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0328 - Wir legten einen Köder aus

0328 - Wir legten einen Köder aus

Titel: 0328 - Wir legten einen Köder aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir legten einen Köder aus
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viel. Du solltest dir das überlegen.«
    »Du tust gerade so, als ob bei mir das Geld nur so zur Tür hereinspaziert käme!«
    »Jedenfalls ist es an deinem Haus auch nicht gerade vorbeigegangen.«
    »Hast du schon wieder geschnüffelt?«, kreischte der Alte. »Kannst du mich nicht endlich in Ruhe lassen? Ich weiß gar nicht, wovon du eigentlich sprichst.«
    »Okay«, stieß Thomas Jackson leise hervor. »Du hast es nicht anders gewollt. Erwarte mich. In jeder Sekunde. Ich werde kommen.«
    ***
    Morich besann sich auf die beiden Kidnapperanrufe. Er kam mit ein paar Akten unter dem Arm die breite Treppe zum ersten Stockwerk hinauf, die sich zu einer Galerie verlängerte, bevor sie auf die zwei breiten Glasflügeltüren stieß, die in einen breiten Flur führten.
    »Guten Tag, Sir«, sagte Morich, als er bei der Sesselgruppe angelangt war, wo ich wartend saß und den schräg unter mir befindlichen Schalter für den Goldhandel beobachtete.
    »Hallo, Mr. Morich«, erwiderte ich leutselig. »Der Präsident lässt mich heute aber schmoren!«
    »Ich werde mir erlauben, Ihre Anwesenheit in der gebührenden Form dem Herrn Präsidenten in Erinnerung zu bringen. Wenn Sie mir diese Formulierung erlauben: Er ist manchmal ein wenig vergesslich.«
    »Den Eindruck habe ich auch«, bestätigte ich. »Ein Glück, dass ich nichts anderes vorhabe. Ob ich nun hier sitze oder in irgendeinem Klub, läuft schließlich aufs selbe hinaus.«
    »Gewiss Sir.«
    »Setzen Sie sich doch ein bisschen zu mir, Morich. Zu zweit vergeht die Zeit schneller.«
    »Ja, Sir!«
    Er nahm den Sessel, der mir am nächsten stand. Eine Dame, die bis jetzt in der Nähe gesessen hatte, stand jetzt auf und trippelte davon.
    »Ja, Cotton. Mir ist etwas eingefallen. Ich habe den Wortlaut der Kidnapperanrufe mitstenografiert. Nützt das was?«
    »Schon möglich. Können Sie drüben bei der Konkurrenz mal reinschauen?«
    »Warum nicht?«
    »Geben Sie Phil den Text. Er wird dafür sorgen, dass unsere Sprachexperten ihn in die Hand bekommen. Die lesen aus der Art, wie einer seine Sätze baut, Dinge heraus, Morich, dass man sich in ihrer Gegenwart nicht mehr traut, den Mund aufzumachen.«
    »Sie sind ziemlich aufgekratzt, Cotton, was? Klappt alles?«
    »Es läuft erfolgsversprechend. Bisher wurden fünf Taschen abgeholt. Es kam jedes Mal ein anderer Mann, und er ging jedes Mal zu Fuß zum Rathaus. Da wir jetzt genug Leute haben, haben wir an jeder Ecke von hier bis zum Rathaus einen Mann gestellt. Im Rathaus tritt immer ein und derselbe Mann an den Taschenträger heran, natürlich mit einer leeren Tasche. Sie stehen nebeneinander vor der großen Anschlagstafel. Der Taschenbringer lässt das Gold einfach stehen und verschwindet. Der Weitertransporter, wenn wir ihn mal so nennen wollen, steht nun neben zwei Taschen, bis der nächste Bursche aufkreuzt - meistens nach ungefähr vierzig Minuten. Der nimmt die leere Tasche und macht sich auf den Weg zur Bank. Zur selben Zeit wird das Gold in einem dunkelblauen Mercury vom Rathaus aus die Fifth Avenue hinauf nach Norden gefahren. Bis jetzt sind wir dem Wagen gefolgt bis auf Höhe der 86th Street, wo ja die beiden Mädchen wohnen. Bei der nächsten Fuhre folgen abwechselnd zwei unserer Wagen fünfzehn Blocks weiter - wenn es nicht schon vorher ein Ziel gibt.«
    »Was ist mit den Männern, die das Gold von der Bank zum Rathaus gebracht haben?«
    »Die sind vom Rathaus aus in verschiedene Richtungen gegangen. Von Dreien kennen wir inzwischen Namen und Wohnung. Der Vierte sitzt in einer Kneipe und wird von zwei G-men beobachtet. Aber ich glaube, diese Zuträger können wir ausscheiden. Es sind Handlanger, weiter nichts. Unsere Hoffnung ruht auf den kleinen, untersetzten Burschen mit dem schiefen, schmallippigen Mund, der den Mercury steuert. Es ist jetzt kurz nach eins. Gegen halb zwei sind nördlich der 86th Ströet neun Wagen vom FBI und sieben Wagen von der Kriminalabteilung der Stadtpolizei nach einem bestimmten System verteilt. Die nächste Fuhre, die nach halb zwei stattfindet, kommt uns nicht mehr außer Sicht.«
    »Hoffentlich fällt ihm das nicht auf!«,' sagte Morich besorgt.
    »Es kann gar nicht auff allen. Spätestens nach jedem dritten Häuserblock biegt der verfolgende Wagen ab, und aus der nächsten Querstraße kommt ein anderer, um wieder nach einem kurzen Stück abzubiegen und einem anderen die Fortführung zu überlassen. Selbst wenn nach achtzig Querstraßen der Erste wieder auftauchen würde, würde es nicht

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