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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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dafür, daß der Drachen echt ist. Und dann besteht die Möglichkeit, daß es Dave Connors und Corinna Bowers an den Kragen geht, falls der Drache plötzlich keine Lust verspürt, sich drehbuchgerecht abmurksen zu lassen!«
    »Das ist nicht abwegig!« nickte Professor Zamorra. »Wie sich die Situation darstellt, haben wir es mit zwei rivalisierenden Dämonensippen zu tun. Astaroth wird auf jeden Fall versuchen, an die Seele des Regisseurs zu kommen. Leonardo wird alles daran setzen, auch uns aus dem Wege zu räumen. Dabei kommen sie sich gegenseitig ins Gehege.«
    »Das ist fast wie bei zwei konkurrierenden Familien der Mafia!« wunderte sich Carsten Möbius. »Eigentlich haben sie beide ein Ziel. Weil aber der eine Pate in Palermo und der andere in Neapel wohnt, überschneiden sich ihre Geschäftsinteressen.«
    »Ganz richtig beobachtet!« lobte Nicole. »Ein Räuberspiel auf höherer Ebene. Vielleicht gelingt es uns, beide Dämonensippen hereinzulegen!«
    »Ich nehme kaum an, daß der Regisseur etwas einzuwenden hat, wenn ein Journalist mit seiner Assistentin bei den Dreharbeiten anwesend ist!« hatte Professor Zamorra einen Plan…
    ***
    Bis auf die Kameras war die gigantische Studiohalle am nächsten Tag vollständig leergeräumt. Professor Zamorra und Nicole hielten sich im Hintergrund und beobachteten, wie Chandras, der Dämon, mit dem Regisseur konferierte. Sie hatten sich beide so gut es ging getarnt. Der Dämon hätte zweimal hinsehen müssen, um aus dem Mann mit den langen, roten Haaren und dem bis auf die Brust herabwallenden Vollbart Professor Zamorra wiederzuerkennen. Der Meister des übersinnlichen hatte sich in einer kleinen Szene-Boutique einige Kleidungsstücke gekauft, die er zu Hause nicht mal einer Vogelscheuche übergehängt hätte, die hier und heute aber der absolute Hit der Saison waren. Nicole Duval tat es ihm gleich und hatte sich so raffiniert sexy gekleidet, daß Carlos Mondega nichts dagegen hatte, wenn sich die beiden »Journalisten« diesen Teil der Arbeit ansahen. Ein bißchen Publicity-Rummel für den Streifen konnte nichts schaden.
    Daß Michael Ullich wieder aufgetaucht war, erregte einiges Aufsehen. Niemand konnte seinen Worten und Lobliedern über die Möglichkeiten der heutigen Medizin rechten Glauben schenken. Aber er war wieder da, und Carlos Mondega willigte ein, daß er in der bevorstehenden Szene seinen Einsatz hatte.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß zog Wang Lee Chan entsetzt in einen dunklen Teil der Halle, als er erkannte, daß sich Michael Ullich offensichtlich bester Gesundheit erfreute. Aber Zamorras und Nicoles Verkleidung durchschaute auch der ränkespinnende Eysenbeiß nicht. Und Zamorra hatte das Amulett so gesichert, daß seine Strahlung nicht erkennbar wurde und die Dämonen warnte.
    Dämonen, die hier bereits im Raum waren. Man spürte sie. Man konnte sie förmlich riechen. Und dennoch sah das menschliche Auge nur Carlos Mondega mit seinen Assistenten, die Leute hinter den Kameras und die Stuntmen samt der »Reporter«.
    »Wir brauchen weder Beleuchtung noch ein Set!« erläuterte Chandras gerade Mondega die Situation. »Wir werden hier, in diesem Studio, den Mini-Ausschnitt einer eigenen Welt entstehen lassen. Geben Sie mir das Blatt mit dem Storyboard!«
    Professor Zamorra spitzte die Ohren. Er wußte, daß man als »Storyboard« jene Bilder bezeichnet, nach denen die Filmkulisse im Studio geschaffen wird. Diese ganze »Bühne« bezeichnet man als »Set«.
    Und ein Set konnte sehr aufwendig gestaltet werden. Bei den Filmaufnahmen zur »Unendlichen Geschichte« wurde in der Studiohalle ein ganzer Fantasy-Sumpf geschaffen. Er mußte an einer Stelle so tief sein, daß ein Pferd versinken konnte. Was das für einen Kostenaufwand bedeutet hatte, wagte sich Zamorra gar nicht vorzustellen.
    Der Meister des übersinnlichen atmete tief durch. Er mußte wissen, was jetzt ablief. Und dazu mußte er einen Blick auf das Bild werfen. Selbst auf die Gefahr hin, daß ihn Chandras erkannte.
    Doch der Dämon war beschäftigt. Er hatte das Blatt auf den Boden gelegt, sich in einer Art Lotos-Sitz davor gehockt und begann, mit den Fingern beider Hände über diesem Bild kleine Kreise und Symbole in die Luft zu malen. Dazu summten seine Lippen eine Melodie, die in ihrer musikalischen Zusammensetzung so abartig war, daß sie unmöglich von einem Menschen komponiert sein konnte.
    Carlos Mondega schob Professor Zamorra eine Kopie des Storyboard zu.
    »Er hat gesagt, daß er diese

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