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0328 - Die Werwolf-Schlucht

0328 - Die Werwolf-Schlucht

Titel: 0328 - Die Werwolf-Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich sah die fünf Männer liegen. Eine Beschreibung möchte ich mir ersparen, nur soviel sei gesagt: Menschen hatten sich dafür nicht verantwortlich gezeigt.
    Suko lehnte an der Wand. Unsere Blicke trafen sich. Jeder von uns wollte etwas sagen, doch keiner schaffte es, auch nur ein Wort über die Lippen fließen zu lassen.
    Wir waren geschockt.
    Als ich die Maschinenpistole neben mich stellte, geschah dies zeitlupenhaft. Ich griff in die Außentasche meiner gefütterten Parkajacke und holte Zigaretten hervor. Jetzt mußte ich mir einfach ein Stäbchen anzünden, allein um den Blutgeruch zu verdrängen.
    Ich rauchte und starrte ins Leere. Draußen wehte der Wind. Hin und wieder klapperte etwas an der Außenwand der Hütte. Ein Fensterladen oder ähnliches.
    Ich hörte es kaum. Meine Gedanken, wenn ich sie überhaupt noch fassen konnte, drehten sich im Kreis. Ich rauchte, schaute dem Qualm nach, sog wieder an der Zigarette und blies mehrmals den Rauch aus.
    Bewegungen, die irgendwie mechanisch wirkten und nicht bewußt gesteuert waren. Als ich mir die Fingerspitzen verbrannte, zuckte ich zusammen, warf die Kippe auf den Boden und trat die Glut mit der Hacke aus.
    Suko räusperte sich. »Wir können nicht für immer hierblieben, John. Komm, wir müssen etwas tun!«
    »Natürlich.« Ich nickte und stand auf: Noch immer spürte ich das weiche Gefühl in meinen Knien. Auf dem Gesicht klebte der Schweiß.
    Ich bewegte die Lippen, ohne auch nur einen Laut hervorzubringen. Es war einfach unfaßbar.
    »Wir können sie wenigstens begraben«, sagte Suko.
    »Ja, das ist das einzige.«
    Gemeinsam verließen wir die Baracke. An der rechten Seite besaß sie noch einen Anbau. Dort lagerten die Geräte, auch die Werkzeuge, die die Männer gebraucht hatten. Kisten und kleine Container mit Proviant entdeckten wir ebenfalls. Zudem einen Generator, der abgeschaltet war.
    Suko holte Spaten und Schaufeln. Er brachte beides nach draußen und lehnte es gegen die Wand.
    Ich schaute über das Land. Es war wild und unbewohnt. Weite Täler, sanfte Hänge, aber auch schroffe, graue Felsen, die sich wie drohende Fäuste in den wolkenverhangenen Himmel reckten.
    Diese Insel wurde gemieden. Sie war zu unwirklich. Selbst die Zucht von Schafen lohnte sich hier nicht. Die Orkney-Inseln hatten eben ihre eigenen Gesetze.
    Vor der Station stieg der Hang in die Höhe. Er endete an einer breiten Felswand, in die die Natur im Laufe unzähliger Jahre Schluchten hineingewaschen hatte. Sie wirkten wie Kanäle, wenn sie tiefer in den Fels stachen.
    »Wo sollen wir die Grube ausheben?« fragte Suko und fügte gleichzeitig ein: »Es wird schwer genug« hinzu.
    Ich deutete auf den Hang. »Der Boden wird ja wohl einigermaßen, aufgetaut sein.«
    »Frost gibt es hier nicht mehr.«
    Wir nahmen jeder zwei Spaten und zwei Schaufeln. Durch das karge, strähnige und dürre Hochlandgras schritten wir oder liefen über moosige Stellen.
    Etwa 30 Schritte entfernt blieben wir stehen. Suko stach das Spatenblatt in den Boden. Er nickte zufrieden. »Hier scheint es einigermaßen weich zu sein.«
    »Dann fangen wir an.«
    Wir wollten die Toten in ein großes Grab legen. Es war der letzte Dienst, den wir ihnen erweisen konnten.
    Die Arbeit strengte an, wir gerieten ins Schwitzen. Suko war der erste, der seine Jacke auszog. Ich folgte wenig später seinem Beispiel, und so machten wir weiter.
    Der Boden war an dieser Stelle zwar weich, aber auch steinig. Es machte Mühe, ihn auszuheben und die Brocken zur Seite zu schleudern.
    Manchmal mußten wir mit den Händen nachfassen.
    Es wurde ein flaches Grab. Ich kam aus meiner gebückten Haltung hoch und wischte mir über die Stirn. Dann nickte ich Suko zu.
    »Hören wir auf?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Okay.« Er legte den Spaten zur Seite. »Dann wollen wir mal die Leichen holen.« Suko sagte es mit kratziger Stimme. Ihm war ebenso unwohl wie mir. Wir schauderten beide vor der Aufgabe, aber wir mußten es tun, das waren wir den Männern einfach schuldig.
    Ich hatte noch eine Idee. »Vielleicht finden wir eine Plane.«
    Suko war natürlich einverstanden. Wir suchten in der Vorratsbaracke und fanden dort Zeltplanen und auch Decken. Beides konnten wir gut gebrauchen.
    Darin wickelten wir die Toten ein.
    Ich erlebte einige der schlimmsten Minuten meines Lebens. Meine Lippen bildeten Striche, so hart hatte ich sie aufeinandergepreßt.
    Wir sprachen kaum ein Wort, sondern gaben uns nur gegenseitig knappe Anweisungen. In unseren Augen lag ein

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