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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Halt dich zurück, Freund. Du darfst noch früh genug den Helden spielen.«
    »Den Helden spielt Dave Connors!« erklärte Michael Ullich. »Ich muß ihn nur doubeln, wenn’s zu gefährlich ist. Die leidenschaftliche Umarmung und den Kuß – diese Szenen spielt er selbst!«
    »Gut! Sehr gut ist das!« stieß Mondega vor, als er sah, daß die haarigen Affenwesen die sich windende Corinna in rituellen Kreisen um den Pfahl trugen. Vier von ihnen gingen an die Ketten und öffneten die Verschlüsse.
    Corinna wurde auf die Füße gestellt und mit dem Rücken an den Pfahl gedrängt. Ihre Arme wurden ihr nach oben gebogen und die Beine leicht gespreizt.
    Viermal hörte sie es leicht klicken. Um ihre Hand- und Fußgelenke spürte sie kaltes Metall. Im nächsten Augenblick ließen die Arme der Dämonenwesen sie los. Mit aller Kraft warf sich Corinna nach vorn.
    Vergeblich. Die Ketten hielten stand. Von diesem Pfahl gab es kein Entkommen. Das wurde Corinna Bowers im selben Augenblick klar.
    Sie ahnte nicht, daß eine Kamera gerade in diesem Augenblick die Nahaufnahme ihres Gesichtes brachte, in dem sich die grauenhafte Erkenntnis widerspiegelte, hier angekettet einem ungewissen Schicksal entgegen zu sehen. Wieder und wieder riß sie an den Ketten, mit denen ihre Arme hoch über dem Kopf befestigt waren. Ein geringer Trost, daß wie auf ein geheimes Kommando die Scharen der haarigen Dämonenwesen in grotesken Sprüngen davonhoppelten und in der Unendlichkeit verschwanden.
    »Okay!« hörte Corinna von weitem die Stimme des Regisseurs.
    »So will ich das alles haben. Sieht total echt aus. – Los jetzt, Chandras. Jetzt muß der Drache kommen…!«
    ***
    Leonardo hatte sich Vassagos Spiegel geschaffen. Interessiert blickte er vom Lavathron, den ehemals Asmodis inne hatte, was sich im Filmstudio tat. Das Mädchen begann ihn zu interessieren. Fast war er in Versuchung, eine Tarnexistenz anzunehmen, sich ihr in der Gestalt eines attraktiven Mannes zu nähern und sie zu verführen. Doch das verwarf er wieder. Er hatte seine Pläne, von denen er sich nicht abbringen lassen durfte. Wer in der Hölle aufsteigen wollte, der durfte seinen Launen und Schwächen nicht nachgeben. Asmodis hatte das oft und gern getan – deswegen lebte er jetzt auch als Sid Amos fern seiner ehemaligen Höllenmacht im Exil, das ihm Merlin auf Caermarddhyn bot.
    Nur wer in Askese lebend unverrückbar sein Ziel im Auge hat und sich nicht durch Leidenschaften ablenken läßt, kann etwas erreichen. Das wußte Leonardo de Montagne nur zu gut.
    Leonardo befahl dem Spiegel, weiterzuwandern. Es war ihm nicht möglich, das Studio in seiner ganzen Größe einzusehen. Vassagos Spiegel war mit einer wandernden Kamera vergleichbar, die nur das zeigte, was Leonardo zu sehen wünschte. Und das waren nur die Dinge, die Chandras tat und was sich in der Szene abspielte. Die Leute hinter den Kameras und wer sonst noch im Hintergrund stand, interessierte den Montagne überhaupt nicht.
    Daher wurde er weder auf Professor Zamorra noch auf Nicole Duval aufmerksam. Die beiden Dämonenjäger hielten sich im Halbdunkel zurückgezogen und waren für Leonardo nicht mehr als schattenhafte Umrisse.
    »Der Drache… rufe den Drachen, Chandras!« hörte Leonardo de Montagne die drängende Stimme des Regisseurs.
    »Ja, ruf ihn nur!« kicherte der Fürst der Finsternis. »Denn der Drache gibt mir die Möglichkeit, meine Rache zu vollenden. Wache!«
    »Eure Befehle, Herr!« Einer der Skelettkrieger, die schon vorher in seinem Dienst standen und die auch jetzt hier in der Hölle seine engste Leibgarde bildete, trat vor.
    »Ich muß mich konzentrieren, um zum tieferen Ruhme des Kaisers LUZIFER einen Schlag auszuführen!« knarrte Leonardos Stimme.
    »Haltet alles von mir fern. Bei meinem Zorn – niemand störe mich, als bis ich selbst wieder den Befehl aufhebe. Weist jeden ab, der sich mir nahen will!«
    »Unsere Stärke ist Gehorsam!« antwortete der Skelettkrieger, ohne daß sich das gelbliche Knochengesicht unter dem gebogenen Helm der spanischen Conquistadores veränderte. »Wir hören und gehorchen!« Damit wandte er sich um und verließ das Refugium.
    Gerade im rechten Augenblick. Denn in Vassagos Spiegel stellte Leonardo fest, daß Chandras seine Stellung verändert hatte. Er kniete jetzt mit gesenktem Haupt und erhobenen Armen, und über seine Lippen klangen die Worte einer Weise, mit denen man Astaroth selbst um Beistand anfleht.
    Der Montagne sah, wie sich in der Szene der

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