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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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diesen gräßlichen Dämon verteidigt!«
    »Richtig!« fügte Connors zurück. »Ich hatte ihn bereits in die Flucht geschlagen. Warum habt ihr noch versucht, ihn aufzuhalten?«
    »Richtig!« pflichtete Corinna Bowers bei. »Man konnte sehen, daß der Dämon auf der Flucht war. Ihr habt durch eure Tollkühnheit nicht nur euch, sondern auch mich und uns alle in Gefahr gebracht!«
    »Ich werde es mir beim nächsten Mal überlegen, ob ich eingreife!«
    Ullichs Stimme klang beleidigt.
    »Nimm es nicht so tragisch, Micha!« sagte Corinna begütigend.
    »Du hast es sicher gut gemeint. Aber nicht alle Menschen können so tapfer sein und so gut aussehen wie Dave Connors!«
    Für einen Moment stand Michael Ullich wie vom Donner gerührt.
    Er, dem sonst hübsche Mädchen keine Probleme aufgaben, war zum ersten Mal in einer solchen Situation sprachlos.
    »Sie gehört mir. Hast du das verstanden?« Dave Connors hatte sich wieder in Heldenpose gestellt und seine Stimme klang wie die eines Westernhelden.
    »Ich weiß!« nickte Michael Ullich. »Der Schatz und die Prinzessin – alles gehört Ritter Hugo, dem Kämpfer mit dem Hasenherzen. Allerdings auch der Drache…«
    ***
    Professor Zamorras Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Nicole Duval stieß einen leisen Ruf aus und deutete nach vorn.
    Die nackte Studiowand schien langsam zu verschwimmen. Dahinter bildeten sich erst schwach, dann immer stärker, bizarre Konturen. Eine Art Wüstenlandschaft mit spärlicher Vegetation. Im Hintergrund stiegen Felsen schroff zum azurblauen Himmel. Und dann formte sich auf den Höhen eine hochaufragende Burg. Das ganze Bauwerk war ineinander verschachtelt mit Wehrgängen, Erkern und trutzig zum Himmel ragenden Türmen.
    Diese Burg sollte die Festung des grausamen Zauberers Cronos darstellen, und die Autorin des Romans hätte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, wenn sie gesehen hätte, wie wenig von ihren Ideen bei der Verfilmung übrig blieb. Aber in Hollywood herrschten andere Gesetze. Die Autorin hatte Geld für die Filmrechte an ihrem Buch bekommen – und jetzt konnten Regisseure und Produzenten damit machen, was sie wollten.
    »Achtung! Corinna Bowers ins Set!« befahl Carlos Mondega mit lauter Stimme, während Chandras weiter in seiner Stellung blieb und weiter diese entsetzliche Melodien summte. Der Dämonenvasall des Astaroth wollte diesmal keine Panne mehr vorkommen lassen. Sich den Zorn des Höllenherzogs zuzuziehen, war auch für einen Dämon tödlich. Auch Astaroth hatte die Macht, ihn in den Abyssos hinab zu schleudern, wenn er seinen Unterdämonen zeigen wollte, wie er Versager strafte.
    »Los, Corinna!« befahl der Regisseur. »Aus dem Nichts werden Dämonenwesen erscheinen, dich packen und an einem Pfahl festbinden. Dann kommt der Drache und danach dein Retter. Laß dich ganz von deinen Empfindungen treiben und handele so, wie du es tätest, wenn du wirklich anstelle der ›Tigerin‹ wärest!«
    »Okay!« klang Corinnas Ruf durch die Halle. Mit zögernden Schritten ging sie langsam in den Vordergrund der Szene. Carsten Möbius wurde der Gaumen trocken, als er ihre grazile Gestalt mit den dunklen Haaren aus der Düsternis um die Kameraplattformen in die Helligkeit der von Chandras geschaffenen Landschaft ging.
    Die Leute von der Kostümabteilung hatten bei diesem Girl absolute Maßarbeit geliefert. Die zerfetzt aussehende Kleidung in schwarzem Leder war genau an den richtigen Stellen gerissen und betonte den Körper des Mädchens mehr als daß sie etwas verdeckte. Ein erotischwildes Flair ging von Corinna Bowers aus, das bei Beendigung des Filmes sicher die Leute in den Kinos flach atmen ließ.
    »Action!« befahl Carlos Mondega, als sie sich weit genug vorgewagt hatte. »Chandras, fang an!«
    Im selben Moment entstanden aus dem Nichts heraus Gestalten, die entfernt an Urmenschen erinnerten. Eine Mischung zwischen einem Neandertaler und einem Orang-Utan. Sie waren mit schwarzen Fellen um die Lenden bekleidet und schwangen primitive Waffen.
    Corinna kreischte auf, als sie sich umzingelt sah.
    »Alles nur Kino!« beruhigte Carsten Möbius den Freund, der schon wieder die Hand am Schwert hatte. Doch es war nicht Gorgran, was er da gegürtet hatte. Diese Waffe hatte Carsten Möbius an sich genommen. Ullich mußte als Double die gleiche Waffe wie der Held tragen, und über das Schwert hatten beide gemeckert. Ullich, weil die Klinge nicht ausgewogen war und Dave Connors, weil es so schwer war.
    »Dämonen. Ganz sicher, Astaroths

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