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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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grünschuppige Leib eines Ungeheuers zu materialisieren begann. Höchste Zeit, sich mit dem Inneren dieser Projektion zu verbinden, bevor sie feste Substanz wurde und man nicht mehr unbemerkt eindringen konnte.
    Die Höllensubstanz von Leonardos Körper wurde starr. Schlagartig begann er, wie eine aus schwarzer Lava gemeißelte Statue zu wirken.
    Doch sein Innerstes fuhr hinauf und verband sich mit dem, was gerade im Studio entstand. Für den Dämonenfürsten war es ein Leichtes, den Willen dieser Kreatur hinwegzuwehen und selbst die Kontrolle zu übernehmen.
    Astaroths Höllenwurm entstand.
    Aber sein Inneres beherrschte Leonardo de Montagne!
    ***
    Corinna schrie laut ihre Angst heraus, als sie das scheußliche Monstrum erkannte, das sich aus dem Nichts herausschälte. Ein Schlangenwurm von unvorstellbarem Ausmaß, wie er nur der Fieberphantasie eines Geistesgestörten entsprungen sein konnte.
    Das Monstrum war mehr als dreißig Meter lang und hatte einen Leibesumfang von fast einem Meter. Der Körper war äußerlich wie aus grünen Steinen zusammengesetzt. Dennoch war erkennbar, daß dies nur eine halbfeste Substanz war. Grünglänzende Schuppen einer undurchdringlichen Haut. Die Unterseite dagegen waren braun-graue Ringe, die sich verschoben, wenn der Lindwurm vorwärts kriechen wollte. Die Zacken auf dem Rücken waren zwar von der grünen Schuppenhaut überzogen, doch erkannte Corinna, daß die Knorpelsubstanz darunter sehr fest war und diese Zacken einen etwaigen größeren Gegner abwehren konnten.
    Das Gräulichste war der Schädel. Eine abstrakte Mischung zwischen dem Kopf einer Schlange und einem Leguan. Im Oberwie im Unterkiefer der Bestie saßen jeweils zwei Reißzähne, die an gekrümmte Dolche erinnerten und spitz wie Nadeln waren. Eine gelb-grüne, durchsichtige Gallertmasse, die herabträufelte, konnte nur eine tödlich, giftige Substanz sein. Eine feuerrote, vorn gespaltene Schlangenzunge war in rastloser Bewegung.
    Langsam, seiner Beute vollkommen sicher, schob sich der Höllenwurm auf die angekettete Corinna zu. Das Mädchen stöhnte auf und riß an ihren Ketten. In den rotgelben, lidlosen Augen der Bestie sah sie reine Freßgier glimmern. Der Höllenwurm erkannte genau, daß ihm dieses Opfer nicht entkommen konnte.
    »Achtung! Einsatz für Dave Connors!« kam es von der Regie.
    »Dave, du galoppierst an, bringst das Pferd zwischen Corinna und den Lindwurm und attackierst das Biest dann einige Male. Wenn du in ihrer Nähe bist, dann lächele ihr aufmunternd zu – wenn du gegen den Drachen reitest, dann mach ein zu allem entschlossenes Gesicht. Es kann dir gar nichts passieren. Chandras hat den Drachen voll im Griff. Der spielt das Spiel vollkommen mit.«
    »Der Drache vielleicht – aber nicht das Pferd!« gluckste Michael Ullich, der sich bestens auskannte. »Ich bin mal gespannt, in welche Ecke des Studios er segelt, wenn dieses edle Roß verrückt spielt, weil es Angst hat!«
    »Achtung! Großaufnahme des Gesichts!« rief Mondega. »Los jetzt, Dave. Du siehst deine Freundin in großer Gefahr und willst ihr Mut zurufen!«
    »Hab keine Furcht, Geliebte!« hörten die beiden Freunde den »Helden« rufen. »Dein Retter naht schon!«
    »Verdammt, Dave! Das Gesicht!« schrie der Regisseur. »Du siehst der Gefahr furchtlos entgegen. Mach gefälligst ein heldenhaftes, zu allem entschlossenes Gesicht. Ich sagte dir doch, daß dir das Biest da vorne nichts tun wird!«
    »Wie soll er denn ein heldenhaftes Gesicht machen, wenn er das nervöse Schaukelpferdchen vor sich sieht, das zwei Männer kaum halten können?« grinste Michael Ullich. »Na, dem Satansbraten werde ich nachher Mores lehren. Hoffentlich haben sie ihm eine Kandare angelegt – sonst können wir noch eine Art Rodeo-Film drehen!«
    »Hab keine Furcht, Geliebte! Dein Retter…!« Dave Connors brach ab. Obwohl man sein blasses Gesicht in der Maske mit dem braunen Teint eines Abenteurers hergerichtet hatte, war erkennbar, wie er die Farbe von altem Käse annahm. Seine Stimme verendete in ein Bibbern. Über seinen ganzen Körper glitt ein Schauer, als würde er vom Äquator plötzlich an den Nordpol versetzt.
    »Aus!« brüllte Mondega. »Noch mal das Ganze. Ich will einen zu allem entschlossenen Kämpfer, der sich einem Kampf mit einem fast unbezwingbaren Gegner auf Leben und Tod stellt, verstanden!«
    »Ich… ich tue mein Bestes!« krächzte Dave Connors. Obwohl er mit einer Lederrüstung bekleidet, einem roten Umhang umgeben und einem

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